Frage von Frank B.:Hallo Leute, ich habe mir heute für mein Smartphone eine App gezogen, die den LTC-Timecode erzeugen kann, den man als Audiofile auf ein Gerät seiner Wahl schreibt (Kamera, PC oder Audiorecorder).
https://play.google.com/store/apps/deta ... rpro&hl=de
Ich wollte mal ein wenig experimentieren damit, weil man das evtl. mal für ne spätere Musikproduktion gebrauchen könnte.
Ich bin absoluter Laie auf dem Gebiet.
Also das Generieren des TC klappt prima. Nun weiß ich aber nicht, wie ich den erzeugten LTC wieder auslesen kann, um ihn zur Synchronisation der Kameras und Audiorecorder zu verwenden.
Gibt es irgend eine App, ein Plugin oder eine kostenlose bzw. sehr preiswerte Software mit denen ich das machen kann?
Ich habe zwar eine App gefunden, die das kann, allerdings nur für Apple iPad. Ich hab aber ein Samsung S2 mit Android. Aber so in der Art stelle ich mir das vor. Kann, wie gesagt, auch auf dem Laptop laufen.
https://itunes.apple.com/de/app/ltcread ... 43116?mt=8
Rechnermäßig arbeite ich unter Win7 mit Edius 7.
Antwort von carstenkurz:
Du musst da workflowzentriert denken. Was hast Du schon davon, wenn Du auf einem iPad ein Video zu einem Audiostream mit Timecode synchronisieren könntest? Du brauchst das innerhalb von Edius.
Timecodestreams kann man sich auch als freie Streams aus dem Internet laden und z.B. über einen billigen MP3-USB Stick 'abspielen'. Das ist der billigste Timecodegenerator. In der Regel wird man eine Kopplung an Echtzeit (also aktuelle Uhrzeit) oder frei konfigurierbare Userbits kaum brauchen. Spannend wird es eben dann, wenn man parallel O-Ton/LTC Streams im Schnittprogramm verkoppeln will. Und da musst Du wie gesagt von Edius aus rückwärts denken.
- Carsten
Antwort von marwie:
Davinci Resolve Lite sollte den LTC Timecode auslesen können.
http://www.videotoolshed.com/product/26/auxtc-reader sollte auch gehen, kannst es ja mal mit der Demo versuchen.
Antwort von Frank B.:
Hmm, komm grad nicht so richtig klar im Kopf damit ;)
Danke aber erst mal, euch beiden!
Ich bin eigentlich nur davon ausgegangen, dass es ziemlich schwer ist mit einfachen Amateurgeräten, eine Kopplung von Audio- und Videogeräten zu bewerkstelligen. Mit diesem Generator-App für 5,-Euro, den ich mir heut mal gezogen hab, ginge das jetzt, wenn ich denn auch diesen TC wieder auslesen könnte.
Ich stell es mir so vor: Ich nehme eine Band an einem Set mit ein oder mehreren Kameras auf und lasse dazu einen Mehrspurrecorder mitlaufen. die Kamera(s) und eine Spur des Mehrspurrecorders würden mit dem Generator verbunden. Damit hätten sie alle den gleichen TC an der gleichen Stelle des Musikstücks.
Mit Hilfe eines Readers könnte ich jede beliebige Stelle im Stück anfahren, um nachträglich Videoaufnahmen zu erstellen, z.B. diverse Bandmitglieder in Detailaufnahmen aufnehmen oder an einer anderen Location. Dazu müsste ich nur den Reader wie eine Filmklappe kurz abfilmen und dann den Musiker mit seiner Szene. Die Musik würde vom Mehrspurrecorder wiedergegeben und so hat der einzelne Musiker dann das richtige Tempo und das gleiche Timing wie in der Originalaufnahme. Die so erstellten Videofiles lassen sich dann in der Post, dank des Timecodes, genau iin der TL anlegen.
Bin ich zu kompliziert? Wie machen denn das die Profis?
