Frage von Giliath:Panasonic, Sony, JVC und Canon... Canon im EB-Bereich?! "Sowas benutzen doch nur Consumer!"
So oder ähnlich lauten oftmals Aussagen von Kunden und VJ-Kollegen. Dabei schneiden aktuelle Canon-Camcorder laut slashcamnote besser ab, als die Konkurrenzprodukte aus dem Hause Sony. (siehe Canon XH a1s)
Sind diese Vorurteile irgendwo berechtigt, oder die Meinung ewig Gestriger? Was habt ihr bereits für Erfahrungen gemacht?
Grüße Gili
Antwort von Jott:
Canon baut halt keine EB-Kameras im klassischen Sinn (dickes Ding auf der Schulter, übliche Broadcast-Formate).
Antwort von Maze:
Canon baut keine professionellen Broadcast Kamerarekorder. Von daher wäre man gezwungen auf die DV oder HDV Mühlen von Canon zurückzugreifen. Womit diese Aussage schon Wahrheit hat.
Antwort von beiti:
Canon baut keine professionellen Broadcast Kamerarekorder. Von daher wäre man gezwungen auf die DV oder HDV Mühlen von Canon zurückzugreifen. Aber wenn man sich ohnehin nur in der "Henkelmann-Klasse" bewegt, dürfte es ziemlich egal sein, ob da Sony/Panasonic oder Canon draufsteht. Einen Kleinwagen suche ich ja auch nicht danach aus, ob derselbe Hersteller gute Luxuslimousinen baut.
Antwort von Jott:
Klar. Aber es ging eben um EB-Kameras, nicht Henkelmänner. Wobei ich auch da durchaus nachvollziehen kann, wenn jemand die Nase rümpft - die Farbaberrationen der Canon-HDV-Henkelmänner sind völlig indiskutabel.
Antwort von Giliath:
Canon baut keine professionellen Broadcast Kamerarekorder.
Die Frage ist doch: "Wo hört Consumer-Technik auf und wo fängt Broadcast-Technik an?" – in Anbetracht, dass überwiegend noch immer in noch in 720 × 576 Bildpunkten gesendet, bzw. empfangen wird. Ich mein, wenn man überlegt, was man so manchmal im TV an Bildqualität ertragen muss, ist die Frage wohl berechtigt.
Aber es ging eben um EB-Kameras, nicht Henkelmänner.
Kann man mit Henkelmännern etwa nicht "Elektronisch Berichten"? ;-b
Antwort von beiti:
Aber es ging eben um EB-Kameras, nicht Henkelmänner. Zumindest beim Bayerischen Rundfunk ist das kein Widerspruch (wenngleich der Henkelmann hier von Sony stammt):
zum Bild
PS: Falls der abgebildete Reporter hier mitliest, bitte melden! :)
Antwort von Jott:
"EB-Kamera" ist eine Gerätegattung (Schultercam, Hände frei zur Bedienung, Knöpfe und Schalter dort, wo sie hingehören, alles sehr robust und natürlich Bildqualität klar oberhalb der billigeren Gerätschaften). Der Begriff hat sich dafür eingebürgert.
"Elektronisch berichten" im technischen Sinne kannst du auch mit einer 600 EUR-Kamera. Wenn du damit umgehen kannst und das Ergebnis in einem Format ablieferst, das der Sender kennt und liebt, merkt das natürlich kein Schwein. Du musst dann nur mit deinem Ego vereinbaren, dass du nicht mehr nach "Fernsehen" aussiehst und auf dicke Hose machen kannst. Aber das ist ein anderes Thema.
