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Infoseite // Grading von Filmen kopieren?



Frage von Leppert:


Ich weiß, mit meiner Canon 600d kann ich nicht erwarten, einen gleichen Look wie in Profi Produktionen zu erreichen. Allerdings denke ich, dass es auch nicht ganz sinnlos ist, ein wenig das Graden zu lernen.
Ich arbeite mit der CC von Adobe und würde gerne versuchen, einen Film look zu kopieren. Das heißt, wenn jemand im Film in der Küche sitzt und ich das gleiche mit ähnlichen Lichtverhältnissen filme, dass ich den Look irgendwie nachmachen kann (Mit Masken, Farbveränderung, Verläufen usw). Ich habe mir bereits unzählige Tutorials angeschaut zum Grading, allerdings kommt da immer ein komischer übersättigter Look mit viel zu viel Schwarz raus. Nie sieht es so aus wie in einem richtigen Film.
Gibt es evtl Analyseverfahren um herauszufinden was genau gemacht wurde und wie ich den Look in etwa kopieren könnte? Z.B. indem ich einen weißen oder grauen bereich analysiere und dessen Farbzusammensetzung erkenne, womit ich dann Rückschlüsse ziehen kann was ich bei meinem Clip nun machen muss?

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Antwort von Paralkar:



Erstmal lernen was Scopes sind und wie die funktionieren, besonders Parade und Waveformer, um zu wissen wie man ein Shot balanced (normalisiert), sprich Weiß an Weiß, wenn es im BIld vorhanden ist, Schwarz an Schwarz, Grauabgleich. Das wäre eine klassische Farbkorrektur.

Dann Grading ist ne große eigene Philosophie für sich, man muss sich viel mit Licht und Farben auseinandersetzen, wie diese wirken, bewusst und unterbewusst, daraus kommen dann Verständnis für Kontrast, Sättigung, Komplementärfarben etc.

Und da sind wir bei dem Thema Licht, ob Tiefenunschärfe oder Proficolorist, wenn kein gutes Licht gesetzt wurde oder natürlich vorhanden ist und somit genutzt wird, dann ist und bleibt das ganze hässlich. Klar kann man dann im Grading noch versuchen, und vielleicht verbessert man es noch, aber es schaut trotzdem verglichen mit einer richtigen Lichtsetzung oder schönem "Available Light" hässlich aus.

Zeig man was, dann kann ich genauer beurteilen was das Problem ist

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Antwort von Starshine Pictures:

Es gibt mehrere Möglichkeiten zügig eine Art Filmlook zu kreieren. Manuell, per Plugin oder via LUT.

Manuell:
Selbst ist der Mann. Du schraubst und drehst selbständig an allen Reglern bis du einen Look erhälst der dir passt. Das ist professionellste Weg weil du extrem flexibel bist. Hier ein gutes Tutorial für Resolve, ist aber glaub auch auf SpeedGrade übertragbar.




Per PlugIn:
Eine gute Möglichkeit einen schnellen Filmlook zu erstellen ist das Tool FilmConvert. Das Ding ist teuer, aber in manchen Ecken des Internets findet man inoffizielle "Testversionen" ;) Natürlich musst du dein Footage trotzdem noch farbkorrigieren um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

http://youtu.be/iB20YCzbdSM


LUTs
Auch mit vorgefertigten LUTs kann man schnell einen guten Filmlook kreieren. Professionelle Grader finden das jedoch absolut doof. Aber einen Versuch ist es wert.

https://digitalfilms.wordpress.com/2014 ... ade-looks/


Ein geniales Feature welches Speedgrade bietet ist das Look Matching. Man importiert einen Frame aus einem Film oder sonst irgend ein Bild das dir vom Look her gefällt, und mit nur einem Klick gradet dir SpeedGrade dein Footage nahezu genau so. Das funktioniert nicht zu hundert Prozent genau, aber sicher zu 90%. Der Rest ist dann Handarbeit.