Edit: So wie in diesem Film. Nur eben, dass der Zuspieler der Mehrspurrecorder bzw. der fertige Mix ist. Das kurz abgefilmt, weiß ich später in der Post immer, an welcher Stelle ich grad im Song bin
Antwort von carstenkurz:
Das ist Multicam Editing mit Timecodesync.
Kenn mich selbst mit Edius nicht aus, aber mal hier einlesen:
http://cdn1.grassvalley.com/unsecure/ed ... 22608D.pdf
Ggfs. brauchst Du ein Offline-Tool, dass Dir den LTC in einer Audiospur in einen 'logischen' Clip-Timecode konvertiert, damit Edius den erkennen kann.
Du musst Dir das so vorstellen, dass Videofiles neben Bild und Ton auch eine Timecodespur enthalten können. Der Edius Beschreibung kann man entnehmen, dass im Multicam Modus Edius automatisch die Videospuren anhand ihres Timecodes synchron auf der Zeitachse positionieren kann. Das ist für ein Musikvideo mit mehreren wiederholten Takes zu einem identischen Musikplayback die ideale Arbeitsweise.
Das Problem ist 'nur', den LTC in den Audiospuren so zu konvertieren, dass Edius das als Timecodespur erkennen kann.
Im Grunde wäre das eine triviale Softwarefunktion, LTC zu lesen ist wirklich einfach. Aber das Arbeiten mit Timecode ist ein bißchen aus der Mode gekommen, merkwürdigerweise. DualSystemSound wird nur von Profis verwendet und die haben in der Regel kein Problem damit, sich das entsprechende Gerät zu leisten, das Timecode direkt unterstützt.
Mit welchem Fileformat arbeitest Du denn in Edius?
- Carsten
Antwort von Blackeagle123:
Du könntest auch probieren, die Videos mit PluralEyes synchronieren zu lassen und dann erst zu importieren.
In Avid zum Beispiel gibt es die direkte Funktion über den AudioTimecode zu syncen.
Viele Grüße!
Antwort von Frank Glencairn:
In Resolve geht es auch ganz einfach.
Antwort von Frank B.:
Danke erst mal euch allen für eure Anregungen! Ich werde morgen intensiver mal drüber nachdenken, denn jetzt bin ich doch schon etwas müde dazu.
Nur erst mal soviel: Mit Resolve komme ich z.Z. überhaupt nich klar. Ich habs zwar auf meinem Rechner, bin aber über halbherzige Tests so gut wie nicht hinaus gekommen. Schon beim Importieren komm ich nicht klar. Das nimmt AVCHD nicht an, oder?
Ja, und PluralEyes ist mir zum Rumprobieren im Moment zu teuer, zumal ich auch nicht weiß, obs am Ende so wird, wie ich mir das vorstelle.
Morgen guck ich mir Resolve nochmal an und les mal in den Sachen, die ihr mir noch so geschickt habt.
Also, lieben Dank nochmal, und euch eine gute Nacht!
Antwort von marwie:
Bei LTC muss man etwas aufpassen, dass das Signal nicht gestört wird durch crosstalk, bei gutem Equipment sollte das aber kein so grosses Problem sein. Es gibt auch Multitrack Recorder mit LTC Ausgang.
Antwort von carstenkurz:
Hat eigentlich jemand Erfahrung mit Pluraleyes in dieser Arbeitsweise?
Bei Musikvideos ist es regelmäßig so, dass man mit einer Kamera mehrere Durchläufe des gleichen Titels aufnimmt. Das Problem ist aber, dass man bei typischer kommerzieller Musik ausgeprägte Vers/Refrainstrukturen hat, sprich, der Refrain hört sich immer (ziemlich) gleich an. Da man bei dieser Aufnahmeweise nicht immer den kompletten Titel durchzieht, sondern oft nur Segmente, könnte ich mir vorstellen, dass Pluraleyes da gerne durcheinanderkommt, also Mehrdeutigkeiten zwischen unterschiedlichen Refraindurchgängen auftreten, oder, schlimmer, kein Ergebnis liefert.
