Test Samsung HMX20

Samsung HMX20

Nun hat es tatsächlich auch einmal eine Samsung-Kamera in unser Testlabor geschafft. Trotz hohem Listenpreis gehört die HMX-20 zu den günstigsten Modellen im Handel. Was kann man da als Käufer erwarten?

// 13:28 Do, 2. Okt 2008von

Nun hat es tatsächlich auch einmal eine Samsung-Kamera in unser Testlabor geschafft. Trotz hohem Listenpreis gehört die HMX-20 zu den günstigsten Modellen im Handel.



Grundsätzlich gilt der Spruch: Wenn Samsung einen Markt angeht, dann wollen sie ihn auch dominieren. Egal ob Speicher, Festplatten, Handys oder Laptops wenn die Koreaner ein neues Marktfeld besetzen, spielen sie ein paar Jahre später auch in der Oberliga mit. Daher interessiert uns natürlich brennend, wie gut sich die HMX-20 in die Riege aktueller HD-Kameras einreiht.



Auf den ersten Griff wirkt die Kamera ziemlich bullig und durch ihre fast kompromisslos runde Form auch irgendwie straight und sehr schlicht. Näher an einer Röhre hat bisher noch kein Hersteller einen Camcorder gestaltet.



Bullig, aber stylisch rund – Die Samsung HMX20
Bullig, aber stylisch rund – Die Samsung HMX20


Das runde Design ist dabei (subjektiv gesehen) der Ergonomie etwas abkömmlich, was auch der drehbare Griff nicht wirklich rausreißen kann: Irgendwie liegt die Kamera nicht so gut in der Hand und will sich immer etwas seitlich aus der Hand drehen.


Das Objektiv ist im Gegensatz zur Konkurrenz relativ groß geraten, was wohl auch dem überdurchschnittlich großen CMOS Sensor mit 1/1,8-Zoll geschuldet ist. Leider kommt dies nicht dem Weitwinkel zugute, der nochmal deutlich unter dem schon geringen Durchschnitt aller Konkurrenten liegt.



Der szenische Filmer wird von vornherein wenig mit der Samsung anfangen können, denn es fehlt sowohl an Sucher als auch an einem Kopfhörerausgang. Ein Mikrofoneingang ist zwar vorhanden, jedoch gibt es keine manuelle Aussteuerungsmöglichkeit.





Gute und schlechte Konnektivität

Der USB-Anschluss funktioniert dagegen so, wie man es sich von anderen Herstellern wünschen würde. Auch ohne Netzteil an der Kamera schaltet diese automatisch in den Übertragungsmodus sobald sie eine aktive USB-Verbindung bemerkt. Am PC erscheint das Gerät anschließend ohne weitere Treiberinstallation wie ein USB-Speicher. Die geschriebenen MP4-Files wurden auch anstandslos von Vegas 8 erkannt und gelesen. Edius und Premiere CS3 wussten dagegen mit den Files nichts anzufangen (Eine Umbenennung der Files haben wir an dieser Stelle allerdings nicht ausführlich getestet, weshalb hier vielleicht noch einige Tricks möglich sein könnten).



HDMI steht dagegen ausschließlich an der separaten Cradle zur Verfügung und funktioniert auch nur, wenn ein zusätzliches Netzteil an dieser angeschlossen ist. Da zusätzlich die Kamera im Cradle (das äußerst ungriffig ist) quer steht und dadurch keinerlei Stativanschluss mehr vorhanden ist, ist an eine Vorschau via HDMI beim Dreh nicht zu denken.







Bedienung

Der Zoomhebel geht nur sehr grobschlächtig zu werke und auch der Autofokus wirkt sehr nervös. Der elektronische Bildstabilisator greift dazu auch nicht übermäßig zu, weshalb man von diesen Funktionen bei der Samsung nicht allzu viel erwarten darf. Dafür bietet die Kamera einen echten 25p-Modus, der sich sogar mit 1/25 Sekunde manueller Verschlusszeit kombinieren lässt. Schön gelöst: Diese KHMX20 bietet via Touchscreen und einer Q-Menütaste direkten Zugriff auf Schärfe, Blende, Weißabgleich und Verschlusszeit. Mehr Einstellmöglichkeiten wie Bildschärfe oder Farbsättigung gibt es dagegen auch nicht tiefer im Menü. Auch eine Zebra-Funktion konnten wir leider nicht finden.



Das Menü selbst erschien uns etwas träger als bei Sony oder Canon. Allerdings bemerkten wir kurz vor Testschluss noch ein Firmware-Update der Kamera, das zumindest das Umschalten zwischen den Modi deutlich beschleunigen soll. Auch der Zoom soll dadurch etwas feiner zu bedienen sein.





Bildqualität

Bei der horizontalen Auflösungsmessung kann die Samsung HMX20 nicht mit aktuellen Konkurrenten mithalten und zeigt außerdem einen kleinen Buckel der künstlichen Nachschärfung.



Horizontale Schärfe
Horizontale Schärfe


Auch visuellen Schärfetest kann man sehen, dass die Bilder der HMX20 deutlich weicher ausfallen, als man von einer HD-Kamera erwarten würde.



ISO-Testchart
ISO-Testchart


Bei der Farbauflösung zeigt sich die HMX20 dagegen von ihrer Zuckerseite und liefert runde Farben am eigenen Auflösungslimit.



Farbauflösung
Farbauflösung


Bei der Verzeichnung zeigt Samsung trotz extrem geringem Weitwinkel einige Dellen und krumme Linien. Hier gibt es in der selben Preisklasse deutlich bessere Konstuktionen.



Objektivverzeichnung
Objektivverzeichnung




Die HMX20 hat eine sehr natürliche Farbabstimmung, die einen Tick wärmer als bei Sony oder Canon arbeitet. Die Farben fransen nicht aus und sorgen für einen insgesamt sehr harmonischen Bildeindruck.



Farbwiedergabe
Farbwiedergabe


Bei wenig Licht zeigt die Samsung trotz ihres riesigen Sensors keine außergewöhnliche Leistung sondern nur klassenübliches. Hier hätten wir eigentlich mehr erwartet.



Lowlight
Lowlight


Auch im Audiobereich rauscht die Samsung lauter als die Konkurrenz. Und das, obwohl kein Laufwerk in der Kamera sitzt.



Rauschspannungsabstand
Rauschspannungsabstand






Fazit

Einerseits ist es schön zu sehen, wenn sich ein neuer Player in den Markt der hochqualitativen HD-Camcorder gesellt, denn solche Konkurrenz ist für den Kunden meistens nur von Vorteil. Von einem gelungenen Einstand zu sprechen, wäre jedoch übertrieben. Die Hoffnungen, die Samsung mit dem übergroßen Chip geweckt hatte kommen in der Praxis nicht zum Tragen, denn das Low-Light Verhalten ist nur klassentypisch. Schärfe, Weitwinkel, Objektivverzerrung und Audioeigenschaften liegen dazu fast durchgehend hinter allen Mitstreitern. Und auch bei der Touchscreen-Bedienung gibt es keine revolutionären Konzepte zu entdecken. Dass die Samsung beim Ladenpreis meist etwas unter allen anderen Modellen liegt, tröstet dabei nur schwach, denn bei der Konkurrenz bekommt man gegen einen moderaten Aufpreis momentan spürbar mehr geboten.


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