Antwort von XHA1owner:
Du musst dann nur mit deinem Ego vereinbaren, dass du nicht mehr nach "Fernsehen" aussiehst und auf dicke Hose machen kannst. Aber das ist ein anderes Thema.
eben:) mit der XH A1 kann ich sehr ordentlich arbeiten, und wenn es mal etwas enger zu geht oder ich mit dem ding hochklettern etc muss, bin ich gottesfroh das nicht mit einer riesen schultercam machen zu müssen. zudem hats oft vorteile, eben nicht nach "hochoffiziellem fernsehen" auszusehen.
ganz im gegenteil ich fühle mich eher schon zu gut ausgerüstet , mit ner cam für paar 100 eur geht das genauso. kollegen laufen damit auch rum, why not?? SD 16:9 schafft doch jede supermarktcam. es geht hier nicht um film-look..
Antwort von Axel:
... es geht hier nicht um film-look..
Es geht um (Titel): Das Ansehen bei Kunden und Kollegen
Es geht um Status.
Es geht um Sozialneid.
Es geht um Komplexe.
Es geht um kleine Pimmel (wie meistens, wenn man die Brüche kürzt).
Antwort von Charlinsky:
Panasonic, Sony, JVC und Canon... Canon im EB-Bereich?! "Sowas benutzen doch nur Consumer!"
Zumindest was JVC anbelangt, widerspreche ich. Die 100er und 200er Serie sieht nicht nur TV gerecht aus - sondern liefert auch die entsprechenden Ergebnisse.
Das man trotzdem nicht an die dicken Brummer der Beta Ära herankommt, geb ich recht - aber optisch (teils auch vom Handling her) sind zumindest diese Serien allen Henkelmännern weit überlegen. Wir hatten jetzt bei einer Veranstaltung zusammen mit dem WDR 2 gefilmt und die Resonanz war eindeutig - das Fernsehen ist da -!
Zumindest meine Erfahrung dazu...
Lieben Gruß
Charly
Antwort von Jott:
Den Effekt kannst du auch immer mit einer großen Mattebox mit ausladender French Flag und Rods drunter erzielen. Ich behaupte sogar mal frech, das ist der Hauptgrund für die Anschaffung dieser Dinge, jedenfalls im EB-Bereich. Langes Richtmikro mit Deadcat ist ein weiteres Symbol für "Fernsehen ist da". Kameras kann man genauso optisch aufmotzen wie Autos, und wenn die Zielgruppe drauf anspringt ...
Antwort von Charlinsky:
Den Effekt kannst du auch immer mit einer großen Mattebox mit ausladender French Flag und Rods drunter erzielen. Ich behaupte sogar mal frech, das ist der Hauptgrund für die Anschaffung dieser Dinge, jedenfalls im EB-Bereich. Langes Richtmikro mit Deadcat ist ein weiteres Symbol für "Fernsehen ist da". Kameras kann man genauso optisch aufmotzen wie Autos, und wenn die Zielgruppe drauf anspringt ...
Ist schon richtig, was du sagst. Aber genau solche zusätzlichen Aufmacher setzen nunmal eine gewisse Art von Cams voraus - ich kann mir ne Aldicam oder ne Cam aus dem MM für einige 100er nicht unbedingt mit ner Mattebox und Rods vorstellen.
LG
Antwort von Charlinsky:
Sorry, doppelposting
Antwort von Maze:
Kann man mit Henkelmännern etwa nicht „Elektronisch Berichten“? ;-b
Doch kann man, nur es ist eben keine EB Kamera und darum ging es hier doch. Ich kann in meiner Badewanne auch duschen, aber deswegen bleibts trotzdem eine Badewanne.
Antwort von r.p.television:
Lustigerweise findet nach meiner Erfahrung gerade ein Wandel der Sichtweise bei den Laien statt.
Wo vor 10 Jahren noch alle die Köpfe hochachtungsvoll nach einer BetaSP bzw generell einer Schultermühle verdreht haben, bekommt man damit heute teilweise Kommentare wie "Ist aber schon ganz schön alt das Ding. Die heutigen Profikameras sind doch viel kleiner....?!?!?"
Und bei den Amis rennen noch viel mehr mit Henkelmännern für die Sender herum. Da sind die Vorgaben der Sender auch nicht so peinlich einschränkend was die Aquisitionsformate angeht.