http://youtu.be/vM-AAMKrcvQ


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures

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Antwort von Leppert:

ja, das mit der farbkorrektur habe ich inzwischen einigermaßen verstanden, werde mir das video aber auf jeden fall morgen noch mal ansehen.

als ganz typisches beispiel für film look den ich meine könnte man dieses hier nehmen:
http://s14.directupload.net/images/141103/d8ikl85g.png

die farben sind irgendwie dumpf aber auch nicht zu ungesättigt, wie wenn ich jetzt einfach die sättigung runternehme.
sie sind einfach stimmig und passen zu einander

hier habe ich vor einiger zeit mal versucht einen film look hinzukriegen, das video war für ein seminar als einleitung:


nehmen wir da mal die innenaufnahmen als beispiel.
man sieht auf den ersten blick dass es billig und unstimmig aussieht, einfach nicht so wie in einem echten film.
und damals hatte ich noch einigermaßen gutes equipment (softboxen usw). inzwischen bin ich für ein auslandssemester in spanien und habe eigentlich nur meine kamera und einen reflektor. hier muss ich nun vor allem mit außenaufnahmen herumprobieren und strebe beispielsweise diesen look an:
http://s14.directupload.net/images/141103/jdvrtyl8.png
statt diesen
http://youtu.be/7GOUQim6QFk?t=2m3s

ich habe einfach das gefühl dass man durch grading bei meinen sachen einiges rausholen könnte. natürlich muss ich auch noch an vielen anderen dingen arbeiten, aber allein wegen den farben ist es mir schon unangenehm dinge herumzuzeigen weil es einfach zu anfänger/amateur mässig aussieht

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Antwort von Paralkar:

Licht setzen lernen, und anständig Licht dabei haben, alles andere wird dich nicht an dein Ziel bringen.

Will dich nicht desillusionieren, aber wenn ich die Videos sehe, die du zeigst, dann ist dein Problem die Lichtsetzung & Kadrage um ein filmisches Bild zu erreichen.

Das wirst du nicht mit Grading lösen können

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Antwort von Leppert:

Lieber Stefen, danke auch für deine Antwort!
Leider ist das Vimeo Video ein gutes Beispiel dafür, was ich meinte. Auf einmal ist dann wieder viel zu viel Grün oder Blau im Bild und es ist nicht das, was ich erziehlen möchte bzw was ich von Kinofilmen gewohnt bin. Ich möchte auch vor allem in Richtung Drama gehen und weniger in den Actionbereich, ich glaube, in Actionfilmen ist eine solches Grading schon üblicher, allerdings habe ich schon lange keinen Actionfilm mehr gesehen und habe mich evtl schon an diesen anderen look gewöhnt.
Filmconvert ist aber eine Sache die ich mir auf jeden fall mal ansehen werde!

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Antwort von Leppert:

Licht setzen lernen, und anständig Licht dabei haben, alles andere wird dich nicht an dein Ziel bringen.

Will dich nicht desillusionieren, aber wenn ich die Videos sehe, die du zeigst, dann ist dein Problem die Lichtsetzung & Kadrage um ein filmisches Bild zu erreichen.

Das wirst du nicht mit Grading lösen können Nun ja, vor allem aussen ist es schwer. Bei closeups kann ich ja noch mit einem Reflektor arbeiten, aber bei Totalen muss ich schon zur richtigen Zeit filmen und den Filmlook dann möglichst mit Grading erziehlen, oder? Diese riesen Strahler kann ich mir erst mal nicht leisten...

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Antwort von Starshine Pictures:

Nuja, ganz so verloren sind deine Aufnahmen nicht. Ein bisschen was kann man da schon noch reissen. Hab mir mal den Spass gemacht und an meinem iphone einen Screenshot gemacht und diesen dann auch auf diesem bearbeitet. Das ist natürlich nicht perfekt, aber zeigt doch dass da noch durchaus Potential drin steckt. Oben das von mir, unten das originale von dir.

