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Frage von sebihug155:


Hallo zusammen!

Am letzten Wochenende musste ich ein Musical aufnehmen und hab dazu 3 Kameras verwendet. Es geht jetzt aber vor allem um 2 (Cam 1 und Cam 2).
Wie ihr im Vergleichsfoto sieht, sehen die Farben total anders aus. Das war ja absehbar. Doch ich konnte das nicht verhindern und musste mit den verfügbaren Mitteln, Zeit und Personen arbeiten.

Kann mir jemand von euch sagen, wie ich in etwa die selben Farben wie von Cam 1 für Cam 2 hinbekomme?
Ich bin nicht so geübt in Color Correction und weiss auch nicht ob dies überhaupt der richtige Weg ist. Kann mir jemand helfen? Ich arbeite mit Sony Vegas 9 Pro, gefilmt wurde in HDV (Cam 1) und FullHD (Cam 2).

Nach dieser Verbesserung habe ich dann vor, für alle Kameras noch ein bisschen das Bild mit Kontrasten, etc. aufzumöbeln.

Vielen Dank für eure Antworten schon im voraus!
lg

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Antwort von Debonnaire:

Fragst du, wie du deine bereits gemachten, unterschiedlich weissabgeglichenen Filme aneinander angleichen kannst?

Oder fragst du, wie du bei der Aufnahme vorgehen sollst, damit dieser krasse Farbunterschied erst gar nicht passiert?

Wie bist du denn vorgegangen um bei der Aufnahme die beiden (drei) Kameras weissabgleichsmässig aufeinander möglichst perfekt abzugleichen? Bzw., wie waren diese beiden (drei) Kameras eingestellt, in punkto Weissabgleich?

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Antwort von domain:

Hintergrund und Hautfarbe sind ja ziemlich ähnlich. Die Lederjacke allerdings deutlich weniger. Da wird nicht viel zu machen sein, vergiss alle angeblich wirksamen Abstimmungsfilter im NLE beim Mehrkameraschnitt und mache es einfach so, wie die Kombination deinem Auge am besten gefällt (gespeicherte Korrektur in Kontrast, Weißabgleich und Farbsättigung an erster Stelle), dann wird sie anderen auch zumindest erträglich und unauffällig erscheinen.
Aus dem TV sind wir massive Farbsprünge schon gewöhnt, das ist halb so schlimm, wenn nur die Referenzhautfarbe halbwegs konstant durchgezogen wird.

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Antwort von sebihug155:

Fragst du, wie du deine bereits gemachten, unterschiedlich weissabgeglichenen Filme aneinander angleichen kannst?

Oder fragst du, wie du bei der Aufnahme vorgehen sollst, damit dieser krasse Farbunterschied erst gar nicht passiert?

Wie bist du denn vorgegangen um bei der Aufnahme die beiden (drei) Kameras weissabgleichsmässig aufeinander möglichst perfekt abzugleichen? Bzw., wie waren diese beiden (drei) Kameras eingestellt, in punkto Weissabgleich? @Debonnaire: Also ja eigentlich war das erste die Frage :-) Die zweite trifft es aber auch. Ich war mir vor dem Beginn nicht sicher, ob es sich lohnt, einen Weissabgleich zu machen. Denn vorher war die Beleuchtung ganz anders. Oder kommt das nicht so darauf an? Auf jeden Fall waren alle auf "Weissabgleich automatisch" eingerichtet...

@domain: Danke für den Tipp :-)

Vielen Dank für eure Antworten!!

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Antwort von Debonnaire:

Ich war mir vor dem Beginn nicht sicher, ob es sich lohnt, einen Weissabgleich zu machen. Denn vorher war die Beleuchtung ganz anders. Oder kommt das nicht so darauf an? Auf jeden Fall waren alle auf "Weissabgleich automatisch" eingerichtet... Autsch! Das ist natürlich DER Kapitalfehler, und die Resultate hast du ja nun vor dir! Ich befasse mich nun nicht (auch noch) damit, wie man in der Postproduction am besten einen Farbstich rauskriegt. Da ist, wie dir gesagt wurde, Rumprobieren meist die beste Lösung. Wenn ich allerdings den sehr eingeschränkten Farbumfang deiner Cam2 anschaue, bin ich nicht sehr optimistisch, dass das schlussendlich zu einem wirklich brauchbaren Resultat führen wird. Bei der Cam2-Aufnahme scheint mir ein Grossteil des Spektrums einfach zu fehlen!

