Test Der slashCAM After Effects Benchmark 06

Der slashCAM After Effects Benchmark 06

Für den normalen DV/SD-Schnitt hat eigentlich jeder halbwegs aktuelle PC genügend Rechenleistung. Erst wenn es um HDV-Bearbeitung oder komplexe Compositing-Aufgaben geht, trennt sich die Spreu vom Weizen. Im diesem ersten Teil unserer Benchmarks-Tests wollen wir daher einen Blick aufs Composting werfen.

// 20:02 Di, 21. Mär 2006von

Der slashCAM After Effects Benchmark 06 : headgross

Für den normalen DV/SD-Schnitt hat eigentlich jeder halbwegs aktuelle PC genügend Rechenleistung. Erst wenn es um HDV-Bearbeitung oder komplexe Compositing-Aufgaben geht, trennt sich die Spreu vom Weizen. Im diesem ersten Teil unserer Benchmarks-Tests wollen wir daher einen Blick aufs Composting werfen.






Vorüberlegungen AFX-Benchmark

Für unsere Tests haben wir auf Adobes After Effects zurückgegriffen. Erstens, weil dieses Programm die größte Verbreitung im Markt haben dürfte, und zweitens, weil es sowohl für Macs als auch für PCs zur Verfügung steht.


Unser Testprojekt ist dabei sehr prozessorintensiv. Im Verhältnis zum Rechenaufwand der Effekte sind die notwendigen Codec-Routinen und Schreibzugriffe auf die Festplatte vernachlässigbar. Auch aus diesem Grund haben wir kein HDV-Material verwendet, um wirklich die Leistung des Prozessors und nicht der Festplatten oder ähnliches zu messen. Auch beim RAM-Ausbau ist unser Benchmark ziemlich tolerant. Bereits über 1 GB RAM Systemaustattung waren keine Unterschiede mehr (außerhalb der Messtoleranz) erkennbar. Unsere Testrechner waren dennoch alle mit 2 GB (PC) bzw. 2,5 GB Ram (Mac) ausgestattet.



Damit viele Leser und andere Interessierte den Benchmark selbst ausführen können, haben wir das Projekt noch unter der preisgünstigeren und älteren Standard-Version von After Effects 6.5 angelegt. Dadurch mussten wir zwar einige sehenswerte Effekte herauslassen, im Gegenzug ist dadurch eine größere Leser-Testbasis vorhanden. Außerdem erlaubte uns diese Vorgehensweise auch gleich eine Aussage darüber, inwieweit sich die Renderleistung zwischen der Version 6.5 und 7.0 verändert hat. Für den Benchmark muss man zusätzlich die Cycore-Effekte installiert haben, die sich sowohl bei Version 6.5 als auch bei der neuen 7.0 im Standard-Lieferumfang befinden.



Die Ergebnisse dieses Tests beziehen sich eigentlich nur auf After Effects. Da jedoch Premiere und After Effects in den neuesten Versionen die selbe Engine benutzen (bzw. diese sogar durch Dynamic Link teilen), lassen diese Ergebnisse auch erste Rückschlüsse auf die Performance von Premiere Pro 2.0 zu. Detailliertere Ergebnisse werden wir in naher Zukunft präsentieren.



Uns standen für den Test mehrere Testsysteme zur Verfügung: Das aus Testsicht wohl interessanteste System war dabei sicherlich das Intel-840 Extreme Edition Modell. Denn dieser Dual-Core Prozessor besitzt einerseits neben zwei echten Prozessor-Kernen auch zwei virtuelle Kerne (aka Hyper Threading). Daneben bietet dieser Prozessor auch noch die Möglichkeit den Multiplier frei zu bestimmen. Dadurch kann sich der Prozessor auch exakt wie ein Pentium D 820, 830 und 840 ohne Hyper Threading verhalten. Zusätzlich erlaubt er auch das freie Overclocking des Prozessors, was uns ebenfalls noch ein interessantes Ergebnis verschaffte. Neben einem AMD Dual Core X2 3800+ System standen uns noch diverse, rechenschwächere PCs zur Verfügung.