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Antwort von Leppert:

hm, ich finde es ehrlich gesagt nicht unbedingt besser als vorher
die hauttöne sind etwas schöner aber das grün wirkt sehr unnatürlich und es wirkt viel zu kontrastreich. insgesamt scheint es nun einen deutlichen farbstich zu haben, der himmel und das blatt papier sind nicht mehr weiß

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Antwort von marwie:

Lieber Stefen, danke auch für deine Antwort!
Leider ist das Vimeo Video ein gutes Beispiel dafür, was ich meinte. Auf einmal ist dann wieder viel zu viel Grün oder Blau im Bild und es ist nicht das, was ich erziehlen möchte bzw was ich von Kinofilmen gewohnt bin. Mit dem Konzept der Sekundären Farbkorrektur bist du vertraut? Damit kannst du ja einzelne Farbbereiche selektiv korrigieren, z.B. nur die Hauttöne. Da hast du dann nicht mehr das Problem, dass einzelne Farbtöne ungewollt verändert werden.

Das 4:2:0 8bit Material der Canon 600d ist leider nicht geeignet für all zu wildes Grading, da musst du schon während der Aufnahme etwas an den finalen Look denken...
Klar kannst du möglichst "flat" drehen, aber wenn du es damit übertreibst, fehlen dir Farbinformationen und es kann zu Banding wegen Tonwertabriss kommen...

Hast du schon mal daran gedacht, dir z.B. eine Blackmagic Pocket Cinema Camera zu kaufen? Bei der kannst du in RAW Aufnehmen und hast dann logischerweise mehr Möglichkeiten beim Colorgrading.
Ich würd mal RAW Clips dieser Kamera runter laden und damit etwas mit Davinci Resolve rumspielen. (Ich würde sowieso eher Resolve Lite empfehlen als Speedgrade).

Wie schon erwähnt wurde, ist natürlich Lichtsetzung und Belichtung wichtig für ein gutes Ausgangsbild fürs Colorgrading, das ändert sich auch nicht mit einer Blackmagic Pocket Cinema Camera, du hast mit der einfach mehr Möglichkeiten.

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Antwort von Jörg:

hm, ich finde es ehrlich gesagt nicht unbedingt besser als vorher das ist ein wunderbares Beispiel von verschlimmbessern.
Repräsentativ eines Großteils der grassierenden grading und DIY Luterstellungsepidemie.
Farblich katastrophal, man neigt zur Augenarztbesuchempfehlung.

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Antwort von Jott:

Für Faule: fcp x kann das Grading/den Look einer beliebigen Quelle auslesen und auf anderes Material übertragen. Klappt ganz gut, Feinschliff dann natürlich trotzdem von Hand.

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Antwort von Leppert:

Eine Blackmagic Kamera kann ich mir zurzeit leider nicht leisten.
Fcp x ist nur für MAC und davinci resolve öffnet sich leider nicht, da ich keine Grafikkarte in meinem Laptop habe. Mein PC ist in Deutschland stationiert und ich bin noch für 10 Monate in Spanien, da bleibt mir erst mal nur mein Laptop

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Antwort von Starshine Pictures:

Wie gesagt, hab das nur schnell am Handy bearbeitet. Daher nicht wirklich ausgereift. Mit welchem PictureStyle hast du denn gefilmt? Mir erscheint dein Bild arg Magentalastig. Die Canon-DSLRs neigen freilich dazu, aber das sollte ein passender PictureStyle etwas ausbügeln. Die Aussenaufnahmen sind auch etwas zu hell gefilmt, das Blatt Papier ist zum Beispiel ausgebrannt. Das macht es nicht einfacher. Die Idee mit der Blackmagic ist was für Hippster. Man kann mit einer Canon DSLR ebenfalls gute Ergebnisse erzielen, es erfordert nur etwas mehr Geschick. Vor den BMs hat auch keiner Bäääh geschrien bei gutem DSLR Footage.

