Frage von Volxleet:Ich hoffe es ist nicht schlimm, das ich einen fast identischen Thread im Mediengestalter-Forum gepostet habe. Ich will einfach möglichst weit gefächerte Anregungen bekommen.
Hallo werte Slashcam-User,
Um gleich mal mit meinem ersten Thread in diesem Forum allen Klischees gerecht zu werden: Ich bin jung, halte mich selbst für äußerst kreativ und habe so überhaupt keine Ahnung mit welchem Studiengang ich glücklich und natürlich später auch wohlhabend werden könnte.
Im Sommer habe ich meine Schulzeit mit einem Abitur von 2,0 abgeschlossen, zum Beginn der Sommerferien folgte dann gleich mein erstes großes Praktikum. Für das Lokalfersehen war ich so 3 Monate als Videojournalist unterwegs. Zwei meiner Interessen, die im Idealfall auch Teil meines Studium wären, konnte ich so konstruktiv nutzen: Das Filmen und den Videoschnitt. In einem Anflug von Selbstbeweihräucherung muss ich jetzt einmal feststellen, das dort vermutlich auch meine Stärken liegen. Seit der 10. Klasse habe ich für Schulprojekte immer wieder Videos gefilmt und geschnitten, die nach einigen Fehlversuchen dann auch zunehmend professioneller wirkten. Mit der Anschaffung einer Canon 550d wuchs dann mein Interesse an professionellen Filmwerkzeugen. Mittlerweile habe ich für einen 18-jährigen doch recht umfassende Kenntnisse über Funktion und Handhabung von Wechselobjektiv- und Broadcastingkameras (soll heißen: ich weiß, wie sich Blende, Shutter, Licht, Whitebalance, ND und Gain auf ein Video auswirken).
Ein anderes Richtung, die mich interessiert, ist die von Typographie und Grafikdesign. In der Schule war das immer ein hervorragender Weg, um sich auch ohne fachliche Kompetenz gute Noten zu verschaffen. Paint.Net, Gimp und Photoshop fanden dementsprechend auch oft Anwendung. Auf Wordart und Comic Sans zu verzichten, macht einen natürlich noch nicht zum Designer, ein gewisses Talent für die Materie ist aber meiner Meinung nach vorhanden. Mir ist klar, dass meine Meinung bei der Beurteilung meiner Leistungen nicht so besonders relevant ist, ich lass das aber trotzdem mal so im Raum stehen.
Nächster Punkt:
Ich kann nicht zeichnen. Für Mediendesignstudiengänge wäre das sicherlich hinderlich. Außerdem bin ich genauso arm wie unentschlossen, Privatunis oder Bundesländer mit Studiengebühren fallen so schonmal komplett raus.
Achja: hier noch 3 "Arbeitsproben"
Ich will damit nur meinen aktuellen Kenntnisstand zeigen.
-> Eine Plakatreihe für meine ehemalige Schule, die ich Anfang dieses Jahre für ein Firmenprojekt im Wirtschaftsinformatikunterricht entworfen habe.
-> Ein kurzes Introprojekt, von der Idee bis zur Fertigstellung nur ca. 2h, daher also bitte nichts weltbewegendes erwarten.
http://vimeo.com/31026045
-> Ein Trailer, den ich aus Langeweile für ein noch unangekündigtes Computerspiel entworfen, aufgenommen und geschnitten habe.
(Schnitt, Compositing, animierte Masken, Grafikdesign etc.) Wird Leuten, die die Serie nicht kennen aber vermutlich nichts sagen.
TL;DR:
Wenn ich mich für das Filmen, Videoschnitt und Grafikdesign interessiere: was ist der richtige Studiengang für mich? Welche Universitäten haben einen guten Ruf, welches Studium deckt die genannten Bereiche ab?
Danke schonmal im Voraus für hilfreiche Antworten, Expertenpolemik und sonstige Anregungen.
Antwort von PowerMac:
Deine Arbeitsproben sind noch zu schlecht für einen Medienstudiengang. Ich sehe, dass es viel um Design geht bei dir. Aber das Design ist noch nicht so gut. Das Witzchen mit Sinus und six ist ganz ok. Aber mehr nicht. Ich glaube, dir fehlt ästhetische Bildung und Übung. Schaff mehr!
Vom Niveau sind Designschulen, Kunsthochschulen und Filmhochschulen und auch Journalistenschulen bei dir (z. Z.) ausgeschlossen. Bei mir kämest du nicht rein. Aber ich weiß, dass es an manchen FHs und unbeliebten Unis leichter ist.
Also entweder stark an dir arbeiten oder an FHs probieren. FH-Studiengänge Digital Media oder sowas.
