Frage von AmateurFilmer:Hi,
mich hat dieses Thema seit Neuestem gepackt und ich würde es begrüßen, wenn hier eine Diskussion zum Thema entstehen würde, die ungefähr wie diese strukturiert ist:
http://youtu.be/rE2ktOW5lpM ; also möglichst alle Pros und Contras von Digital und Film aufzählen, auch bishin zur Projektion. Im Gegensatz zum Video würden mich hier auch die persönlichen Meinungen interessieren.
Das soll also kein "Ich hab 'ne Frage - Wie komm' ich da weiter?"-Thread werden, sondern eine umfassende Diskussion zum Thema, die sich von eher allgemeinen Punkten bis ins Detail ausweitet.
Ich hoffe, ihr findet das Konzept so ansprechend, dass ihr dazu ein "paar" Zeilen schreibt. ;)
.. Und da es irgendwie komisch wäre, wenn gleich den ersten Punkt ein analog (fast) unerfahrener Schüler machen würde, lasse ich euch den Vortritt.
Einen allgemeinen Thread dazu gab es hier noch nicht und die letzten Diskussionen darüber sind auch schon ein paar Jahre alt.
LG,
AmateurFilmer
Antwort von aerobel:
Hallo Amateurfilmer... in Zukunft einfach AF genannt...
Ich selber gehöre noch zur Generation Super-8 und 16mm Film. Ich filme auch heute noch oftmals analog, auch wenn ich natürlicha uch eine Videokamera benutze.
Hier im Digitalforum finden sich nur recht wenige Mitglieder, die sich noch tiefergründig mit Film auskennen, da sie meist zu jung sind und die "alten Zeiten" gar nicht mehr kennen können. Darum hier mein Tipp: Fragen bezüglich Analogfilm mit allem drum und dran werden hier kompetenter beantwortet, da es sich zum grössten Teil noch um aktive Filmer handelt, die da schreiben.
http://www.filmvorfuehrer.de/forum/13-schmalfilm/
Ich bin auch "da drüben"...
Rudolf
Antwort von Isoboy:
Naja, Digital ist nich unbedingt besser von der Quali (als Vergleich kann man evtl. die Effekte in Horrorfilme hernehmen zwischen CGI und richtige Maskenarbeit)
Digital hat einfach den Vorteil der weiteren Bearbeitung. Zumindest im "Home-Bereich".
Ich glaube es wird jedoch immer einen Markt geben für analog Filmer.
Ähnlich wie Musikliebhaber, die erkennen, dass Musik auf Vinyl einfach besser "klingen KANN" (nicht muss).
Die Freude am "nicht-perfekten" und nicht kristall-klares Bild und Überschärfe etc...
Früher hatten Filme eine (so geht es mir ab und zu) spürbare Atmosphäre.
Heute lassen mich Filme eher kalt...
Jeder wie er mag eben...
Antwort von AmateurFilmer:
Hallo Amateurfilmer... in Zukunft einfach AF genannt...
War bisher bei mir für
Autofokus reserviert, aber danke für den Hinweis!
Ich bin auch "da drüben"...
Ich auch neuerdings.. meinst du so ein Thread "kommt da gut an"? Ich will es mir ja nicht gleich verscherzen^^
Nicht, dass "Digital vs. Film" dort ein Thema ist, dass mit den Hintergründen auf slashCAM (& allgemein), welche sogar zu dieser Persiflage führten, zu vergleichen ist:
viewtopic.php?p=613986?highlight=#613986
:D
Ohne jetzt schon ins OT abgleiten zu wollen!! :)
Hier soll ja auch schließlich eine Diskussion zustande kommen.
EDIT: Wen es interessiert: Ich habe eine zweite Diskussion im Filmvorführer-Forum gestartet.
Antwort von aerobel:
Hallo AF,
Du musst ja nicht gleich mit der grossen Kelle anrühren...
Frage einfach mal etwas, was dich beschäftigt und was dir die Analogfilmer beantworten können, dann, wenn man dich ein wenig kennt, kannst du dann voll auf die Pafnne hauen, wir "da drüben" sind uns einiges gewöhnt... und haben ein äusserst freundschaftliches Verhältnis zueinander, deutlich netter als hier...