Ja schau dir mal FilmConvert an. Das ist ein nettes Tool. Hier ein unernst gemeintes Beispiel von uns von einem Workshop. Hatten nur 10 min Zeit fürs Drehen, daher nicht auf perfekte Ausübung achten. Das haben wir mit FilmConvert gegradet. Aufgenommen mit Canon 6D.



Ist das ungefähr der Look den du haben möchtest?


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures

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Antwort von Leppert:

Ja, das geht schon in die Richtung.
Wie hast du das denn am ende gemacht, dass die Menschen um sie herum sich so schnell bewegen aber sie in normaler Geschwindigkeit? Doppelt gefilmt und dann ausmaskiert?

Als Picturestyle hatte ich den Cinestyle und die Schärfe und Kontrast Regler ganz links und Sättigung -2

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Antwort von Leppert:

Filmconvert funktioniert übrigens nicht auf meinem Laptop. Evtl benötigt es auch eine Grafikkarte wie Davinci resolve...
Ich habe mir die Testversion runtergeladen und immer wenn ich aftereffects öffne, kommt eine Fehlermeldung, dass das Plugin nicht geladen werden kann (habe es auch schon mit älteren Versionen von Filmconvert versucht)

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Antwort von Starshine Pictures:

Das ist verwunderlich. Taucht es denn trotzdem in der Effekteliste auf? Unter Film Emulation? Wie siehts in Premiere aus?
Ja das haben wir mit Masken gemacht. Erst gefilmt wie sie die Schnipsel runter wirft, anschliessend raus gezoomt und von der selben Position noch einen Zeitraffer gemacht.


Grüsse, Stephan von Starshine Pictures

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Antwort von Leppert:

In Premiere taucht es nicht auf, nur in after effects. Allerdings kommt eine Fehlermeldung, wenn ich after effects starte und auch wenn ich den Effekt auswählen. Ich glaube allerdings, dass es an der fehlenden Grafikkarte liegt, da diese auch bei den Anforderungen auf der website aufgelistet ist.
Sehr schade.

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Antwort von Starshine Pictures:

In den Systemanforderungen steht dass eine Grafikkarte für GPU Rendering gebraucht wird. Das ist aber nicht zwingend notwendig. Es sollte auch ohne gehen. Schade dass es trotzdem nicht funktioniert. Hast du vielleicht noch CS6 mit drauf, oder CC und CC 2014? Dass es sich ausversehen da hin installiert hat? Ich bin irgendwann mal über ein ähnliches Plugin gestolpert. Wenn ich es finden sollte poste ich das hier noch mal.

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Antwort von domain:

Deine Kamerafahrt in

mit Frau Prof. Katte ist doch gut gelungen. Sie kündigt einen Test mit einer großen Gruppe von Schülern betr. selbstreguliertes Lernen an.
Ab 0:15 ist dann aber dann Schluss mit lustig.
Steriles Klassenzimmer, keine große Gruppe von Schülern, sondern einen Strebertyp in Strickjacke mit gestelzt aufgesagten Texten neben einem deutlich besser „spielendem“ Schwarzaufrikaner, aber alles in sehr dürftigem Licht (deutsche rundumgleichmäßig-Beleuchtung) und ziemlich uninteressanter Kadrage.
Da wird dir auch kein noch so ausgefeiltes Grading helfen, was hier aber ohnehin nicht stattgefunden hat. Grading ist was anderes als harmlose Farb- und Kontrastkorrekturen.
Filmlook basiert auf vielen anderen Merkmalen, wie Location, Ausstattung, Accessoires und Mode die schon beim ersten Hinblicken eine gewisse Stimmung erzeugen, es müssen quasi schon perfekt komponierte Fotos an sich sein, hat mit Grading nicht viel zu tun, das ist eine Draufgabe zur Stimmungsverstärkung.
Ich wäre in ein Klassenzimmermuseum gegangen und hätte dort als Kontrast modernes Equipment etc. verwendet und nicht so angesagte Texte sprechen lassen.
Ist aber nur reine Theorie von mir. Im Moment erstelle ich Welpenvideos von unserer Suri. Ihr Familienname ist Rama. Also heißt sie Rama-Suri.

