Frage von Bergspetzl:Hallo Leute,
Ich suche gerade überall Infos, deswegen Frage ich auch hier.
Für eine Kleinserie würde ein Kunde gerne Luftaufnahmen realisiert haben. Dabei geht es um folgendes:
Eine Serie über Berghütten in den Alpen wird diesen Sommer realisiert werden. Dazu ist von Kundenseite die Idee aufgebracht worden, von jeder Hütte Luftaufnahmen anzufertigen. Um effizient zu arbeiten ist die Überlegung mit einer kleinen Maschine den Alpenhauptkamm und die Umgebung abzugrasen, und an einem bzw. zwei Flugtagen nacheinander die Hütten anzufliegen und zu filmen. Zustande kommen soll (und kann) das Ganze, weil er gute Konditionen bei einem 'Bekannten' bekommt, der eine kleine Maschine hat.
Es handelt sich dabei um eine "Remus GX". Eher ein Ultraleicht als ein Flugzeug.
http://2.bp.blogspot.com/_qs1H2OBwNGM/T ... mos+GX.jpg
Die Türen können ausgebaut werden und die Maschine ist dankenswerterweise ein Hochdecker. Das sind schonmal zwei Pluspunkte.
Es wird sehr eng sein. Ich würde mein Stativ irgendwie zwischen aus der Maschine herausragend verankern müssen, so dass ich "nur mit dem Stativarm schwenken müsste". Ich weiss nicht ob Zurrgurte hier die richtige Wahl sind. Die gibt es immerhin bis in einer Stärke, so dass man die Struktur einer solchen Maschine damit beschädigen könnte oder die Aerodynakik beeinträchtigen. Bergfliegen ist sowieso ein heikle Thema. Oder eher einen Ausleger mit Staivkopf, verkehrtherum, so dass das Bild invertiert ist? Mit der Gefahr das der gesamte Ausleger vibriert. Da ich viel Erfahrung im Kletter und Bergsteiger Filmen habe ist mir arbeiten unter erschwerten Bedingen und unter extremst beengten Verhältnissen vertraut. Nur sind die Motive dort anders (Näher, ich bin nicht in Bewegung...)
Nächster Punkt Motorvibrationen: ich denke eine solche Maschine massiv zittert. Mir ist allerdings gesagt worden, dass der Pilot den Motor Streckenweise ausschalten könnte und im Gleitflug über der Hütte segeln. Das müsste eine erhebliche Vibrationsreduktion mit sich bringen, oder?
Dann die Frage zur Kamera. Der Kunde dachte meine 7D an, ich halte das eigentlich für keine sehr gute Idee. Ich habe massiv Angst vor Rolling Shutter aus eben besagten Vibrationsproblemen, ausserdem weiss ich nicht wie "320mm" dort oben schlagen bezüglich Bildruhe. Allerdings ist diese Kamera sehr leicht und handlich und vorhanden. Eine EX1 mit Zoomwippe im Flugzeug ist allerdings sicher effizienter und hat einen Bildstabi. Allerdings sind beide Cmos Kameras.
Ich möchte einfach sichergehen das es keine übermäßig verwackelten, verschwenkten Aufnahmen werden. Dann können wir es direkt lassen. Zum Handling üben wäre meine Idee an der offenen Schiebetür eines Kleinwagens zu üben, zumindest was Schwenks angeht. Ist zwar von der Motivwahl sicher nicht das Gleiche, aber auch hier habe ich noch keine bessere Idee. Setup wäre generell Kamera nach unten geneigt so Montiert, das der Rumpf nicht im bild ist, jedoch noch halbwegs Katriert werden kann. Bildkontrolle über extrenen Montior auf demSchoss, wenn es sein muss mit schwarzem Tuch über dem Kopf....