In Magdeburg kann man Medienbildung studieren. Da geht es viel um Online(video)journalismus und Computerspiele.
Antwort von domain:
Mit deinem angeblich bereits vorhandenen Wissen, Können und handwerklichen Fähigkeiten glaube ich kaum, dass eine weitere Ausbildung noch sehr viel bringen würde. Einer der bekanntesten Fotografen in meinem Umfeld, der auch schon an Arnold Schwarzenegger verkauft hat, hat ein Kolleg in BWL absolviert und dann einige Semester Jus studiert. Heute sagt er, dass diese Ausbildungsphasen die eigentlich wesentlichen in seinem Leben waren, denn er kennt sich nun in Buchhaltung/Bilanzierung, Steuerrecht und mit Vertragsgestaltungen bestens aus.
Sein ursprüngliches Talent war und ist aber so groß, dass er in IMM-fachlicher Richtung keine weitere Ausbildung mehr benötigte.
Antwort von musicmze:
Hallo,
nicht den Mut verlieren... Es gibt Leute, die studieren irgendwas mit Medien, ohne vorher überhaupt was gemacht zu haben!
Du hast Arbeitsproben, damit kann man sich vorstellen. Ich konnte vorher auch nicht viel, hab Medientechnik studiert und nun klappt alles so wie ich will.
Ein Studium ist ja zum lernen da ;-)
vg
Antwort von Placeb0:
Danke erstmal für die ersten beiden Antworten.
@Powermac
Vermutlich hast du Recht wenn du sagst, dass noch einiges an Übung im Designbereich notwendig wäre. Die Bewerbungsmappen, die in vielen Foren von angehenden Studenten gepostet werden, sind doch schon recht beeindruckend.
Ich muss aber noch anmerken, das die gezeigten "Arbeitsproben" nichts sind, was ich einem Bewerbungsschreiben beilegen würde. Vielmehr waren das die Sachen, die mir zuerst eingefallen sind. Ob andere Arbeiten von mir jetzt eher den Ansprüchen einer Hochschule genügen, kann ich auch nicht sagen, die Beispiele im ersten Post sind aber keineswegs meine Besten.
Die von dir genannten Studiengänge werde ich mir mal ansehen.
@domain
Die BWL-herangehensweise wurde mir auch schon von einigen Leuten empfohlen. Ich weiß nur nicht, ob ich dafür ausreichendes Vertrauen in meine Fähigkeiten habe. Ich möchte nicht als ein Oliver Doell enden, ohne es zu merken.
Edit:
@musicmze
Medientechnik... das deckt zumindest viele für mich spannende Bereiche ab. Der einzige Grund, warum ich mich für diese Richtung noch nicht beworben habe, ist das "von allem was lernen aber nichts so richtig"-Vorurteil, das ich doch schon öfters gehört habe.
Antwort von domain:
@domain
Die BWL-herangehensweise wurde mir auch schon von einigen Leuten empfohlen. Ich weiß nur nicht, ob ich dafür ausreichendes Vertrauen in meine Fähigkeiten habe.
Mein Gott, du scheinst ja schon ein ziemlich verunsicherter junger Mann zu sein. Wenn du das Abitur geschafft hast, dann ist quasi jedes WiSo-Studium quasi eine Lapalie.
Im übrigen (und unter der Hand gesagt) ein Mama-Syndrom gehört in professionelle Behandlung. Es darf in deinem Alter einfach nicht mehr vorkommen, dass man erwarten kann, dass jemand einen an der Hand nimmt, wohin führt oder gar Entscheidungen abnimmt.
Selbst ist der Mann !!!
Antwort von Placeb0:
Mein Gott, du scheinst ja schon ein ziemlich verunsicherter junger Mann zu sein. Wenn du das Abitur geschafft hast, dann ist quasi jedes WiSo-Studium quasi eine Lapalie.
Nicht die Fähigkeiten für das BWL-Studium, sondern die im Medienbereich. Das ich für Wirtschaftswissenschaften nicht zu blöd bin, kann ich mir gerade noch zusammenreimen.
Antwort von domain:
Also für Wiso brauchst du mal mit Sicherheit keine speziellen Fähigkeiten, hängt eigentlich alles mit reinem Wissenserwerb zusammen und könnte im Grunde auch mit basalen Fernkursen und dem Studium von Fachzeitungen erledigt werden.
Ganz anders sieht das aber m.E. auf dem kreativen Sektor aus. Den kann man man nur bedingt erlernen aber das musst du halt selbst aufgrund von Rückmeldungen verifizieren.
Man muss im Grunde selbstkritisch genug sein, um sich an großen Produktionen zu messen.
Dass nämlich ziemliche Nackerpatzerln und völlig Unbegabte aus dem eigenen Umfeld einen ziemlich schnell zu loben gewillt sind, ist sehr wahrscheinlich.