Man kann aber sagen:
Eine XH A1 mit Rodsupport und Mattebox wird beim Laien genauso als "Fernsehkamera" erkannt wie eine alte BetaSP-Mühle. Ist zumindest meine Erfahrung. Ich merke keinen Unterschied mehr ob ich mit einer geliehenen PMW-700 oder meiner XHA1 arbeite.
Bei den wirkenden Kollegen ist das natürlich anders. Aber was interessiert mich als Freier was ein Pixelrekorder von Öffis von meinem Equipment denkt. Ich weiss dass ich damit gute Ergebnisse abliefern kann.
Antwort von deti:
... ich sag nur: Schöner drehen ohne Drehgenehmigung ;-)
Deti
Antwort von Videobodo:
Hey
Von Vortei ist auch, das bei Henkelmännern im Gegensatz zu den gaaaanz Kleinen, nicht soviele Leute durchs Bild laufen.
Bodo
Antwort von r.p.television:
Hey
Von Vortei ist auch, das bei Henkelmännern im Gegensatz zu den gaaaanz Kleinen, nicht soviele Leute durchs Bild laufen.
Bodo
Das kann gerade in Großstädten sehr angenehm sein. Ich hab mich schon extrem oft über jene Typen geärgert, die mit gereckten Hälsen, ein Pfund Gel im Haar und einem Handy am Ohr den Hintergrund versauen. Und ständig fragen "Hey Meista, wo kommt des..." etc.
Eine nackte EX1(r) ist da oft die bessere Wahl.
Antwort von airline:
Meiner Meinung nach hat das Endprodukt priorität und nicht der Auftritt.
Somit hat eine henkelkamera durchaus Vorteile.
Ich selber arbeite zwar ausschließlich nur mit Schultergeräten aber würde mir nach 3 Std. in der Stadt schoneinmal eine leichte Cam herwünschen die ich schnell bei bedarf weggepackt habe.
Ausserdem fällt es leichter wie bereits erwähnt die Kamera mal eben ihn die Höhe zu heben.
Dazu kommt das die Wahrscheinlichkeit das jemand dauerhaft ins bild glotzt zu gleich null.
Denn was kann nicht störender sein als Leute die dauerhaft im Bild stehen.
mfg
airline
Antwort von iMac27_edmedia:
selbst bei einer JVC HM 700 auf der Schulter sagt eigentlich kaum einer was, bin mit der auf der Schulter schon quer durch den Münchner Hauptbahnhof gelaufen, habe die im ICE ausgepackt, gut die Fahrgäste hatten die Flucht ergriffen & dem Personal war es total egal, ,
ja - so bekommt ruhige Grossraumwagen, bei ner Beta SP-Mühle nehmen die Leute gar keine Kenntnis mehr, da sie sagen, so ein altes Teil ist aber nicht professionell. ;-)
Im allgemeinen hatte ich im Ausland vor Jahren mit ner XL1 beim einkaufen eine Gruppe in einem grossen Supermarkt begleitet, keiner nahm es zur Kenntnis. Nur einmal mit Drehgenehmigung und einer JVC GY-DV5000 stellte sich mir ein Rotkäppchen in den Weg, den hatten sich dann gleich ein paar höherere Bahnbedienstete zur Brust genommen und da wurde der schnell klein!
Antwort von mdb:
Aber es ging eben um EB-Kameras, nicht Henkelmänner. Zumindest beim Bayerischen Rundfunk ist das kein Widerspruch (wenngleich der Henkelmann hier von Sony stammt):
zum Bild
PS: Falls der abgebildete Reporter hier mitliest, bitte melden! :)
Und das Holzstativ aus dem Museum, also, das ist schon eine merkwürdige Kombination, aber ob das ein offizielles EB-Team des BR darstellt, da habe ich doch meine Zweifel.