Auf der Mac Seite konnten wir ebenfalls klotzen statt kleckern. Denn dort konnte der gerade potenteste PowerMac G5 mit vier 2,5 Ghz-Cores dem Testfeld beiwohnen. Dazu hatten wir unter anderem noch einen einen PowerMac G5 mit 2 x 1,8 GHz zur Verfügung. Es machte leider noch keinen Sinn die neuen Intel Macs in dieses Rennen aufzunehmen, da Adobe noch keine nativen OSX-Intel Binaries zur Verfügung stellt.








Die Ergebnisse

Also genug geschrieben: Hier nun die Ergebnisse und unsere Interpretation:



Diverse Systeme im Rendervergleich unter After Effects 7.0. Mit * gekennzeichnete (blaue) Werte stellen unter- oder übertaktete Systeme dar, die es so nicht direkt im Handel zu kaufen gibt. Zum Vergleich der verschiedenen Systeme sind diese Werte jedoch recht aufschlussreich.
Diverse Systeme im Rendervergleich unter After Effects 7.0. Mit * gekennzeichnete (blaue) Werte stellen unter- oder übertaktete Systeme dar, die es so nicht direkt im Handel zu kaufen gibt. Zum Vergleich der verschiedenen Systeme sind diese Werte jedoch recht aufschlussreich.





1. Mehr Cores = (deutlich) mehr Leistung

Unsere Ergebnisse teilen die einzelnen Rechner ziemlich klar in drei Klassen: Je mehr Prozessorkerne vorhanden sind, desto schneller wurde unser Projekt berechnet. After Effects profitiert dabei deutlich von zusätzlichen Prozessor-Kernen. Das geht soweit, dass man wahrlich von einer echten Klassengesellschaft sprechen kann:



Den absoluten Rendersieg trug das Apple System mit seinen vier 2,5 Ghz-Kernen davon. Bereits nach 267 Sekunden war das Projekt komplett erstellt. Rechner mit nur zwei Kernen (aber ohne Hyper Threading) benötigten durchschnittlich um den Faktor 1,6 länger für das selbe Projekt. Als abgeschlagene dritte Klasse laufen dann alle Prozessoren mit nur einem Kern durchs Ziel.


Ein erster Kaufhinweis lautet daher ganz klar: Der günstigste Dual-Core Prozessor bringt für After Effects immer mehr Leistung als der Aufpreis für mehr MHZ bei einem Single-Core-Modell.






2. Hyperthreading

Bei Hyperthreading (HT) simuliert der Pentium 4-Kern einen zweiten Prozessor. Unsere Ergebnisse zeigen deutlich, dass diese Technologie einen echten Kern nicht vollwertig ersetzen kann. Dennoch beschleunigt Hyperthreading After Effects 7 spürbar. Wer also einen neuen Prozessor kauft, sollte HT einem Single-Prozessor vorziehen, und einen Dual Core vor Hyper Threading wählen. Nur bei Xeons und bei den Extreme Edition Prozessoren bekommt man momentan Hyperthreading und Dual-Core in einem Gehäuse. Dadurch sieht das Betriebssystem vier Prozessoren, wovon zwei virtuell und zwei echt sind. Ein auf 3,4 GHz hochgetakteter Pentium D840 EE (Extreme Edition) erreichte damit eine Renderzeit von 348 Sekunden, was ca. 75% der Performance unseres G5-Viercore-Mac entsprach. Dieser übertaktete Intel 3,4 GHZ-Prozessor liefert mindestes die Performance des gerade neu erhältlichen Pentium 955 Extreme Edition mit 3,46 GHz. Denn letzterer besitzt einen doppelt so großen Cache und einen schnelleren Front Side Bus, lag uns aber leider nicht zum Test vor. Man bekommt mit einem aktuellen EE-Dual-Prozessor also ungefähr die Leistung eines „Drei-Core“-Systems. Zwar scheint der Einzel-Preis von ca. 1000 Euro für den Prozessor auf den ersten Blick viel, dafür lässt sich das übrige System deutlich leichter (und günstiger) zusammenschrauben als ein echtes Dual-Dual-Opteron- oder Dual-Dual-Xeon-System.






