HD-taugliche Displays mit 1920x1200 Pixeln kosten momentan knapp 1500 Euro. Das will der PC-Riese Dell ändern und stellt seinen 2405FPW für gerade mal 1217 Euro vor. In immer wiederkehrenden Aktionen bekommt man das Gerät sogar für knapp 900 Euro. Doch wo wurde dabei gepart?

Die Ausstattung blieb jedenfalls nicht auf der Strecke: Im Gegensatz zu seinen Konkurrenten die meist nur VGA und DVI-Anschlüsse besitzen, verfügt er auch über Video-Eingänge. Dass auch ein HD-tauglicher Komponenteneingang dabei ist, macht ihn für Cutter besonders interessant.
Anschlüsse
Auf der Unterseite befindet sich das Anschlussfeld. In trauter Reihe sitzen hier der VGA-Eingang, die DVI-Schnittstelle, die YUV-Cinch-Anschlüsse sowie die Buchsen für YC und FBAS. Damit kann der 2405FPW so ziemlich alles verarbeiten, was am Markt existiert, einzig die digitale HDMI-Schnittstelle fehlt. Der Transmitter, der die DVI-Schnittstelle beschickt, ist von der neuesten Generation und kann daher das aktive Display auch digital mit seiner vollen Auflösung von 1920x1200 betreiben, den Kopierschutz HDCP unterstützt er aber nicht. Die Komponenten-Anschlüsse sind HD1080i-tauglich und verarbeiten neben normalen PAL auch noch PAL-progressive.
Bedienung
Die fünf Eingänge sind über gut zu erreichende Tasten auf der Fronseite direkt anwählbar und werden am Bildschirm angezeigt. Das Umschalten dauert jeweils einen kurzen Moment, je nach Eingang muss erstmal der Signaltyp erkannt werden. Weiterhin beherrscht der 2405FPW zwei Picture in Picture (PIP)-Modi, entweder als kleines Bild oder gleich groß nebeneinander. Das Menü ist eigentlich selbsterklärend, ein Blick in die Bedienungsanleitung kann aber trotzdem nicht schaden. Hier findet man zum Beispiel eine Erklärung der „Video“-Einstellung für die YUV-, YC- und FBAS-Anschlüsse, die das Bild im Kontrastumfang verbessern soll. Leider wirkt das Bild damit sowohl zu dunkel als auch überstrahlt, so dass man sie lieber ausschalten sollte. Sehr wichtig ist dagegen die Funktion „Aspect“: Damit lässt sich festlegen, ob das Format in 1:1 dargestellt, auf die volle Bildschirmgröße vergrößert, oder eine formatrichtige Darstellung gewählt wird. Das ist insbesondere für die Darstellung von HD und HDV-Material notwendig, denn nur in formatrichtiger Darstellung bleibt das 16:9-Signal von 1920x1080 auf dem 16:10-Bildschirm auch erhalten. Bei den Videoeingängen gibt es leider kaum Möglichkeiten der Farb-Beeinflussung, die bleibt den Computersignalen vorbehalten. Die Voreinstellung sRGB, also der kleinste gemeinsame Nenner von Monitor, Drucker und Scanner ist dabei schon recht gut gelungen. Einzig die Hintergrundbeleuchtung sollte man grundsätzlich etwas herunterdrehen, ergonomisches Arbeiten ist mit zu hellen Bildschirmen nicht möglich.
Bildqualität
Computerdisplays lassen sich recht schnell anhand der Kriterien Grauverlauf, Schärfe, Farbdarstellung (besonders Rot) und Ausleuchtung beurteilen. In allen Disziplinen gibt sich der 2405FPW keine Blöße und kann daher gut als Hauptbildschirm am PC dienen. Auch die Synchronisation am Analog-Eingang gelingt recht zuverlässig, das mitgelieferte (etwas miderwertige) VGA-Kabel sollte man aber lieber nicht verwenden.
Die Videodarstellung ist nicht ganz so perfekt: Zwar ist die Signalaufbereitung am YUV-Eingang in 1080i sehr sauber, das Bild neigt in Schwenks aber zu teils deutlichen Artefakten. Die YC- und FBAS-Eingänge leiden prinzipbedingt unter einem weiteren Problem, hier müssen die ohnehin recht unscharfen PAL-Signale hochskaliert werden. Die formatrichtige Anpassung gelingt dem 2405FPW in normalen PAL-Breitbildmodus leider nicht, außerdem werden die Ränder recht großzügig beschnitten. Für eine kurze Kontrolle also tolerierbar, ein normaler Fernseher liefert für YC und FBAS aber eine bessere Bildqualität. Auf schlechte Video-Signale reagiert der Bildschirm gelegentlich mit Fehlfunktionen: Das etwas zu große YUV-Signal des Sony HDV-Rekorders M10 z.B. neigte zum Flackern. Die Schlatzeiten sind mit angegebenen 16 ms eigentlich etwas zu langsam für schnelle Action-Szenen, jedoch fällt das leichte Nachziehen des Bildschirms nur in den seltensten Fällen auf.
Sonstiges
Auf der linken Seite ist ein Kartenleser für SD, MS oder CF integriert . Ein USB-Port stellt die Verbindung zum PC her, netterweise verfügt er auch über einen Vierfach-HUB. Wer möchte, kann den 2405FPW mit einem Soundboard ausrüsten, dann gibt es farblich passende Lautsprecher dazu.
Fazit
Dell ist mit dem 2405FPW ein guter Wurf gelungen. Für wenig Geld gibt es ein schönes PC-Bild sowie die Möglichkeit, formatrichtig auch HD(V)-Signale beurteilen zu können. Die große 24-Zoll-Bildschirmfläche sorgt dabei für angenehmes Arbeiten. Dass der Bildschirm auch noch gut aussieht, ist das Tüpfelchen auf dem i. Wenn man das Modell für 900 Euro erstehen kann, gibt es mometan nirgendwo mehr fürs Geld.