Timecode wäre da eindeutiger.
Der Vorteil von PluralEyes ist natürlich, dass man während der Aufnahmen keine Audioverbindung in die Kamera braucht, um den Timecode aufzuzeichnen, man kann ziemlich frei arbeiten. Aber für den synchronisierten Multicamschnitt in Edius ist DualEyes keine Option, gerade weil es eben keinen für Edius nutzbaren Timecode in die Files einbettet. Synchroner Ton dagegen wird ja eh bei jeder Kamera drauf sein, das nützt hier aber nix. Er muss schon die Vollversion Pluraleyes nutzen, um den synchronisierten MultiCam Schnitt nutzen zu können.
Das ist erstmal viel Geld, aber mit den Tools geht ja auch wirklich viel zu erschlagen, das ist ne dauerhafte Investition. Es sei denn, GV implementiert das ähnlich Apple beim nächsten Update selbst in Edius ;-)
Wie gut die standalone Version von PluralEyes mit der Edius Version von Frank zusammenarbeitet, kann ich nicht beurteilen, die Vorversion war ja mal besser in Edius integriert.
- Carsten
Antwort von Blackeagle123:
So lange der Ton nicht übersteuert ist, macht PluralEyes zuverlässig gute Arbeit. Aber probiere es doch einfach mal selbst aus.
Ob Du LTC oder Ton in die Kamera gibst, ist dabei recht egal.
marwie was du meinst ist wahrscheinlich, wenn man mit einem LANC-Logger arbeitet und den Audio-Timecode (mit hohem Pegel) aufzeichnet, richtig? Das hatte ich auch schon, dass das Timecode-"Knattern" dann auf den anderen Audio-Spuren (z.B. der Audio-Spur für das externe Mikro) noch zu hören war und somit der ganze Ton nicht mehr zu gebrauchen war. Kabel gut abschirmen, grade bei einer DSLR am besten auch die Klinke-Stecker selber löten und am Stecker nochmal abschirmen - und ausprobieren! Und nicht zu hoch pegeln, lieber den Audio-Timecode zu leise pegeln.
Viele Grüße!
Antwort von Frank B.:
Also, ich krieg da nix hin. Hab gestern lange experimentiert mit Resolve und der Demoversion von diesem Tool hier:
http://www.videotoolshed.com/product/8/ltc-reader
Ich krieg den TC nicht ausgelesen. Weiß nicht, wie das bei Resolve gehen soll. Die Files die ich da hinein importieren kann, laufen bei mir auch stockend ab, obwohl ich nen i7 3,5 GHz mit 16 GB Ram hab. Das o.g. Tool bringt immer eine Fehlermeldung, dass irgend ein Lock nicht zustande kommt oder so ähnlich. Ich hab das Vorhaben nun erstmal auf Eis gelegt, da ich es in nächster Zeit eh nicht brauchen werde. Ein Musikvideo liegt erst mal nicht an. Danke aber nochmals an alle, die sich Gedanken gemacht haben!
Antwort von Frank Glencairn:
Was du brauchst ist eine Tonspur mit TC (aus dem externen Recorder) und ein Videoclip mit Tonspur, auf der der selbe TC liegt.
Beides in Resolve laden, anclicken und Synchronisieren drücken, fertig.
Resolve entfernt dabei automatisch die TC-Tonspur (dieses Piepen) von dem Videoclip und tauscht es gegen die Audiospur aus, die du extern aufgenommen hast.
Antwort von Valentino:
Bei LTC und Timecode funktionieren eigentlich nur die LockIts so richtig gut,
das liegt an den Hochwertigen und Temperatur unabhängigen Quarzen.
Haben das mit eine EX1 für die letzte Produktion so gemacht und in Verbindung mit Davinci 10 ganz gut damit gefahren.
Für ein paar Minuten Clips reicht der LTC auch für die ersten 20 Sekunden.
Ganz Wichtig, der TC ersetzt nicht den GenLock und das Audio Gerät braucht ein gleich guten TC Geber.