Ziel ist es etwas ruhiger als die Aufnahmen aus diesm Intro zu werden. Ich denke wenn man diese Aufnahmen sauber in 1080 vor sich liegen hat, kann man mit leichter nachträglicher Bildstabilisation ein brauchbares Ergebnis produzieren. Die Aufnahmen müssen ja nicht total ruhig sein, es sollen wenn dann nur "smoothe" Bewegungen sein.
http://www.youtube.com/watch?feature=pl ... lNsc0zqxC0
Von dem her bin ich zu Input dankbar über eigene Erfahrungen, Tricks, Tipps, Ausstattungsempfehlung (bestenfalls im im Sub 5k Bereich für 2 Tage).
Und bitte kein Bashing al la Cineflex mieten oder mit Gyrokopter losziehen. Die Strecken legt man zu Fuss/Auto in den Bergen bestenfalls in 2 Wochen zurück, vom Wetter abgesehen. Deswegen die Flugvariante.
Danke und lg,
da Bergspetzl
Antwort von Auf Achse:
Ohne gyroskopische Stabilisierung wird das nichts, zumindest nicht wirklich zufriedenstellend. Ich filme ab und zu aus dem Helikopter, geht wirklich nur sehr weitwinkelig. Einerseits gibt es die Motorvibrationen, andererseits "wackelt" der Heli einfach. Bei einem Flugzeug wirds nicht besser sein.
Schau dir das mal an, das hilft für dein Problem.
http://www.tylerminigyro.com/ --> kann man auch mieten mußt googeln
Gyro Hersteller
http://www.ken-lab.com/stabilizers.html
http://www.kameramieten.de/Gyro_Ken-LabKS-6.html
Google mit Fotosuche ein bißchen nach Gyrostabilisierung, da findet man interessante Fotos von den verschiedenen Montagevarianten im Heli / Flieger.
Auf Achse
Antwort von domain:
Das Problem ist immer das Wetter und damit der Wind.
Selbst bei extremen Hochdrucklagen (und schon die sind sehr selten) hast du in der Höhe ganz schön starke Thermik.
In dem Fall ist der Pilot, egal ob im Heli oder im Ultralightflieger permanent am korrigieren und jede dieser Korrekturen siehst du auch im Bild.
Möglich sind halbwegs gute Aufnahmen schon, aber ich schätze, man muss ca. ein dutzend mal über die Hütte fliegen und dann nur das Beste herausschneiden.
Antwort von Jott:
Das wird nichts, und mit Stativ schon gar nicht. Mach eine Testaufnahme mit dem "Bekannten", dann weißt du es und der Kunde auch. Danach vielleicht über einen richtigen Ultraleichtflieger oder am besten schöne Wandertouren mit einer Kameradrohne im Gepäck nachdenken! :-)
Antwort von ruessel:
Sollte kein großes Problem werden, leihe dir für die Aufnahmen eine Sony FS700 mit Weitwinkel, drehe damit in Zeitlupe - dann sollte die Aufnahmen später sau glatt sein (Shutter kürzer einstellen). Problem ist nur, das der Flieger wegen dem Weitwinkel dichter ran muss..... wenn er sich traut ;-)
Antwort von Jott:
Weitwinkel und kleine Berghütte - die Idee mit der FS700 ist gut, aber mit einem Tiefdecker so nah dran vorbei zu heizen gehört in die Kategorie Stuntpilot, es sei denn, alle Beteiligten haben ein Rad ab.
Antwort von ruessel:
nah dran vorbei zu heizen gehört in die Kategorie Stuntpilot,
Ich finds cool. Beim letzten Luftdreh ist der Kunstpilot auf 30 Meter an das Objekt geflogen und hat jedes mal Schleifen mit erhöhten "G-Kräften" geflogen. Ich habe noch zwei Tage später Magenprobleme gehabt.