Antwort von deti:
Das ist 100%ig weder die Ausrüstung noch ein Team des BR. Die abgebildete Person ist bestenfalls ein freier Mitarbeiter, aber selbst das bezweifle ich. Den ARD-Windschutz bekommt man problemlos, wenn man nur einmal als freier gearbeitet hat - und man muss ihn auch nicht wieder abgeben. Alternativ gibt es diese Dinger auch bei Ebay.
Deti
Antwort von srone:
Und das Holzstativ aus dem Museum, also, das ist schon eine merkwürdige Kombination, aber ob das ein offizielles EB-Team des BR darstellt, da habe ich doch meine Zweifel.
es handelt sich hierbei um ein durchaus aktuelles holzstativ der fa. berlebach, diese hervorragend gefertigten und durchaus nicht gerade preiswerten stative können so manchem alustativ hinsichtlich gewicht und vor allem stabilität problemlos das wasser reichen.
lg
srone
Antwort von iMac27_edmedia:
Das sind keine alten Holzstative, die sind man immer wieder mal, der Kopf ist ja auch ein aktueller Fluidkopf. Holzstativ praktizierter Umweltschutz für naturverbundene Naturburschen ;-)
am besten komplettes Equipment vom Schreiner!
Antwort von beiti:
Der Mann hatte aber nicht nur den BR-Windschutz, sondern auch ein BR-T-Shirt. :)
Das Bild entstand bei einem regionalen Ereignis, das noch von zwei anderen Kameraleuten aufgenommen wurde (einer von Sat1 und einer von TV Allgäu - diese beiden allerdings mit Schultercamcordern).
Es würde mich sehr wundern, wenn der BR dorthin gar keinen Mitarbeiter geschickt hätte - und ein anderer als der gezeigte war nun mal nicht da.
Also ich denke schon, dass er "echt" ist. Dass Fernsehsender in der regionalen Berichterstattung auch kleinere Kameras verwenden, ist doch nicht neu.
Antwort von newsart:
Als ich noch geschrieben habe (für Zeitungen und Zeitschriften) hat keiner nach dem Lesen meiner Artikel gefragt: "Und - welche Textverarbeitungssoftware nutzt Du. Word? Open Office? Welche Version?" Wenn man heute Filme beim Kunden oder auf Wettbewerben präsentiert, sind die Fragen "Mit welcher Kamera hast Du gedreht" oder "Welches Schnittprogramm nutzt Ihr?" immer die ersten. Das nervt. Als ob es etwas über die Qualität von Bildern aussagt, ob diese mit einem Stativ aus Holz, Alu oder Kohlefaser gedreht wurden oder das Stativ ein altes oder ein "aktuelles" Modell ist...
Antwort von mdb:
Wenn das alles so egal wäre, warum haben dann die Forstarbeiter alle die teuren Stihl-Sägen und die Handwerker die Hilti, das Hazet-Werkzeug etc.
Wenn man jeden Tag 8 Stunden mit dem Gerät arbeiten muß, dann merkt man schnell, was professionelles Werkzeug ist (sage ich nach 17 Jahren EB).
Antwort von mdb:
es handelt sich hierbei um ein durchaus aktuelles holzstativ der fa. berlebach, diese hervorragend gefertigten und durchaus nicht gerade preiswerten stative können so manchem alustativ hinsichtlich gewicht und vor allem stabilität problemlos das wasser reichen.
Es gibt tatsächlich noch Holzstative, das war mir neu. Für das Geld nähme ich aber lieber ein Sachtler Speed Lock, wenn ich das 20 Mal am Tag aufbauen muß, hätte ich keine Lust, immer an den Schrauben zu drehen (ich erinnere mich an ein Heiler mit Stahbeinen, schwer und unhandlich, man mußte immer alle Schrauben lösen, auch für die Winkelverstellung der Beine, aber dann hatte man dort gar keine Reibung und das Ganze war kaum zu händeln, das macht in der Aktualität keinen Spaß).