Aber was die Aufnahme betrifft: Wir arbeiten bei Theateraufnahmen (ebenfalls mit mindestens 3 Kameras) immer so:

1. Vor dem Vorhanghoch, solange noch keine Zuschauer im Saal sind, bitten wir den Beleuchtungstechniker, das "neutralste", hellste, dem "Tageslicht im Stück" am nahesten kommende Licht-Setting einzustellen.

2. Dann stellt sich eine Assistentin mit einer grossen, weissen Reflektorscheibe in die Mitte der Bühne und wir machen mit allen Kameras darauf gleichzeitig von gerade vor der Bühne einen manuellen Weissabgleich und speichern diesen.

3. Dann werden die Kameras wieder an ihre Aufnahmeorte gebracht. Auf diese Weise hast du einen zumindest konstanten Offset, welcher für alle Kameras gleich ist, sofern nicht sogar die Farben direkt "stimmen" und man in der Post kaum noch was machen muss!

Falls es, aus irgend einem Grund, nicht möglich ist dieses Abgleichsprozedere direkt vor der Aufführung durchzuführen, dann stellen wir auf allen Kameras das Preset "Kunstlicht" ein, da die Bühne ja meist mit Halogenlampen erhellt wird. Es ist dann möglich, dass man einen geringen Farbstich hat, welcher aber dann auf allen Kameras ziemlich gleich/ähnlich ausfällt und sich so auch sehr gut "global" im Film dann auskorrigieren lässt.

Mit dem Ton machen wir's übrigens analog: Wir bitten den Tontechniker, zusammen mit den Schauspielern, den lautesten Moment des Stücks auf der Bühne ein paar mal durchzuspielen, während dem wir die Mikrofone und unser eigenes Aufnahmemischpult einpegeln.

So klappen Theateraufnahmen eigentlich wunderbar! :-)

Aber Kameras auf automatischem Weissabgleich... allein der Gedanke!!!

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Antwort von domain:

2. Dann stellt sich eine Assistentin mit einer grossen, weissen Reflektorscheibe in die Mitte der Bühne und wir machen mit allen Kameras darauf gleichzeitig von gerade vor der Bühne einen manuellen Weissabgleich und speichern diesen. Aber auch das funktioniert meist nur wirklich gut mit völlig identischen Kameramodellen. Was nämlich die wiedergegebene Farbe Weiß oder Grau anlangt scheint es ziemlich unterschiedliche Auffassungen bei den div. Herstellern aber auch bei verschiedenen Modellen ein und desselben Herstellers zu geben.

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Antwort von Debonnaire:

Da hast du natürlich recht, domain, aber das ist halt die einzige, erfolgversprechende Methode um den bestmöglichen Farbabgleich zwischen meheren Kameras vor Ort zu erreichen.

Zugegeben: Wir verwenden alles Panasonic-Kameras ähnlicher Modellreihen. Das müsste man natürlich im Vorfeld organisieren, bevor man sich in so ein Theaterstückabfilmprojekt wirft!

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Antwort von nicecam:

Aber Kameras auf automatischem Weissabgleich... allein der Gedanke!!! Aber genau das empfiehlt ruessel in seinem Blog http://www.fxsupport.de/02_Canon_XH_A1.html zumindest für die Canon XH-A1. Dort ziemlich weit runterscrollen.

Ob er das immer noch so sieht, bzw. für Theateraufführungen, weiß ich natürlich nicht.

sebihug155 hat bisher nicht mitgeteilt, welche Kameras er genau eingesetzt hat. Ich tippe für Kamera 1 einfach mal ins Blaue und entscheide mich für Canon. Ist es vielleicht sogar die XH-A1?