zum Bild http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/schulmuseuml9b4ejfnt5.jpg

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Antwort von Jott:

"Ich habe einfach das gefühl dass man durch grading bei meinen sachen einiges rausholen könnte. natürlich muss ich auch noch an vielen anderen dingen arbeiten"

Nur an den anderen Dingen. Deine Probleme sind Darsteller, die ihre unnatürlich gestelzten Texte ablesen und sonst wohin gucken - letztlich also auch Regie - und der Ton. Grading (anhübschen) ändert daran exakt gar nichts. Deine Selbstkritik muss am Dreh selbst ansetzen, dort kannst du dich deutlich verbessern. Erst wenn da alles stimmt, kannst du dich mit den Sahnehäubchen beschäftigen.

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Antwort von Leppert:

aber die nächsten Wochen kann ich ohnehin nichts filmen, warum darf ich mich denn in der zwischenzeit nicht ein bisschen mit dem grading beschäftigen?
Es ist halt ein bedürfnis von mir, zumindest die farben so hin zu kriegen, wie ich es aus filmen gewöhnt bin

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Antwort von Jott:

Ja klar - wenn du das als Übung siehst, ran an den Speck!

Unterscheide zwischen Bildoptimierung - nachbelichten mit Masken, ein wenig an Kurven zupfen - und auffallenden Filmlooks um ihrer selbst willen.

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Antwort von domain:

Ja klar - wenn du das als Übung siehst, ran an den Speck!

Unterscheide zwischen Bildoptimierung - nachbelichten mit Masken, ein wenig an Kurven zupfen - und auffallenden Filmlooks um ihrer selbst willen. Das ist ein guter Hinweis. Mir kommt nämlich in letzter Zeit vor, dass immer mehr Wert auf Nebensächlichkeiten im scheinbaren formal-ästhetischen Bereich gelegt wird, seien es unsinnige Bildveränderungen, vfx-Effekte und unnötig hochaufgelöste Bilder.
Erinnert mich an die Jugendpsychologie, wo empirisch erwiesen ist, dass der Selbstfindungsprozess von außen nach innen erfolgt und zunächst nur Äußerlichkeiten eine Rolle spielen (Mode, Haartracht, Vermeidung von Akne usw.).
Typisches Beispiel ist Conchita Wurst, die sich stundenlang stylt, bis sie sich selbst auftrittsreif fühlt. Selbst hat sie aber noch fast nichts geschaffen, von ihrer Modelinie hört man nichts mehr, die schreihalsmäßig vorgetragenen Lieder hat sie nicht selbst geschrieben, dafür tritt sie jetzt im Crazy Horse auf, na super, das nenne ich Karriere.
Und so sehen auch etliche Filme aus, wenig Substanz, aber auf nichtssagenden Hochglanz poliert.

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Antwort von Frank Glencairn:


hier habe ich vor einiger zeit mal versucht einen film look hinzukriegen, das video war für ein seminar als einleitung:

Ist das ne Satire?

Back on topic: Filmlook ist zu 80% Setdesign, Licht, Framing, Kamerabewegung, Blocking, Ausstattung, Makeup/Hair, Klamotten. CC kommt erst ganz am Ende.

Schau dir z.B. mal den typischen Hollywood Blockbuster an. In einem Innenraum hast du (meistens) genau 3 Farben (in verschiedenen Schattierungen natürlich) + Hautfarbe.

Die Hauptfarben liegen im Farbkreis für gewöhnlich 120 Grad auseinander, die Schmuckfarbe liegt genau gegenüber.
Zum Beispiel: Beige/Braun für die Wände, Blautöne für die Klamotten und Orange für ein Telefon oder einen Blumenstrauß.

