Frage von space_diver:Hallo,
mal ein Gedankenspiel in die Runde geworfen, dass mich zunächst nur interessehalber beschäftigt:
Gute, schwere Cams mit guter Optik sind ja in der Digitalausführung meist ziemlich teuer. Habe letztens erst wieder eine richtig gute Sony nutzen dürfen - schon sehr toll. Als "Normalanwender" liegen ja die Preise oft jenseits von Gut und Böse.
Nun findet man ja öfter mal alte Profi-VHS-Cams/Betacams zu Schnäppchenpreisen bei ebay. Mit VHS will ja keiner arbeiten. Die Teile habe jedoch meist ne gute Optik und sind schwer ausgeführt, haben etliche brauchbare Anschlüsse, etc. - Wäre es denn möglich an so eine Kamera ein portables HDD-Laufwerk anzuschließen und die Analogen Aufnahmen sofort in Digital zu wandeln? (natürlich in PAL, DV). In der Musik werden ja auch gern mal alte analoge Gerät in die Kette gebracht, wegen des "Charms".
Ist sowas Unsinn? Das HDD-Laufwerk kann man ja zudem noch zweitverwenden. Wäre also nur so ein Gedankenspiel.
Bin gespannt auf Eure Meinungen ...
Antwort von Frank B.:
Klar ist das eine Option, wenn man noch in SD arbeitet. Ich hatte mal eine Zeit lang eine Sony Hi8 VX 1 wahlweise an einem Casablanca, einem DV-Recorder oder Laptop als Drittkamera bei Konzertaufnahmen im Einsatz. Bei guten Lichtbedingungen und optimaler Einstellung lassen sich die Aufnahmen gut in ein Projekt mit DV Kameras einbinden, zumal bei der Aufzeichnung der analoge Zwischenschritt auf Hi8 Band wegfällt. Wenn das ganze portabel sein soll, müsste man einen portablen HDD-Recorder mit analogen Eingängen haben. Die sind kaum zu finden. FBAS würde ich nicht verbinden. S-Video ist bedeutend besser.
Frank
Antwort von space_diver:
Klar, so auch meine Überlegung - gibt ja zB von SONY diverse portable DV-Recorder mit analogem Eingang. Die dann an die analoge Cam geklemmt und dann hätte man quasi ein Hybrid-System ;-)
Da der Recorder aber zB schon allein 1600,-€ kostet, kommt man wahrscheinlich im Bundle bei einer semiprofessionellen digitalen Cam besser weg. Die alten CCDs (zumindest aus den Normalpreissegment) sind ja auch meist nicht mehr die besten - die Technik ist ja nicht stehen geblieben ...
Antwort von tv-man_sh:
Ich fürchte, da weiss einer selbst nicht so genau, was er eigentlich will. In der Überschrfit ist von andockbarem Festplattenrekorder die Rede, dann ist hier im Text aber zu lesen:
gibt ja zB von SONY diverse portable DV-Recorder...
Also, Festplattencamcorder gibt es schon. Das Rad ist bereits erfunden. Sie hören auf den Namen
Ikegami EDITCAM.
Ansonsten gibt es halt die Möglichkeit, sich für 1600 EUR einen tragbaren Festplattenrekorder Sony HVR-DR60 an den Camcorder als zusätzliches backup anzudocken (setzt aber voraus, das die Mühle über eine i.link-Schnittstelle verfügt).
Die grundsätzlich andere Alternative zum herkömmlichen Consumer-Müll ist ausrangiertes Broadcast-Equipment, welches man heutzutage -selbst in technisch gutem Zustand- hinterhergeworfen bekommt. An dieser Stelle bezweifel ich allerdings, das ein Konsument auch nur im Ansatz in der Lage ist, ein Bild mit einem Camcorder zu drehen, welchen er nicht in der Hand halten kann sondern auf der Schulter führen muss.
Antwort von space_diver:
Von andockbaren Recordern war nie die Rede. Mir gings darum über den analogen Ausgang einer Kamera das Signal auf einen portablen DV-Recorder (Band oder HDD, halt mit Akku) aufzuzeichnen. Ältere Analogcams werden relativ preiswert teilweise verscheuert - so könnte man die Optik dieser Cams nutzen und die Aufnahmen trotzdem digital speichern. Natürlich abgesehen von etwas Qualitätsverlust durch die Wandlung. Manchmal priorisiert man aber ein gutes, lichtstarkes Objektiv eher, als ein wenig analoges Bildrauschen. (deswegen ja der Thread)
Das Gedankenspiel ging jetzt dahin, obs wirklich was bringt oder eher sonnlos wäre, da ein Recorder bereits bei 1600,-€ liegt und man 2000,-€ auch eine recht anständige DV-Cam bekommt. Der Spareffekt wäre hier also wahrscheinlich gleich null, wobei mir immer ein Rätsel ist, warum diese Recorder so teuer sind. Eine Festplatte kostet heute 3Mark80 und das bissl Elektronik kann doch nicht der Hammer sein. Die Consumer-HDD-Player für MPEG4 und DVD gibts fürn Appel und Ei an der Straßenecke. Bastel das Teil auf DV um, bau ein Akku rein und fertig. Solche Elektronik findet man in jeder 300,-€-Cam. Es will ja nicht jeder gleich eine Kinofilm drehen und für den engagierten Amateuer-Filmer wäre ein kleiner DV-Recorder für akzeptable Preis sicherlich eine feine Sache - auch schon wegen der Kameraschonung bei Capturen.
Nochmal als Info: Ich rede jetzt nicht vom Broadcasting für Film- und Fernsehen. Ich denke, für diese Leute ist Slashcam auch nicht unbedingt gemacht.
P.S. Auch dazu nochmal: Wir haben in der Firma etliche Schulterkameras gehabt, mit denen ich schon gefilmt habe - wir hatten auch schon Steadys und Kräne. So ist es nicht ;-)) - darum gehts auch nicht.
Antwort von Meggs:
Ich habe es schon mit meiner alten Canon EX1 Hi 8 so gemacht:
Mit S-Video-Kabel in den S-Video-Eingang meiner kleinen Canon MV-600i (Mini-DV). Die EX1 war auf einem Stativ, die MV600i auf einer Sperrholzplatte befestigt direkt darunter. Das Ergebnis war ganz passabel.
Es muss also nicht unbedingt ein teurer Festplatten-Recorder sein, ein billiger Mini-DV Camcorder mit Analogeingang tuts auch.
Antwort von Frank B.:
Das Problem dürfte die Portabilität sein. Einen kleinen PC mit Analogeingang gibt es schon für wenige hundert Euro, ebenso ein Casablanca I mit Analog-IN und DV-OUT. Letzteres habe ich kürzlich für 120 Euro verkauft. Ein halbwegs leistungsfähiges Laptop mit A/D Konverter dürfte für unter 800 Euro zu haben sein - vielleicht eine Alternative zu teuren Festplattenrecordern.
Frank
Antwort von space_diver:
Von der Warte aus gesehen - natürlich. Darum finde ich es umso unverständlicher, warum es genau sowas nicht als Kompaktgerät auf DV-Basis zum erschwinglichen Preis gibt.
Dem Kameramann aber ständig einen Laptop um den Hals zu binden, halte ich auch für sehr unpraktisch ;-))