In letzter Zeit werden vermehrt Geräte angeboten, mit denen sich AVI- und MPEG-Filme über LAN oder WLAN abspielen lassen, die auf einem anderen PC gespeichert sind.
Was mich davon abhält, solch ein Gerät zu kaufen, ist die für meinen Geschmack ziemlich eingeschränkte Auswahl an Audio- und Videoformaten und die (;vermutlich) nicht vorhandene oder furchtbar umständliche Erweiterbarkeit.
Ich frage mich deshalb, ob es da auch Geräte gibt, die Audio- und Videostreams abspielen können, die von einem VLC- oder Shoutcast-Server (;z.B. dem Slimserver) kommen? Mit einem Streaming-Server auf einem anderen Rechner wäre es ein Leichtes, beliebige Formate abzuspielen und es könnte jeder auf dem PC verfügbare Codec genutzt werden.
Nächste Frage: Wie sieht es eigentlich mit dem Abspielen von DVDs aus? In der Regel wird bei diesen Playern zwar MPEG2 als unterstütztes Format angegeben, aber wie kommt solch ein Player an die Daten? Wenn ich das Prinzip richtig verstanden habe, spielt das Gerät erstmal nur Dateien ab, an die es über Netzwerkfreigaben eines anderen PC herankommt. Eine kopiergeschützte DVD lässt sich aber (;zumindest offiziell) nicht dateiweise auslesen und abspielen, sondern nur mit dem in einen Software-DVD-Player integrierten CSS-Decoder.
Und noch eine Frage: Wie sieht es eigentlich mit der Konfiguration und Bedienung solcher Player aus? Wie sage ich dem Player, wo er welche Dateien findet? Können sie mit passwortgeschützten Windows-Freigaben umgehen? Und können solche Player Untertitel abspielen, die in SRT- oder SUB-Dateien gespeichert sind?
Irgendwie habe ich ja das Gefühl, dass das alles ein fürchterliches Wirrwarr an proprietären Lösungen ist und da jeder sein eigenes Süppchen kocht. Was mir ehrlich gesagt als die mit Abstand eleganteste Lösung erscheint, wäre die digitale Entsprechung meines derzeit verwendeten analogen Video-Funkübertragungs-Sets. D.h. es wird einfach Ton und Bild des Computers übertragen und es gibt einen Rückkanal für die Steuerung des PC per Fernbedienung. Es muss ja nicht mal Funk sein - ein Netzwerkkabel bis zum Fernseher zu bekommen wäre wirklich das geringste Problem. Aber so etwas gibt es wohl nicht, oder? Das wäre ja auch zu einfach... :-)
Tom
Antwort von Stefan Kraus:
Thomas Henkel wrote: > Hi!
Tag auch, lass dir doch ne XBox umbauen(;"modden") oder mach es selbst wenn du gut Löten kannst. Garantie und was weiß ich noch sind dann aber futsch. Die hat aber leider 'nen Lüfter. Nach dem Umbau kannst du 'ne größere Platte reinhauen und ein Linux (;z.B. Gentoo) drauf machen. Das sollte dann alles (;TM) können. Aber auch die einzelnen Mediplayer können so einiges. z.B. XBMP (;%Xbox Media Player) oder XBMC(;Xbox Media Center) sind ganz schick. Beim XBMC kannst du Notfalls diverse Sachen per Pythonskript selbst installieren. Begib dich mal auf www.google.de und recherier mal ein paar Stunden.
grüße Stefan
Antwort von Andre Beck:
Thomas Henkel writes: > > In letzter Zeit werden vermehrt Geräte angeboten, mit denen sich AVI- und > MPEG-Filme über LAN oder WLAN abspielen lassen, die auf einem anderen PC > gespeichert sind.
Ja. Auf den ersten Blick reizvoll. Bevor man anfängt, darüber nachzu- denken und die ganzen Klippen und Sandbänke sieht.
> Was mich davon abhält, solch ein Gerät zu kaufen, ist die für meinen > Geschmack ziemlich eingeschränkte Auswahl an Audio- und Videoformaten und > die (;vermutlich) nicht vorhandene oder furchtbar umständliche > Erweiterbarkeit.
Eingeschränkte Formatauswahl ist eigentlich ein Segen. Es gibt keine Hard- ware, die den "Codec der Woche" unterstützt. IMO ist es besser, *ein* Format richtig zu unterstützen als 20 stiefmütterlich und dieses Format sollte MPEG2 sein. Support für einfaches MPEG4 ist IMO nicht wirklich nötig, interessanter wird es dann wieder bei H.264 in Zusammenhang mit HD.
> Ich frage mich deshalb, ob es da auch Geräte gibt, die Audio- und > Videostreams abspielen können, die von einem VLC- oder Shoutcast-Server > (;z.B. dem Slimserver) kommen?
VLC streamed z.B. MPEG2 Multicast über reines UDP. Einige solche Clients können das (;Aminocom und Pace z.B.).
> Mit einem Streaming-Server auf einem anderen > Rechner wäre es ein Leichtes, beliebige Formate abzuspielen und es könnte > jeder auf dem PC verfügbare Codec genutzt werden.
Genau das ist IMO der einzige Ansatz, wenn man das "Codec der Woche"- Problem wirklich angehen will.
