Frage von PeterBrand:Hi!
Zuerst allgemein:
Kann mir jemand einen wirklich guten Artikel zum Thema GOP empfehlen? Prinzipiell ist mir klar, was die I, P, B-Pictures sind, aber irgendwie ist mir noch nicht "der Knopf aufgegangen", was deren Anordnung bewirkt.
Schön wäre ein Artikel, der ein paar praxisbezogene Beispiele bringt, wie man bei eher ruhigeren und wie bei eher schnelleren Sequenzen vorgehen sollte.
Und bzgl. Premiere Pro: was sind die M- bzw. N-Frames?
Nun eine spezielle Frage:
Habe in einem Film eine Sequenz, die sehr schnell geschnitten ist und viel Bewegung aufweist. Der restliche Film ist eher ruhiger gehalten. Und diese Bildern mit sehr viel Bewegung beginnen tw. zu ruckeln.
Als AVI funktioniert es natürlich, .m2v je nach Einstellung mal mit oder ohne Ruckeln, aber das wirklich seltsame ist, tw. rucktelt das VOB-File nach dem Authoring mit DVD-Lab (auch wenn das zugrunde liegende m2v-File tadellos funktioniert).
Sollte diese Sequenz extra (mit anderer GOP-Struktur als der Rest) encodiert werden?
Vermutlich schon, nehme ich an. -> Und dann?
- Die einzelnen MPGs z.B. mit TMPGenc wieder zu einem zusammensetzen?
- Oder die einzelnen MPGs erst im DVD-Authoring-Programm zusammensetzen?
Danke schon mal
Peter
Antwort von Markus:
Kann mir jemand einen wirklich guten Artikel zum Thema GOP empfehlen? Prinzipiell ist mir klar, was die I, P, B-Pictures sind, aber irgendwie ist mir noch nicht "der Knopf aufgegangen", was deren Anordnung bewirkt.
Hallo Peter,
einen Link habe ich nicht, daher beschreibe ich es mal schnell. Beginnen wir mit einer typischen GOP-Struktur, wie man sie häufig auf DVD-Video (MPEG2) findet:
...PBB
IBB PBB PBB PBB IBB...
Zu Beginn der GOP (Group Of Pictures) wird ein vollständiges Einzelbild (I-Frame) gespeichert. Danach werden für die folgenden 11 Einzelbilder nur die Veränderungen registriert, wobei ein B-Frame die Veränderungen zum vorherigen I-, B- oder P-Frame beschreibt, während ein P-Frame die Veränderungen zum vorhergehenden I-Frame speichert. Durch diesen Mix werden bei einem Lese- oder Übertragungsfehler die Auswirkungen auf das laufende Videobild minimiert.
...ein paar praxisbezogene Beispiele bringt, wie man bei eher ruhigeren und wie bei eher schnelleren Sequenzen vorgehen sollte.
Die GOP-Struktur bleibt i.d.R. während eines Videofilms gleich. Um detailreiche Bilder mit viel Bewegung ebenso sauber darzustellen wie ruhige Sequenzen, variiert man die Datenrate oder definiert da von vornherein einen höheren Wert.
...Bildern mit sehr viel Bewegung beginnen tw. zu ruckeln.
Ruckeln kann ein Video auch dann, wenn die Datenrate zu hoch eingestellt ist. In diesem Fall geraten viele DVD-Player zeitweise ins Stocken. Komprimiere das Videobild mal mit ≤ 8 MBit/s. Welche Ursachen noch für ein ruckelndes Videobild in Frage kommen, erfährst Du hier:
DVD Brennen
Sollte diese Sequenz extra (mit anderer GOP-Struktur als der Rest) encodiert werden?
Nein (siehe oben).
Antwort von Pete:
Hi!
Komm erst jetzt dazu, zu antworten.
Danke für die Info.
An der Datenrate liegt mein Problem nicht. Das habe ich schon getestet. Und das "Ruckeln" tritt schon am PC auf der Festplatte auf.
In der Szene wird eine Frau in einen See ins Wasser gezerrt -> d.h. viel Bewegung der Darsteller, "fliegende" Hände und Haare, Wasser das hochschappt, Kamera tw. unter Wasser usw. usf. Also WIRKLICH V I E L Bewegung ;-)
Bei TMPGenc tritt das Problem nicht auf. Direkt aus Premiere Pro raus als MPG gerendert habe ich prinzipiell dzt. eine (leicht) bessere Bildqualität, dafür tritt das Ruckeln je nach Einstellung der N- und M-Frames manchmal mehr manchal kaum auf.
Letztendlich werd ich wohl noch ein wenig experimentieren müssen, bis ich das richige Endergebnis herausbekomme ;-)
Danke
Peter
Antwort von Markus:
Hallo Peter,
der Encoder hat neben den oben genannten Aspekten einen maßgeblichen Einfluss auf das MPEG2-Ergebnis. Hier ist oft ausprobieren angesagt - oder der Kauf eines richtig guten Encoders. TMPGEnc ist schon gar nicht schlecht, zumal für den Preis. Auch der Procoder Express (kleiner Bruder des vielfach teureren Procoder) wird in diesem Zusammenhang gerne genannt.
Antwort von Axel:
Probier doch mal, die kritischen Stellen mit
konstanter Datenrate zu codieren. Klingt schrecklich falsch, aber Encoder machen nicht immer das Beste aus schnell wechselndem Bildinhalt. Hat jeder zweite Frame einen völlig anderen Bildinhalt, z. B. auch durch kurze Schnitte, ist das variable Encodieren mit "hoher Bewegungsschätzung" nach meiner Erfahrung eher angebracht als z.B. bei einer Aufnahme von einem Karussell. Hier gibt es Kontinuität von Frame zu Frame und Bewegungsunschärfe. Mittlere variable Ziel-Datenrate bei hoher Bewegungsschätzung führte da zu unnatürlichen Effekten, könnte man Ruckeln nennen. Bei konstanter Datenrate war alles in Ordnung.