3. Übetrtakten (Overclocking)

Durch Übertakten muss man nicht unbedingt zu einem schnelleren Rechner gelangen. Beim Versuch unseren Intel 840 EE mit 3,6 GHz zu betreiben, wurde der Rechner nicht mehr schneller, sondern sogar etwas langsamer, als mit 3,4GHz. Grund dürfte das sogenannte Thermal Throttling sein. Dieser Sicherheitsmechanismus, bremst den Prozessor aus, damit er nicht überhitzt. Wenn euer Intel-Rechner also nicht so schnell rechnet, wie er laut diesem Benchmark eigentlich sollte, überprüft mal eure Lüfter bzw. eure Kühlstraregie.






4. AMD vs Intel vs. Power PC

Leider war unser AMD-Testrechner nicht ganz so flexibel, wie unser Intel-Testsystem. Daher standen für unsere Benchmarks nur ein DualCore-Modell (Athlon X2 3800+, 2x2 GHz) zur Verfügung, bei dem sich der Multiplier nicht verändern lässt. Dieser Dual-Prozessor lag im Test ziemlich genau auf dem Niveau des Intel Pentium D 830 mit 2x3 GHz. Da er auch preislich in der selben Liga spielt, dürfte die Wahl zwischen AMD und Intel hier eher Geschmackssache sein.


Beim Übertakten konnten wir den Prozessor ca. auf das Niveau eines Athlon X2 4200+ mit 2 x 2,2 GHz heben. Dann performte der AMD ungefähr wie ein Intel 840 mit 3,3 GHz. Allerdings wurde hierbei auch der Frontside-Bus erhöht, was den Vergleich etwas zu ungunsten von Intel schönt.


Da Intel jedoch gerade mit der neuen Dual-Prozessor-Reihe (920-950) auf den Markt stößt, die dank größerem Cache auch etwas schneller sein dürfte, kann man für den Kauf momentan folgende Daumenregel gelten (und walten) lassen:




Ein AMD-GHz der Athlon X2 Serie x 1,5 = Ein Intel-GHz der Pentium D9xx Serie.




(Wohlgemerkt ein Intel 9xx ohne Hyperthreading und das gilt nur für After Effects und auch nur so lange, bis wir die neuen Prozessoren zum Test bekommen.)



Bei Apple ist das Leistungsspektrum schon etwas durchwachsener. Enttäuschend schneiden dabei die alten G5-Power-Macs mit 0,5 MB Cache ab. Ein Single-Core-Modell wird in unserem Test schon vom billigsten Sempron geschlagen und der Dual G5 mit 2x 1,8 GHz kämpft eher im Testumfeld der Einzel-Core-Prozessoren. Die aktuellen PowerMac G5-Prozessoren mit 1MB Cache, schlagen sich dagegen recht gut gegen die Intel/AMD-Konkurrenz und spielen in der selben Liga.








5. Cycore Effekte benutzen

Während wir den Benchmark zuammengebastelt haben haben wir etwas Render-Erfahrung mit den einzelnen Effekten sammeln können. Dabei wurde besonders offensichtlich, dass die mitgelieferten Cycore-Effekte (CC) nicht nur schön, sondern auch am besten für Mehrprozessor-Maschinen optimiert sind. Wenn man also bei der Arbeit die Wahl zwischen einem Standard und einem Cycore Effekt hat, sollte man daher auf Multiprozessor-Systemen die CC-Effekte bevorzugt einsetzen.






6. After Effects 6.5 vs. 7.0

Gegenüber der alten Version hat sich bei den Renderergebnissen ebenfalls einiges getan. Auf Systemen mit nur einem Prozessorkern rechnet After Effects 6.5 etwas flotter als After Effects 7.0.


Bei zwei Kernen liegen beide Programme ungefähr gleichauf. Interessant ist jedoch, dass bei vier Kernen die neue Version deutlich in Führung geht, selbst mit Hyper Threading. After Effects 6.5 wird durch mehr als zwei Kerne sogar langsamer. Das deutet darauf hin, dass Adobe die neue Version auf Multiprozessing mit mehr als 2 Kernen optimiert hat. Dies belegen ja auch unsere anderen Ergebnisse deutlich.