Antwort von Bergspetzl:
Es ist leider nicht mein Bekannter, und der Flughafen ist 800km weit von mir entfernt. Ich stehe dem ganzen auch grundskeptisch gegenüber. Aber das sollte kein unüberwindbares Hinderniss darstellen. Ich denke, das mit dem Wetter ist an stabilen Tagen nicht so tragisch. Aus Gleitschirm und Berggeherfahrung kann ich sagen das es oft passt, und dass sich auch mal "kein Lüftchen rührt". Gerade morgens und tagsüber, und im Frühjahr/Frühsommer, wenn es sich noch nicht so stark erhitzt. Die meisten Hütten sind ja nur so auf 1300m bis 1800m Höhe.
Ich interessieren eher die technischen Fragen, zb. warum nicht mit Stativ und was wäre eine Alternative?
lg
Edit: Danke, das mit der FS700 ist ein sehr guter Einfall! Ich liebe Querdenker! Ich glaube das mit dem Weitwinkel ändern wir noch, das optisch beste Ergebnis im Bezug auf Entfernung/Einstellungsgröße werde ich einfach mal so testen, da reicht es ja wenn ich vom Berg herab auf eine Hütte filme. Da kann ich Einstellungsgröße und Abstand/Brennweite in aller Ruhe eruieren. Denke 200m bis 300m Höhe müssen es mindstens sein, da wir ja sozusagen in einen Talende einfliegen und es da sehr kritisch werden kann wenn man keine Höhe mehr hat und ein Problem. Da ist nix mit einfach "abdrehen" deswegen brauchts Reserven, das ist mir bekannt.
Antwort von ruessel:
Ich kann nur von Flugzeugen reden und nicht von Hubschrauber (zu teuer) mit großen Rotoren.
ich hatte immer alles dabei: stativ, Einbeinstativ, Schulterstativ..... am besten hat es mit einem Kissen funktioniert, auf dem Fensterrand (Vibration) und die Kamera kräftig darauf pressen. Das ganze verbraucht sehr viel (Arm)Kraft, bei ca. 200Km/h wirken starke (Luft)Kräfte auf die Kamera (EX1R) also mit einem Seil sichern gegen rausfallen und vorher alles abbauen was Wind fangen kann.
Über dem Meer gab es auch schon mal Probleme mit Kondenswasser auf der Linse - saugfähiges Tuch mitnehmen. Ein Stativ außen an dem Flugzeug zu montieren wurde zweimal vom Piloten nicht gerne gesehen und ist wohl auch verboten.
Antwort von TomStg:
Ich machte Luftaufnahmen von einem fahrenden Zug im Schwarzwald mit einer CT, die ebenfalls ein Ultraleicht ist.
Gelingen hängt im wesentlichen von der Thermik und dem Können des Piloten ab. Bei schon sehr wenig Wind schaukelt es wie verrückt. Deshalb nur frühmorgens oder spätabends fliegen, weil dann in der Regel der Wind schwach ist. Du brauchst eine weitwinkelige Optik, um das Schaukeln wenigstens teilweise auszugleichen. Dann muss der Pilot aber sehr dicht ranfliegen. Ob die Situation vor Ort in den Bergen das zulässt, musst Du bzw der Pilot ausprobieren. 200-300m ist definitiv zu weit weg! Kein Stativ! Lass vor allem die Türen drin, denn der Luftzug ist auch bei einem langsamen UL sehr heftig. Bedenke, dass Du fast die ganze Zeit durch den Sucher Deiner Cam schaust - da kann einem schnell schlecht werden. Deshalb halte eine Tüte für Dich in Reichweite - das ist ernst gemeint.
Mach Dir ohne Gyros keine allzu grossen Hoffnungen.
Grüsse
Tom
Antwort von domain:
Dieses Video könnte dir ev. als Richtschnur für das Mögliche dienen, je nach Situation kann es besser, aber auch schlechter laufen.
Habe das Monopod fest auf die Oberschenkel gepresst gehalten und die Kamera nur soviel wie unbedingt notwendig aus dem Hubschrauber schauen lassen
Den Ton bitte nicht ernst nehmen, kommt aus irgendwelchen anderen Clips.