Hier z.B.

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Antwort von Peppermintpost:

und auf wundersame Weise, fast schon durch Magie, ist da auch immer Licht auf dem was man sehen will und Schatten auf dem was man nicht sehen will, als hätte man Menschen die Lampen bewegen.
Na gut das deutsche Konzept, einfach einen Baumarkt Strahler irgendwo in einer Ecke zu positionieren und alles ist hell, das hat natürlich auch was, vor allem wenn man nach dem Dreh den Raum neu Streichen möchte ;-)

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Antwort von Leppert:

Ist das ne Satire? danke für die frage, ich denke, du kennst die antwort...
Schau dir z.B. mal den typischen Hollywood Blockbuster an. In einem Innenraum hast du (meistens) genau 3 Farben (in verschiedenen Schattierungen natürlich) + Hautfarbe.

Die Hauptfarben liegen im Farbkreis für gewöhnlich 120 Grad auseinander, die Schmuckfarbe liegt genau gegenüber.
Zum Beispiel: Beige/Braun für die Wände, Blautöne für die Klamotten und Orange für ein Telefon oder einen Blumenstrauß.
am montag wollte ich eine kleine szene für einen kurzfilm drehen. ich bin heute schon mal in die wg gefahren und wir haben schon mal einen kleinen testdreh gemacht, um zu sehen ob die dialoge und schnitte funktionieren usw.
der test ist hier zu sehen: http://youtu.be/VTmtS4sZPe8

Anmerkung: Es geht um eine Narzisstische Person die auf 3 Charaktere trifft: Einer der sie bestätigt, einer der sie ablehnt und einer der sie in die Realität rücken will. Diese Szene soll sie bestätigen. Vorher (man sieht kurz einen unaufgeräumten raum) klingelt es an der tür, sie wird geweckt, die kamera filmt sie von oben wie sie aufsteht und im nächstne schnitt sitzen sie am Tisch und reden. Danach wenn die Musik anfängt macht sie sich fertig für ein Treffen in einer Firma, in der sie ihr skript zeigen möchte. Die ganze Zeit hat sie stimmen im kopf die entweder ihren Unsicherheit oder ihren Narzissmus widerspiegeln. Ich habe das jetzt mal schnell ganz billig drübergesprochen. Bevor jetzt also über das unaufgeräumte Zimmer, den billigen Voiceover oder die verwackelte Kamera am Anfang gesprochen wird: Das sind Dinge, die mir bereits aufgefallen sind ;)
am licht kann ich leider nicht viel machen. der ton wird also das nächste mal besser.
wegen den farben: wenn ich mir diesen farbkreis ansehe: http://www.unserkachelofen.at/wp-conten ... _Itten.jpg dann sollten die darsteller also etwas blaues (oder schwarzes) tragen?
hat jemand sonst noch einen Tipp was ich das nächste mal anders machen sollte?

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Antwort von wp:

1. Entwickel mal den Charakter einer narzisstischen Persönlichkeit: Wie zeigst du das in Bildern?
Nur Selbstverliebtheit oder schon drastischer Realitätsverlust?
Wie sieht wohl ihr Zimmer aus? Vergiß nicht den Spiegel im Bad...
Wie agiert sie, sitzt sie ruhig auf dem Stuhl oder gestikuliert sie, springt auf und kann kaum zuhören?
(Hier sind deine Überzeugungs-/Überredungskünste gefragt :-) )

2. Licht. :-(
Wirklich gar nix machbar??
Selbst popelige 30,- China- LEDs würden hier schon helfen...

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Antwort von domain:

Naja, aller Anfang ist schwer, war wohl auch für Rainer Werner Fassbinder bei seinem ersten abendfüllenden Film so. Aber als Künstler hatte er schon damals neue Wege eingeschlagen.