Die neue Version von After Effects ist deutlich besser für mehr Prozessorkerne ausgelegt.
Die neue Version von After Effects ist deutlich besser für mehr Prozessorkerne ausgelegt.





Fazit und Kaufrat

Wer also in erster Linie einen PC fürs Compositing mit After Effects sucht, hat nun die Wahl: Ein Apple G5 Dual Core-Rechner lohnt sich kaum gegenüber Intel-Windows PCs. Der aktuelle Quad-Core kann dagegen schon eine Überlegung wert sein, da man einen echten Marken-Quad-PC mit Xeons oder Opterons von der Stange kaum günstiger bekommt. Wer seinen Quad-PC dagegen selbst zusammenschraubt, könnte etwas billiger wegkommen. Wenn es um einfachen Aufbau mit Standard-Komponenten geht, kann auch ein Intel Extreme Edition Prozessor eine Option sein. Der Aufpreis von ca. 500 Euro beim Prozessor scheint für die Leitung eines „Triple-Core“-Systems unter diesem Licht zumindest nicht übertrieben. Bleibt nur die Frage wie der Athlon X2 4400+ und 4800+ dagegen performt, da sich mit diesem Rechner ebenfalls noch schöne Workstations aufbauen lassen, ohne zu speziellen Mainboards greifen zu müssen. Wir reichen diese Ergebnisse schnellstmöglich nach. (Vielleicht finden sich auch schon bald entsprechende Ergebnisse in unserer Mitmachliste).



Wer nicht auf das letzte Quäntchen Leistung angewiesen ist, sollte noch einen Blick auf die folgenden Tabelle werfen. Hier sieht man den Geschwindigkeitszuwachs der einzelnen Systeme, bezogen auf die DualCore-Prozessoren Athlon X2 3800+/ Intel D830. Systeme mit dem Athlon X2 3800+/ Intel D830 sind momentan bereits recht günstig erhältlich (ca. 1000 Euro), wobei der Quad-G5 gegenüber solchen Rechnern in After Effects „nur“ 1,67mal schneller ist.



Die relativen Rendergeschwindigkeiten, bezogen auf die DualCore-Prozessoren Athlon X2 3800+ bzw, Intel D830.
Die relativen Rendergeschwindigkeiten, bezogen auf die DualCore-Prozessoren Athlon X2 3800+ bzw, Intel D830.





Die Zukunft

Intel liefert gerade die ersten CPUs der D9xxx-Serie aus, die keinen Cent mehr kosten als die hier getesteten D8xx-Modelle. Mit mehr Cache (2x2MB) und höheren Taktraten dürften hier noch einige Prozent Leistungssteigerung drin sein. Und auch AMD schläft nicht. Mit bis zu 2x 2,6 GHz (FX60) und 2 x 1MB Cache dürften die neuen Modelle fast in Apples Quad-Prozessor-Regionen vordringen. Selbiges gilt auch für den neuen Intel Extreme Edition. Echte Dual-Dual Opteron und Dual-Dual Xeon-Modelle könnten vielleicht schon heute die Performance Krone angeln. Wir hoffen entsprechende Zahlen bald liefern zu können.



Ansonsten dürfte auch ein Blick in unsere Mitmach-Tabelle helfen. Denn natürlich öffnen wir unseren Benchmark für jeden, der es gerne selbst ausprobieren möchte. Mehr Informationen findet Ihr unter diesem Link.


Leserkommentare // Neueste
Anonymous  //  20:56 am 21.11.2007
hi, ich wundere mich gerade, warum mein rechner so ein schlechtes ergebnis erzielt. das system besteht aus: Intel quad 6600 4Gb Ram (2x 2gb Riegel) 8800gtx und das ganze läuft...weiterlesen
Anonymous  //  11:00 am 20.4.2007
Hab der Redaktion ein Bildschirmfote geschickt. Wäre sowieso besser wenn das jeder machen müsste bevor er eingetragen wird. Bei anderen Benchmarks(z.B. Hardwareluxx) wird das...weiterlesen
Anonymous  //  09:20 am 25.3.2007
Hallo! Habe meinen Namen vergessen! Bitte nachtragen. UBI 151 Sek. Danke
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