Hier ist der Ton oftmals recht Rüpelhaft, woher das kommt, das weiss ich auch nicht so genau... ist es der Jahrgang der Mitglieder...?
Rudolf
Antwort von AmateurFilmer:
http://www.filmvorfuehrer.de/topic/1649 ... l-vs-film/
:)
Antwort von Nathanjo:
Ich möchte nur kurz was zu dem Clip sagen, den du dazu gepostet hast. Und zwar, dass diese Leute (kannte den Channel bisher nicht) für cinephile Filmgucker keine Ahnung von der Materie haben. Habe nur die ersten 10 Minuten geschaut und ein wenig verdutzt geguckt mit was für einem unklaren Geschwafel da versucht wurde bestimmte subjektive Eindrücke zu beschreiben.
Was mich am meisten gestört hat war die Aussage über Michael Manns Public Enemies: Dass der Film eine ungewöhnliche und "videohafte" Ästhetik hat ist, bekannt, aber da hätte man z.B. mal was zum Shutter-Speed sagen können, der für einen Großteil des ungewöhnlichen Looks verantwortlich war. Stattdessen? "Man sieht irgendwie mehr, das ist komisch, nicht so verschwommen wie Film". Aha.
Das Problem hat übrigens auch Tarantino, den du so gerne zitierst. ;) Ich kann seinen Eifer und seine Liebe für Film verstehen (und ich mag ihn als Filmemacher), aber er verheddert sich auch nur in eben solchen sehr emotionalen Aussagen. Das ist okay, aber eine Diskussion kann man so nicht führen.
Antwort von AmateurFilmer:
Das Problem hat übrigens auch Tarantino, den du so gerne zitierst. ;) Ich kann seinen Eifer und seine Liebe für Film verstehen (und ich mag ihn als Filmemacher), aber er verheddert sich auch nur in eben solchen sehr emotionalen Aussagen. Das ist okay, aber eine Diskussion kann man so nicht führen.
Ja, du hast Recht.. :D (mit mir und mit Tarantino^^)
Ersteres: Er ist mein Vorbild. Das hat damit "ein wenig" zu tun. ;)
Was nicht heißt, dass mich auch andere Filmemacher "prägen". Gerade ein Video vom relativ bekannten "10 Minute Film School" gesehen (
http://youtu.be/4UOa7tkByrw) - was mir übrigens sehr gefallen hat - und vor einer Woche habe ich mir das Buch
Rebel Without A Crew bei amazon bestellt. Spielberg, Kubrick, Fincher etc. finde ich auch sehr interessant, aber Tarantino ist mir irgendwie "näher". (Womit ich jetzt keinenfalls seinen Fuß-Fetischismus meine :D)
Zweiteres: Seine Antworten finde ich eigentlich ziemlich schön.. er drückt das aus, was er fühlt. Vielleicht möchte er die bereits vorhandenen Gespräche nicht um noch einen technischen Diskurs erweitern, denn der Kern liegt ja tatsächlich nicht in der Technik, sondern im "Künstler" (bewusst in "), der schließlich selber entscheiden muss, wofür er sich entscheidet. Die Entwicklung der Gesellschaft ist, denke ich, eher der Kernpunkt. Also er versucht nicht, durch seine Antworten zu "bekehren", sondern entweder verstanden zu werden oder halt nicht. Denn "bekehren" kann er die Leute durch eventuelle technische Argumente nicht, da der Kernpunkt die Entwicklung der Gesellschaft ist.
Ich hoffe, meine Meinung einigermaßen verständlich erläutert zu haben und dass mein Versuch, den Kreis der Argumentation zu schließen, etwas rüberkam.
(Hier kann ich mich ja gleichzeitig für den Deutsch-Unterricht etc. üben.)