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Antwort von Bernd E.:

...genau das empfiehlt ruessel in seinem Blog...zumindest für die Canon XH-A1... Es gibt sicher Situationen, in denen man mit dem automatischen Weißabgleich zurechtkommt, aber bei einer Theater-, Konzert- oder ähnlichen Aufführung - noch dazu mit mehreren Kameras - würde ich dieses Risiko nie und nimmer eingehen: Man wüsste doch nie, wann die Kamera glaubt, den Weißabgleich eben mal schnell ändern zu müssen. Wir drehen in solchen Fällen fast nur mit Preset, selten mit der von Debonnaire beschriebenen Technik. Aber AWB? Niemals.

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Antwort von Debonnaire:

Genau, Bernd E.!

Bei der Verwendung von Presets (für Theateraufnahmen: 3200K) muss man bei der Verwendung von unterschiedlichen Kameramarken/-modellen immer auch aufpassen, da offenbar nicht alle Hersteller die üblichen Standard-Presets gleich implementieren (leider!). Dasselbe gilt natürlich auch bei einem (synchronisierten) manuellen Weissabgleich (leider!), aber wir haben damit einfach die besten Erfahrungen gemacht.

Das AWB in eigentlich JEDER Aufnahmesituation mit mehr als einer übereinstimmensollenden Kamera keinen Sinn macht, scheint mir absolut logisch! Ich kann mir nicht vorstellen, wie ruessel das in seinem Blog (den ich (noch) nicht gelesen habe) vertreten kann! Jeder, der auch nur einen Schimmer davon hat, wie AWB in der Kamera funktioniert muss sofort erkennen, dass zwei Kameras aus unterschiedlichen Aufnahmepositionen denselben Bildausschnitt unterschiedlich abgleichen würden!

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Antwort von ruessel:

Aber genau das empfiehlt ruessel in seinem Blog http://www.fxsupport.de/02_Canon_XH_A1.html zumindest für die Canon XH-A1. Dort ziemlich weit runterscrollen. Ich bin der Meinung, das die XHA1 sehr genau einen automatischen Weissabgleich macht, natürlich nur bei üblichen Situationen. Wenn mehrere Kameras anderer Hersteller zum Einsatz kommen, würde ich auch an allen Kameras möglichst einen manuellen Weissabgleich machen, trotzdem werden die Bilder nicht 100% passen.

Ich habe jetzt ein größeres Projekt mit der XHA1 und FX1000 abgeschlossen, beide Kameras passen (Preset) meist bei Tageslicht sehr gut zusammen, auch beim automatischen Weissabgleich. Erst wenn die Sonne weiter sinkt, driften beide Kameras weit auseinander.

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Antwort von domain:

Ich kann mir einen automatischen Weißabgleich in überhaupt keiner Situation vorstellen. Die Kamera versucht doch Farbdominanten (viel Grün, oder viel Blau oder einen orangen Sonnenuntergang in der Natur) mit allen Mitteln zu kompensieren, was den gewünschten Eindruck oder die Stimmung total zerstört und außerdem im NLE fast nicht mehr zu bewältigen ist, vor allem wenn die Anpassung während des Filmens driftend vor sich geht.

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Antwort von nicecam:

ruessel, ich hoffe, dein alter Blog bleibt in deinem neuen integriert. Wo bleiben wir armen Irdischen sonst ...

Das gesamte Wissen des Alls war darin versammelt! :-)

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Antwort von K.-D. Schmidt:

Ich kann mir einen automatischen Weißabgleich in überhaupt keiner Situation vorstellen. Und schon gar nicht bei Bühnenaufnahmen, in denen mit farbigem Scheinwerferlicht gearbeitet wird, um bestimmte Stimmungen zu erzeugen (oder auch einfach nur zur Abwechselung und/oder Effekthascherei).
Da ist das Preset (3200 K) oder der manuelle Weißabgleich auf "neutrales" Licht ein MUSS.

Gruß
KDS

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