Ausstattung
Aber erst mal ganz von vorne: Die TZ7 bringt trotz eines Internet-Preises unter 350 Euro einige Features mit, die man sich an den meisten Camcordern unter 1000 Euro nach wie vor sehnlichst wünscht: Neben einer Chipfläche von fast einem halben Zoll, weiß vor allem der Weitwinkel mit bis zu 25mm (bezogen auf kb) zu begeistern. Warum man solche Objektive nicht in Camcordern findet ist uns ein Rätsel, zumal die Verzeichnung der Kamera auch im maximalen Weitwinkel erstaunlich gering ist. Der optische Zoombereich bleibt dabei mit 12fach durchaus praxisgerecht.
Und nicht nur das: Auch das verbaute Display ist vom allerfeinsten. Während es im Foto-Modus vergleichweise verwaschen wirkt, zeigt es sich im Videomodus eine Schärfe, wie wir Sie bisher nur bei teuren Sony-Camcordern gesehen haben. Erstaunlich, was man in einer 350 Euro Kamera verbauen kann. Ob die höheren Stückzahlen hierfür die einzige Erklärung sind?
Audio-Abteilung
Das bisherige Mono-Mikrofon wurde nun als Stereo-Variante ausgelegt, und bei AVCHD-Lite darf sogar mit 48.000 KHz aufgezeichnet werden. Definitiv ein großer Fortschritt gegenüber den 8.000 Khz-Mono-Aufnahmen der Vorgänger, jedoch ist dieses Feature ohne externen Mikrofon-Eingang dennoch nur von sehr begrenztem Nutzen für ambitionierte Videofilmer. Die eingebauten Stereo-Kapseln sind nach oben gerichtet, und fangen den Schall vor der Kamera nicht sonderlich gut ein.
Bedienung
Vor allem fällt gegenüber den Vorgängern die separate Videoaufnahme-Taste auf der Gehäuse-Rückseite auf. Einerseits löst man diesen etwas schwerer aus, andererseits drückt man einen solchen Knopf auch nicht schnell versehentlich. Auf jeden Fall ärgerlich: Drückt man auf die Aufnahmetaste ändert sich mit Aufnehmebeginn der Bildausschnitt. Was man also bei Auslösen im Sucher sieht, ist nicht der Bildausschnitt, der im Videomodus aufgezeichnet wird. Einen speziellen Videomodus kennt die TZ7 übrigens nicht. Man kann in jedem Foto-Modus die Aufnahmetaste betätigen, und die Einstellungen des Foto-Modus werden dabei sogar übernommen. Wer nun jedoch viel manuelle Kontrolle wähnt, wird enttäuscht. Auch im Fotomodus sind die Einstellungsmöglichkeiten stark begrenzt. Direkte Kontrolle der Belichtungszeit gibt es nicht, nur der Weißabgleich lässt sich direkt anpassen. Die Belichtung wird grundsätzlich von der Automatik gesteuert und der Anwender kann nur über eine Belichtungskorrektur von -2 bis +2 in 1/3-Stufen davon manuell abweichen.
Die HDMI-Ausgabe ist während des Filmens ebenfalls deaktiviert und steht nur im Wiedergabemodus zur Verfügung. Dafür gefiel uns besonders, dass das Display ohne Overscan (!!) arbeitet. Die Kamera zeigt im Videomodus nicht das beschnittene Bild sondern eben wirklich alles, was in dem Clip letztendlich auch landet. Bei AVCHD-Camcordern ist so etwas nach wie vor praktisch nicht zu finden. Ebenfalls toll ist das Histogramm, das bei der Belichtungseinstellung sehr hilfreich ist. Dafür gibt es beim Scharfstellen keinen Expanded Focus-Funktion, die in diesem Zusammenhang sehr praktisch wäre.