Mehrfach belegt
Über den Schalter zur Aktivierung der manuellen Funktionen am Rad lässt sich alternierend der Zoom auf dem Ring legen. Doch das bringt schon einen Nachteil mit sich: Zwar lässt sich der Zoom so auch über den Objektivring steuern, jedoch verliert man beim Umschalten dann die Einstellungen des manuellen Fokus. Daher sollte man bei einem geplanten gleichzeitigen Einsatz lieber die Zoom-Wippe bemühen. Außerdem bedeckt schon ein leicht gekipptes Display diesen Umschalter, dass der Wechsel zwischen Zoom und Schärfe am Ring dann ziemlich fummelig wird.
Leichter zugänglich bleibt dagegen der zweite Knopf für weitere manuelle Ringfunktionen wie Weißabgleich, Belichtungszeit und Blende. Die ersten beiden Parameter funktionieren weitgehend so wie man es erwartet. Die Blende hat dagegen eine positive wie eine negative Überraschung parat. Extrem professionell wird bei Nutzung des Rings als Blende in der Bildmitte prozentual die Helligkeit angegeben. Das kennt man sonst nur aus Broadcast-Kameras. Negativ fällt dagegen der „Drehweg“ des Rings dabei auf. Wer den vollen Bereich der Blende von F16 bis volle 18dB Gain „abfahren“ will, muss das Rad fast 7 mal voll umrunden. Das ist zwar äußerst sensibel, jedoch ziemlich unpraktisch. Insgesamt ist der Objektivring jedoch eine willkommene Rückkehr des Altbewährten, den andere Hersteller jetzt hoffentlich auch wieder fleißig kopieren werden.
Manuelle Funktionen satt
Auch die übrigen manuellen Hilsmittel wie Zebra oder Histogramm rücken den Einsatz der HDC-HS100 in ein sehr professionelles Licht, an dem sich andere Hersteller noch ruhig etwas abschauen dürfen. Manuell lässt sich die Belichtungszeit sogar auf 1/25 Sekunde einstellen (wenn der Autoslow-Shutter aktiviert ist) und die Kamera beherrscht passend dazu einen 25P-Modus.
Unübersichtliches Menü
Sobald man jedoch einmal ins Menü muss, wird es enorm unpraktikabel. So begrüßt einen das Hauptmenü unter anderem mit den Punkten Basic (mit einem Schraubenschlüssel-Symbol), Record-Setup, Advanced und Setup. Vieldeutiger geht es kaum und ohne Erfahrung weiß man kaum, wo man eine Funktion zuerst suchen soll. Auch die deutsche Übersetzung ist nicht viel aussagekräftiger. Der seitlich schlecht platzierte Joystick ist einer seitlich schlecht platzierten Einstellungsplatte gewichen, die noch schlechter zu bedienen ist, was die Navigation zu einer nervtötenden Angelegenheit werden lässt. Gut, dass man hier wohl beim aktiven Filmen wohl nicht allzu oft „vorbeischauen“ muss. Der optische Bildstabilisator arbeitet dagegen tadellos und greift für unseren Geschmack optimal zu. So soll es sein.