Wichtig ist meiner Meinung nach, dass man nicht schon nach 10 Sekunden weiterzappen will, sondern Interesse für den Fortgang der Handlung entwickelt.
Hier eine allerdings etwas atypische Szene von Ulrich Seidl


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Antwort von Jensli:

Schon die Frage ist doch falsch: Grading von Filmen kopieren?
Kopieren sollte man den (berechtigten) Erfolg guter Filme.

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Antwort von Frank Glencairn:

Naja, aller Anfang ist schwer, war wohl auch für Rainer Werner Fassbinder bei seinem ersten abendfüllenden Film so. Aber als Künstler hatte er schon damals neue Wege eingeschlagen.
LOL - und jeder hat ne Kippe im Mund.

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Antwort von Frank Glencairn:

[Bevor jetzt also über das unaufgeräumte Zimmer, den billigen Voiceover oder die verwackelte Kamera am Anfang gesprochen wird: Das sind Dinge, die mir bereits aufgefallen sind ;)
am licht kann ich leider nicht viel machen. Die Farben sind doch schon mal gar nicht schlecht.
Die Gesichter sind allerdings genauso hell wie die Wand dahinter.
Du hast also eher zu viel als zu wenig Licht.
Schau mal ob du da nicht einen besseren Kontrast rein bekommst, indem du die Wand etwas absaufen lässt und vielleicht irgendwelche kleinen Lampen in die Unschärfe stellst. Ne Lichterkette, ne kleine Stehlampe - irgendwas, daß im Hintergrund unscharfe Lichtakzente erzeugt. Kokolores tut es notfalls auch, muß halt weich genug sein, es sei denn du drehst einen Noir Film.

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Antwort von Leppert:

1. Entwickel mal den Charakter einer narzisstischen Persönlichkeit: Wie zeigst du das in Bildern?
Nur Selbstverliebtheit oder schon drastischer Realitätsverlust?
Wie sieht wohl ihr Zimmer aus? Vergiß nicht den Spiegel im Bad...
Wie agiert sie, sitzt sie ruhig auf dem Stuhl oder gestikuliert sie, springt auf und kann kaum zuhören?
(Hier sind deine Überzeugungs-/Überredungskünste gefragt :-) ) krankhafte selbstüberzeugheit, denken dass sie besser sei als alle anderen aber gleichzeitig die angst, dass ihr konstrukt zusammenbrechen könnte weil es evtl doch nicht so gut ist. das zimmer, das man dann in der ersten szene sieht, ist mega unordenltich, überall liegen dosen, chipstüten und sehr viele blätter herum. was meinst du mit dem spiegel im bad?
sie sitzt ruhig auf dem stuhl und will das maximale lob ernten... oder was würdest du empfehlen?
2. Licht. :-(
Wirklich gar nix machbar??
Selbst popelige 30,- China- LEDs würden hier schon helfen...
ich habe solche LED scheinwerfer. allerdings haben wir sie nicht benutzt. ich hier in spanien kein lichtstativ dabei und musste es in der hand halten. aber irgendwie sah es auch mit den unterschiedlichen farbtemperaturen sehr komisch aus und das licht sah in der kamera auch nicht so gut aus...

Naja, aller Anfang ist schwer, war wohl auch für Rainer Werner Fassbinder bei seinem ersten abendfüllenden Film so.... hm, aber was würdest du mir jerzt empfehlen was ich anders machen soll?
Die Farben sind doch schon mal gar nicht schlecht.
Die Gesichter sind allerdings genauso hell wie die Wand dahinter.
Du hast also eher zu viel als zu wenig Licht.
Schau mal ob du da nicht einen besseren Kontrast rein bekommst, indem du die Wand etwas absaufen lässt und vielleicht irgendwelche kleinen Lampen in die Unschärfe stellst. Ne Lichterkette, ne kleine Stehlampe - irgendwas, daß im Hintergrund unscharfe Lichtakzente erzeugt. Kokolores tut es notfalls auch, muß halt weich genug sein, es sei denn du drehst einen Noir Film. okay, also man sieht ja dass neben dem gelben licht von rechts noch so ein weisses licht ins gesicht strahlt. das ist von so nem deckenfluter der auch so eine flexible leselampe hat. ich habe sie eigentlich so platziert dass man sie nicht sieht, weil ich die überbelichtete stelle im bild etwas unangenhm fand, aber ich kann sie beim nächsten mal versuchshalber mit rein stellen