Antwort von MLJ:
Hallo AF,
Anmerkung: Ja, ich schliesse mich der Abkürzung an ;-)
"Digital versus Analog" ist wohl eine der umstrittensten Diskussionen die es gibt. Ich bevorzuge Zelluloid (Film) aber bin dem Medium Digital nicht verschlossen. Beides hat sein "Für und Wieder" und man kann weder das eine "verteufeln" noch das andere "loben". Es kommt ganz darauf an, was verwirklicht werden soll. "Avatar" ohne Digital auf Zelluloid ? Das dürfte schwierig wenn nicht sogar unmöglich werden. Es gibt Filme, die hätte man besser auf Film gedreht anstatt Digital aber da entscheidet dann das Budget und "richtiger" Film ist nun mal teuer.
Ich mache meine Fotos noch Analog mit meiner Spiegelreflex und filme mit SVHS, weil es mir persönlich besser gefällt, aber irgendwann werde ich auf Digital umsteigen müssen, weil es sich nicht vermeiden lässt. Die Konzerne sorgen immer dafür, das man umsteigt, indem man keine Bänder mehr bekommt, das Format nicht mehr unterstützt wird oder es schlichtweg derart verteuert wird, das es sich nicht mehr lohnt.
"Spare mit der Zeit dann hast du in der Not" - Habe ich getan und mich mit Material eingedeckt, nachdem mir mein Zulieferer gesagt hat, das die Produktion von SVHS Bändern eingestellt wird. Und solange meine Kameras funktionieren werde ich weiter auf SVHS filmen weil mich das Format einfach überzeugt hat. Video8/Hi8/Digital8/Mini-DV - irgendwie haben die mich nie wirklich überzeugt trotz höherer Auflösung und hat man die Kamera nicht mehr sitzt man auf den Bändern und kann die Aufnahmen nicht sehen, nur die Bänder. Mit SVHS brauche ich nur eine Adapterkassette, rein in den Player, ansehen, kein Problem, auch ohne Kamera, die dazu nicht "abgenuckelt" werden muss.
Aber zurück zum Thema: Ja, ich würde Film vorziehen und es wäre ein Traum von mir mal einen auf "amtlichen" 35mm zu drehen. Für mich hat Zelluloid einfach mehr "flair", aber das ist meine Meinung, ok ?
Was die Technik angeht, so denke ich das sich viele erst mal versuchen zu "entschuldigen" in dem sie "windige" Argumente bringen, warum auf einmal Digital verwendet wird. Es gibt genügend Filme die Digital gedreht wurden aber ob diese Filme auf Zelluloid "besser" gewesen wären wird sich im nach hinein nie beantworten. Dazu müsste man schon beim Dreh Digital und Analog parallel nehmen und dann entscheiden, was besser ist. Egal was Filmemacher sagen, schreiben, es ist eine Sache der Überzeugung, nichts anderes. Alles andere ist und bleibt pure Spekulation.
@aerobel
Zitat:
"Hier ist der Ton oftmals recht Rüpelhaft, woher das kommt, das weiss ich auch nicht so genau... ist es der Jahrgang der Mitglieder...?"
Zitat ende.
Nun, kann sein das es am Jahrgang liegt aber ich kenne auch viele junge Kollegen, die nicht "rüpelhaft" sind. Im Gegenteil, die sind sehr gebildet und offen für neues voller "Wissensdurst". Der "älteren" Generation wurde doch immer beigebracht "So wie es in den Wald rein schallt, so schallt es auch wieder heraus", genau so ist es im Forum.
Sicher, es wird immer einige "Helden" geben, die etwas für das "Non-Plus-Ultra" halten und alles andere schlecht reden, aber die stehen dann schnell alleine da auf weiter Flur. Also nicht verrückt machen ;-)
Beste Grüsse, Mickey Lee
Antwort von Isoboy:
"Vielleicht möchte er die bereits vorhandenen Gespräche nicht um noch einen technischen Diskurs erweitern, denn der Kern liegt ja tatsächlich nicht in der Technik, sondern im "Künstler" (bewusst in "), der schließlich selber entscheiden muss, wofür er sich entscheidet."
Genau dies unterscheidet eben auch den Künstler vom Handwerker...
Ich wage sogar zu bezweifeln, dass er sich überhaupt so im Detail mit der Materie NICHT auskennt. Er ist eben doch ein kleiner Querkopf, was ich als positiv ansehe. Zudem Legastheniker, was das Lernen solch einer umfassenden und doch teilweise komplizierten Materie nicht einfch macht.