> Nächste Frage: Wie sieht es eigentlich mit dem Abspielen von DVDs aus? In > der Regel wird bei diesen Playern zwar MPEG2 als unterstütztes Format > angegeben, aber wie kommt solch ein Player an die Daten? Wenn ich das > Prinzip richtig verstanden habe, spielt das Gerät erstmal nur Dateien ab, > an die es über Netzwerkfreigaben eines anderen PC herankommt. Eine > kopiergeschützte DVD lässt sich aber (;zumindest offiziell) nicht dateiweise > auslesen und abspielen, sondern nur mit dem in einen Software-DVD-Player > integrierten CSS-Decoder.
Die meisten derartigen Geräte sind noch schlimmer: Sie wollen eine proprietäre und damit Plattform-Lockin betreibende Software auf dem Server installiert haben. Das ergibt dann allerdings eine denkbare Lösung für DVD-Playback: Man hat schlicht eine DVD-Player-Software auf dem Computer, die das resultierende Material nicht zum Bildchirm verbringt sondern zum Client streamed. Auch hier wäre wieder MPEG2 Unicast oder Multicast ausreichend, sofern der Client alle von DVD bekannten Bild- und Tonformate beherrscht. Wenn nicht, baut der Her- steller halt noch Recoder ein.
> Und noch eine Frage: Wie sieht es eigentlich mit der Konfiguration und > Bedienung solcher Player aus? Wie sage ich dem Player, wo er welche Dateien > findet? Können sie mit passwortgeschützten Windows-Freigaben umgehen?
Ich glaube, da warten einige Überraschungen auf den ahnungslosen Käufer.
> Und können solche Player Untertitel abspielen, die in SRT- oder SUB-Dateien > gespeichert sind?
Ich würde mir keine Hoffnungen machen. Wenn überhaupt, dann ist es der Job des Servers, das so zu streamen, wie der Client es ausgeben kann und da wird wohl DVD-konformes Subtitling ein Kompromiss sein. Es kann auch kaum Ziel der Hersteller sein, jedes Dateiformat zu unterstützen, das die Szene in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Auch hier gilt IMO wieder: Besser ein Format, aber konsequent. DVD existiert.
> Irgendwie habe ich ja das Gefühl, dass das alles ein fürchterliches > Wirrwarr an proprietären Lösungen ist und da jeder sein eigenes Süppchen > kocht.
Dieses Gefühl kann ich teilen. Verschärft wird es noch, weil sich in- zwischen ein gewisser "Standard" abzuzeichnen scheint, auf den einige Hersteller einschwenken - und das ist ausgerechnet M$' UPnP. Aber das musste ja so kommen, weil sich wieder mal alle mit proprietärem Müll gegenseitig zu verdrängen versucht haben statt sich zusammen zu setzen und was vernünftiges auszuhecken. Zumal es das schon gibt, man hätte nur mal die Augen öffnen müssen (;IP/TV, IP MPEG2 Multicast etc sind industriell seit Jahren im Einsatz). Aber heutzutage ist es ja nicht mehr hip, einen offenen Standard festzulegen, zu domumentieren und dann zu implementieren und dabei die eintretenden Synergien zu nutzen - man klotzt stattdessen eine proprietäre Software hin, hauptsache Bonbon- bunt. Dokumentation? APIs? Protokolle? Wah.
> Was mir ehrlich gesagt als die mit Abstand eleganteste Lösung > erscheint, wäre die digitale Entsprechung meines derzeit verwendeten > analogen Video-Funkübertragungs-Sets. D.h. es wird einfach Ton und Bild des > Computers übertragen und es gibt einen Rückkanal für die Steuerung des PC > per Fernbedienung. Es muss ja nicht mal Funk sein - ein Netzwerkkabel bis > zum Fernseher zu bekommen wäre wirklich das geringste Problem. Aber so > etwas gibt es wohl nicht, oder? Das wäre ja auch zu einfach... :-)
Doch, sowas gibt es durchaus, allerdings eher im Profiumfeld (;so Kisten mit 16x SDI in und MPEG Encoding, die per Gigabit Ethernet im switched LAN/MAN hängen). Beim PC ist aber VLC durchaus ein denkbarer Ansatz, eine relativ Dumme Client-Kiste, die nur MPEG2 wiedergibt, während VLC alles dahin umkodiert, was nicht schon MPEG2 ist, sollte gehn. Bleibt das Problem der Steuerung und der Performance. Steuerung ist nicht selten einfach ein HTTP-Browsermodell. Idealerweise will man das natürlich selbst modifizieren können.
Wenn Du was Brauchbares findest, lass hören. Idealerweise hat die Box mindestens SDTV mit RGB/S-Video/Composite out, S/P-DIF out und einen 100BaseT - und drauf läuft Linux. Wobei ich heute eigentlich eher eine Kiste mit HDTV-Support wöllte, also HDMI/Component out und Support für das komplette HD-DVD-Portfolio, also neben MPEG2 noch H.264 und VC1. Die Fernbedienung führt idealerweise zu schlichten HTTP-Interaktionen mit einem Server, der dann per XML-Seiten (;in einem dediziert dafür entwickelten XML-Slang) das komplette Onscreen-Design frei steuern kann. Wie sowas geht, sieht man an jedem Cisco-IP-Telefon.
-- The S anta C laus O peration or "how to turn a complete illusion into a neverending money source"
-> Andre "ABPSoft" Beck ABP-RIPE Dresden, Germany, Spacetime <-