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Antwort von Leppert:

hier habe ich mal einen grading versuch unternommen:

https://www.youtube.com/watch?v=WxIVYp5 ... e=youtu.be

es ist so weit von einem kino look entfernt (ihr habt absolut recht, es liegt vor allem der gestaltung der szene und weniger am grading) dass ich shcon fast wieder die motivation verliere... :( aber es muss doch einfach möglich sein das wenigstens einigermaßen hin zu kriegen!!
sollte ich dieses gelbe licht beim richtigen dreh komplett weglassen und versuchen, nur das weiße aus meinem led strahler zu verwenden?

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Antwort von wp:

Das Kernproblem: Im Grunde musst du im Film dreimal übertreiben, damit das auch nur halb so spannend 'rüberkommt wie in der Realität.
Aber nichts wirkt schlimmer als gewollt, aber nicht gekommt. :-)

Innere Reflexion ist ein verdammt hartes Thema, erst recht für Laiendarsteller. Deswegen würde die wichtigsten Attribute der Protagonistin durch eindeutige Requisiten ergänzen. Unordentliches Zimmer allein klingt für mich eher nach spätpubertärer Verunsicherung :-) als nach klinischem Vollbild, siehe z.B. Wikipedia:
---> "die Selbstliebe ... , die man dem Bild von sich entgegenbringt. ... auffällige Selbstbewunderung oder Selbstverliebtheit und übersteigerte Eitelkeit. ... Im alltäglichen Sprachgebrauch ... mit Egoismus, Arroganz sowie einer ausgeprägten Selbstsüchtigkeit in Verbindung gebracht."

- in zwischenmenschlichen Beziehungen ausbeuterisch,
- grandioses Verständnis der eigenen Wichtigkeit
- Mangel an Empathie

usw., lies selbst.
" die angst, dass ihr konstrukt zusammenbrechen könnte weil es evtl doch nicht so gut ist.
sie sitzt ruhig auf dem stuhl und will das maximale lob ernten... oder was würdest du empfehlen?"
Wie zeigst Du die Angst?
Oder den Mangel an Empathie - kann sie überhaupt zuhören? Ist sie wirklich aufnahmefähig oder fällt sie z.B. ständig ins Wort?


Letztlich kannst nur Du das allein entscheiden, schließlich ist es ja auch dein Plot, aber Du musst dir 100% bis ins letzte Detail im Klaren sein, wen oder was du darstellen willst, sprich nur 'latent verunsichert' oder das komplette klinische Programm inkl. echter Verhaltensstörung :-)

Du bist auf gutem Wege, das in ausdruckstarke Bilder umsetzen - im Idealfall funktioniert die Story komplett ohne Ton.

Die Frage nach der Wirkung eines Spiegels beantwortest du am besten selbst. Cool finde ich auch immer, wenn Leute Fotos von sich selbst irgendwo hinpappen. :-)

Guck dir nochmal Domains Link mit dem Model an. Verdammt geil, *fremdschäm*
LOL
weil's leider nicht weit hergeholt ist, im Gegenteil

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Antwort von domain:

Wie sagte schon Monaco Franze: Ein bisserl was geht immer (auch bei Patrick2). Hier im NLE nur abgedunkelt, entsättigt und von rechts eine künstliche Lichtquelle eingefügt.
Klar ist aber auch, dass derartige Manipulationen nie so gut aussehen, als wenn man gleich besseres Licht gesetzt hätte.

zum Bild http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/patric2lqdfm247je.jpg

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Antwort von le.sas:

LUT ungleich Grading, das vergessen viele oft...

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