![]() | Florian Plag, Roland Riempp
Interaktives Video im Internet mit Flash Verlag: Springer gebunden - 230 Seiten - mit CD Sprache: Deutsch Erschienen: November 2006 ISBN: 3540378944 Preis: 39,95 Euro |
Als es im Frühjahr 2002 mit der Version Flash MX erstmals möglich wurde, Videodaten direkt in Flashclips zu integrieren, war sofort klar: das wird groß. Seitdem sind ein paar Jahre vergangen, Flash ist einige Programm-Versionen älter geworden, hat diverse Kinderkrankheiten überstanden und gehört nun Adobe. Ein neuer Codec sorgt für richtig gute Bildqualität (VP6 von On2), die Verbreitung des Flash-Players liegt bei knappen 98% und Flash wird als Videoformat bei YouTube, MySpace und Google eingesetzt. Das IST groß.
Aber nicht nur die Verbreitung des Players spricht für Web-Video per Flash. Denn auch wie jener Player auszusehen hat kann mit wenigen Klicks bestimmt werden, und wer möchte, kann daraus gleich einen gesamten Website zaubern, mit allem Drum und Dran, aus einem Guß. Das Stichwort (nicht nur) hier lautet: Interaktivität. Um diese Stärke von Flash-Video voll Nutzen zu können, lohnt es sich, einige grundlegende Gedanken zu diesem Thema zu machen.
Sehr gründlich geht in dieser Hinsicht das Autoren-Duo Plag + Riempp in ihrem Buch "Interaktives Video im Internet mit Flash" vor. Nicht nur die Frage "wie und womit komprimiere ich mein Video fürs Web?" wird hier beantwortet, sondern auch: Was ist eigentlich Interaktivität, und wozu überhaupt bewegte Bilder im Netz? Man kann sich das Buch leicht als Seminarliteratur für angehende Multimedia-"worker" vorstellen, mit Stichwort in einer zweiten Spalte zum Pauken, und kleinen Zusammenfassungen am Ende der Kapitel. Neben den kommunikationstheoretischen Überlegungen zum Unterschied zwischen Makro- und Mikro-Interaktivität finden sich u.a. konkrete Tipps dazu, was schon beim Drehen für das Web zu beachten ist, damit es nachher gut aussieht... und was war nochmal der Unterschied zwischen Streaming und Progressive Download, und wie funktioniert Kompression?
Soweit der theoretische Teil. Im zweiten Teil geht es um die Praxis -- welche Encoding-Tools gibt es, wie unterscheiden sich die beiden Codecs, was bewirken welche Einstellungen, wie mache ich eigene Player-Skins usw. Flankiert wird der etwas kürzere Praxis-Teil mit 12 Workshops, die neben einigen Anwendungsbeispielen auf der mitgelieferten CD zu finden sind. Grundlegende Kenntnisse in Flash werden -- soweit man sie braucht, etwa beim anpassen der Playback-Komponenten -- übrigens vorausgesetzt. Es handelt sich hier also nicht um eine Gebrauchsanweisung für Flash, sondern nur für das Präsentieren von Flash-Video im Web.
Gut hat uns schließlich auch der Ton gefallen, in dem der Text gehalten ist, denn für ein Handbuch dieser Art ist er sehr objektiv: wo nötig werden auch kleinere Ungereimheiten in der Software erwähnt.
Fazit: Fundierter Überblick für Video-im-Web-Anfänger, teilweise anspruchsvoll aber empfehlenswert.
Leseprobe und Website zum Buch