Ein typischer Autodidakt und "Macher", statt theoretische Fachlichkeit raushängen zu lassen...
Antwort von Nathanjo:
Tarantino und besonders Rodriguez finde ich natürlich auch besonders inspirierend.
Wenn du mal noch einen Schritt weiter gehen möchtest, könntest du dich ja auch mal mit dem filmwissenschaftlichen Treiben beschäftigen. Ein guter Einstieg wäre vielleicht David Bordwells und Kristin Thompsons Blog:
http://www.davidbordwell.net/blog/
Da gabs auch letztens noch einen Post zu 16mm Film und warum Bordwell seine Kollektion aufgegeben hat.
Da du so wissenshungrig bist, wäre das vielleicht auch mal ein paar Gedanken wert. In der Filmwissenschaft geht es natürlich nicht um Praxis, sondern eher verschiedene Perspektiven auf Film aus akademischer Sicht, ursprünglich z.B. aus den Literaturwissenschaften. Weiß daher nicht, ob dich das interessiert.
Ich selbst bin Medienwissenschaftler UND Filmer, und auch wenn ich mein Studium schätze, muss ich zugeben, dass Filme schauen und Praxistipps einen größeren Einfluss auf meine eigenen Werke haben. ;)
Zum Thema:
Ich hatte ja in dem Thread zur Bolex schon gesagt, dass ich froh bin in diesem Zeitalter aufzuwachsen. Digital im Kino hin oder her, die Tatsache, dass ich heute mit so wenig Geld so viel machen kann, ist und bleibt eine Errungenschaft für mich. Selbst wenn ich es niemals schaffe meinenTraumjob zu erlangen weiß ich, dass ich es in ausreichender Weise als Hobby weiterführen kann. Das ist ein stückweit beruhigend. Und nur durch das Digitale möglich.
Antwort von holger_p:
Digital hat einfach den Vorteil der weiteren Bearbeitung. Zumindest im "Home-Bereich".
Das ist so. Aber die Diskussion "Digital vs. Film" ist nicht identisch mit der Diskussion "Digital vs. Analog (Video)".
Bei Film sehe ich durchaus ein, dass es noch Gründe geben mag, auf "Film" zu filmen. Bei der Frage "Digital oder Analog" beim Video stellt sich diese Frage einfach nicht mehr. Wer einmal an einem analogen Schnittplatz mit SVHS oder Betamax ein größeres Projekt geschnitten hat, weiß, was er an einem modernen digitalem NLE hat. Und die Bildqualität des heutigen digitalem Equipments der Hobbyklasse liegt schon weit über dem Level des analogen Studioequipments aus den 80ern. Also da hat die Digitalisierung einen Qualitätssprung gebracht.
Übrigens gilt das in der Theorie auch für die Musik. Allerdings hat die massive Digitalisierung in der Praxis dazu geführt, dass die technische Qualität vieler "Produktionen" auf einem grauenhaften Niveau liegt, weil die Bedienung der Programme so "einfach" ist, dass der Beruf des Toningenieur fast ausgestorben ist. Technisch und theoretisch ist seit mehr 10 Jahren die "Super-Audio-CD" möglich - praktisch liegen viele aktuelle CDs technisch auf einem Level, das unter dem der Schallplatten der 80er liegt.
Gruß Holger
Antwort von aerobel:
Hallo,
@Mickey: von wegen rüpelhaft: ich sagte "oftmals", sagte nicht "immer"... aber egal...
Film und Video darf man nicht bloss von der technischen Seite her betrachten, denn dann wäre die Diskussion recht schnell beendet: Beide Medien tun im Prinzip ja dasselbe: bewegte Bilder für die Zukunft speichern. Es spielt also vom Prinzip her keine Rolle, ob ich Videos oder Filme mache, der Sinn ist stets derselbe. Der Unterschied ist lediglich Fernseher, Beamer oder Leinwand... auf allem kann ich selbiges abbilden...
Wo liegen denn der Unterschiede, wenn letztendlich doch selbiges, eben bewegte Erinnerungen, rauskommen...? Eben doch im emotionalen...
Rudolf