Antwort von Claude950:
Ich wohne zwar in der Schweiz, jedoch habe ich mich mal auch so in diese Richting erkundigt, obwohl ich noch in der Lehre bin.
Bin bei der Suche auf das SAE Institute gestossen und habe mir das ganze mal ein Bisschen näher angeschaut.
Die SAE Schulen sind Weltweit verteilt und ich denke es findet sich auch eine in deiner Nähe. Sie bieteen ein Studium in Richtung Film & Animation, welches für dich sehr geeignet wäre. Man lernt vom theoretischen bis zum praktischen eigentlich alles, was mit Film zu tun hat.
http://www.sae.edu/
Ich habe mich aber gegen ein solches Studium entschieden, da ich und mein Kollege schlicht und einfach sher viel schon, bis auf ein paar Dinge gut bis sehr gut beherrschen. Wir werden uns jetzt mehr auf unsere eigene Firma konzentrieren und uns so unser Lebenstraum erfüllen.
MFG Claude950
Antwort von Alikali:
Finger weg von SAE.
Der Abschluß da gilt teilweise als Ausschlußkriterium für Einstellungen.
Antwort von Claude950:
Finger weg von SAE.
Der Abschluß da gilt teilweise als Ausschlußkriterium für Einstellungen.
Wirklich? Wieso denn das?
Würde mich sehr über Infos freuen.
MFG Claude950
Antwort von Volxleet:
Ich habe schon von einigen Seiten gehört, dass die SAE-Institute als Zufluchtsort für unterqualifizierte Bonzen dienen. Übertreibung hin oder her, die haben auf jeden Fall nicht den allerbesten Ruf.
Zu Medientechnik:
Der Studiengang deckt viele interessante Bereiche ab, scheint aber eher technisch als kreativ zu sein. Stimmt es, das man als Medientechniker vom zukünftigen Arbeitgeber eher als gehobener Elektrotechniker betrachtet wird? Der Eindruck, den ein bestimmter Studiengang im Lebenslauf hinterlässt, ist mir neben der im Studium erlernten Fachkompetenz auch nicht ganz unwichtig.
Antwort von markusG:
Zur SAE: hab da schon unterschiedlichste Meinungen gehört, teils abhängig vom Studiengang, teils abhängig vom Standort. Allgemein lässt sich wohl sagen dass die "Gebühren" das erste Ausschlusskriterium ist.
---
Falls das mit dem Studium eine fixe Idee ist würde ich vorschlagen erstmal Praktikas in den unterschiedlichen Gebieten zu machen. Da "verplempert" man wohl weniger die Zeit als bei einem langwierigen Studium, von dem man nicht weiß was es einem bringt.
Gibt aber mittlerweile ne ganze Reihe an interdisziplinären Studiengängen. Schau einfach nach allem was mit Medien beginnt. Denke daran dass du "nach" dem Studium - falls du dich nicht selbst vorher schon entschieden hast welche Richtung es sein darf - weder Fisch noch Fleisch bist und das ganze mehr ein Sprungbrett denn eine Qualifizierung ist (zumindest wenn es um die dicke Kohle geht :P)
Antwort von deti:
Deti
Antwort von Pianist:
Geil! Jedes Wort ist wahr! Genau so ist es! :-)
Matthias
Antwort von soan:
Wie geil!...ich bin übrigens der in der Mitte. Echt wahr - gut getroffen.
Antwort von Volxleet:
Tolles Video.... ich erkenn mich selbst und Kollegen aus meiner Praktikumszeit wieder. Da bekomm ich direkt wieder Lust auf Reißzooms und Blende 22 bei Tageslicht.
Antwort von crassmike:
Haha, ja geil, bei dem Laden, der das Video produziert hat, war ich auch mal - Aus und Fortbildungskanal München, gute Adresse für ein Praktikum. Unbezahlt, aber mit Seminaren und ordentlicher Schulung..
Ansonsten hat die Bayerische Akademie für Fernsehen, auch in München, meine Empfehlung unter den Bezahlangeboten wie SAE und Macromedia. Akademienamen als Ausschlusskriterium sind mir aber noch nicht bekannt, letztendlich zählen Referenzen und natürlich Vitamin B.
Aber zuerstmal mit ein paar Praktika sich seine Stärken herausarbeiten ist am ehesten angesagt. Das wird dir später als Praxiserfahrung angerechnet und ist kein "verlorenes Jahr". Evtl. kommst du dann so ja an einen Mediengestalter-Azubi-Platz, was auch ein guter Einstieg sein kann, bei dem du dir alle Möglichkeiten der Spezialisierung auf Kamera oder was auch immer offen hältst..
MfG