Das Display

Wenn wir heute mit DV hantieren, so nehmen wir unsere Videofilme mit einer Auflösung von 720 x 576 Pixeln auf. Das entspricht ungefähr 440.000 Pixeln. Leider hat es bisher noch kein Hersteller geschafft, ein Display im Camcorder zu integrieren, welches tatsächlich auch diese Auflösung darstellen kann (von Suchern ganz zu schweigen). Momentan bieten Camcorder-Displays maximal eine Auflösung von ca. 250.000 Pixeln. Daher ist es eigentlich gar nicht möglich, die Schärfe der Aufnahmen hundertprozentig zu kontrollieren. Bei HDV tritt dieses Problem noch verschärft auf. Doch es gibt hochauflösende Miniatur-Displays in zahlreichen PDAs und anderen Anwendungen zu bewundern. Mindestens 640 x 480 Pixel sind dabei auf 3,7 Zoll möglich und auch günstig einzukaufen. Nur warum findet man in Camcordern niemals diese Auflösungsexperten?





Die Bedienung

Jeder Anwender hat andere Präferenzen, wo er welches Bedienelemente am Camcorder vorfinden möchte, und welche Funktionen er überhaupt benutzt. Aus diesem Grund sollte ein Camcorder einfach viele Bedienelemente an der Gehäuse-Außenseite besitzen, die der Benutzer frei belegen kann. Viele Hersteller bieten diese Funktion mittlerweile mit einer frei belegbaren Taste an. Doch was spricht dagegen, fünf oder zehn solcher Tasten und Rädchen zu besitzen. Einmal vom Anwender belegt sollte sich die Konfiguration einfach auf einer Flashspeicherkarte sichern lassen, damit sich jeder seinen Camcorder nach seinen Ansprüchen konfigurieren kann.




Die Optik

Was sich jahrelang im analogen Fotobereich bewährt hat, scheint bei digitalem Video einfach nicht in die Gänge zu kommen: Wechseloptiken. Zwar sind Universaloptiken durchaus praktisch, jedoch niemals für alle Fälle geeignet. Der eine Anwender mag es weitwinkelig, der andere benötigt einen extremen Zoom. Ist es denn wirklich so teuer, einen Anschluss für ein wechselbare Objektive zu bauen?





Modulare Bauweise

Wo wir gerade von Wechseloptiken sprechen, warum werden Camcorder überhaupt nicht modularer hergestellt? Wie fänden Sie es, wenn Sie Gehäuseform und Komponenten selbst auswählen könnten? So könnte ein Händler-Gespräch in Zukunft aussehen aussehen: „Die Optik bitte von Canon, die CCDs mit Signalprozessor von JVC, den DV-Recorder von Panasonic oder doch lieber einen BluRay-Recorder von Sony? Vielleicht noch eine Festplatte von Hitachi zur Sicherheit dazu, und das ganze bitte in dem schönen blauen Gehäuse mit dem großen 5-Zoll Display. XLR-Audio? Normale Klinke dürfte vorerst ausreichen, ansonsten kann man ja die Profi-Ausführung bei Bedarf nachkaufen.“



Es wäre ein leichtes für die Hersteller die einzelnen Komponenten kompatibel zu gestalten. Dann könnte sich der Konsument seinen Camcorder nach den eigenen Bedürfnissen zusammenstellen. Auch im Reparatur-Fall lies sich einfach die betroffene Komponente austauschen, ohne gleich den ganzen Camcorder wegwerfen zu müssen. Wäre es nicht schön, wenn man so auch einfach seinen Camcorder aufrüsten könnte? Das alte CCD entspricht nicht mehr den Erwartungen, also ersetzt man es einfach durch ein moderneres. Die Objektive kann man selbstredend weiter nutzen, wenn die neue Chipfläche der alten entspricht.



Doch so schön dieser Traum auch wäre, er entspricht nicht dem Marketing-Denken der Hersteller. Consumer-Camcorder dürfen nicht zu gut werden, weil sich sonst die professionellen Studio-Geräte nicht mehr mit einem saftigen Aufpreis verkaufen lassen. Dabei wäre es doch viel schöner, wenn der Konkurrenzkampf über einzelne Komponenten vonstatten ginge. Die einzelnen Hersteller könnten die Camcorder nicht mehr nach ihrem Willen künstlich beschränken und außerdem würde sich ein großer Markt für spezialisierte Dritthersteller öffnen. Bei den Festplatten könnte man beispielsweise auf günstige Standard-Komponenten aus dem PC-Bereich zurückgreifen, die durch die großen produzierten Stückzahlen enorm günstig sind. Auch im Objektiv-Bereich tummeln sich zahlreiche Anbieter, auf die man als Camcorderbesitzer endlich zurückgreifen könnte. Ähnliches wäre in den Bereichen MPEG2-Encoder, CCD-Chips, Audioteil oder Akku denkbar. Wenn alle Teile durch standardisierte Schnittstellen verbunden wären, könnten auch endlich die Grenzen zwischen Consumer- und Profi-Equipment verschwinden.




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