Audio
Das interne Mikrofon zeigt leider nach oben, und über die Anschlussmöglichkeit eines externen kann man sich auch nur mäßig freuen, da keine manuellen Aussteuerungsmöglichkeiten zu finden sind. Aber vielleicht schafft ja hier noch ein späteres Firmware-Update Abhilfe.
Bildqualität
Die Rolling Shutter-Effekte kamen uns subjektiv deutlich geringer vor, als bei günstigen Fotoapparaten mit Videofunktion und liegen im Bereich typischer AVCHD Camcorder. Starke Schwenks sorgen jedoch auch hier für biegende Balken, und sollten daher von vornherein beim Filmen vermieden werden.
Den einzigen wirklichen Schwachpunkt der Kamera sehen wir letztlich in der Kompression. Die optionale MJPEG-Aufzeichnung war schon auf den ersten Blick grottig, weshalb wir ausschließlich mit AVCHD gefilmt haben. Doch auch hier sieht man immer wieder Artefakte, die darauf hindeuten, dass die Datenrate von 17 Mbps nicht immer ausreicht. Gerade bei Bildern mit vielen Details kommt es immer wieder zu leichten Unschärfe-Wolken und in Flächen zu dem berühmt-berüchtigten AVCHD-Aquarell-Bild-Look. Wer viel mit großen Unschärfe-Flächen spielt, stößt zwar nur selten auf diese Probleme, weil der Codec dann in den Details genügend Reserven hat, jedoch bietet Canons 5D hier fast die doppelte Datenrate und machte subjektiv noch weniger Probleme.
Ebenfalls auffällig: Wir hatten in zwei Aufnahmen zwei sichtbare Ruckler bzw. Hänger des Bildes, wobei sich in der Kürze des Testzeitraums nicht klären ließ, ob dies auf die benutzte SD-Karte (SanDisk Extreme III, Class 6) oder den beherzt zupackenden Bildstabilisator zurückführen ließ. Wir konnten diese Ruckler nicht reproduzieren, und im Schnittprogramm war eine Analyse auch nicht möglich weil hier sowieso alles ruckelte (siehe unten).
Aus dem Messlabor
Bei der Luminanz-Auflösung zeigt die GH1 gute Werte, die nur knapp hinter der Canon EOS 5D liegen. Eine übertriebene Kantenaufsteilung war nicht auszumachen.

Auf dem ISO-Chart sieht man ebenfalls eine gelungene Schärfe, die jedoch auch von Moires und Unschärfe-Inseln leicht gestört wird.

Die Farbauflösung ist dagegen tadellos. Einen so sauberen Verlauf bekommt man auch als Tester selten zu Gesicht.

Trotz 28mm Weitwinkel gibt es nur wenig Verzeichnung zu bemängeln. In dieser Beziehung gibt sich das Kit-Objektiv keine Blöße.

In der Werkseinstellung liefert die Kamera schöne Farben, die eher satter als neutral ausfallen. Die Kamera erlaubt hier jedoch noch weitgehende Eingriffsmöglichkeiten.

Bei wenig Licht ist die Panasonic etwas dunkel, aber erstaunlich scharf. Leider wird das Bild von einem deutlich sichtbaren, vertikalen Fliegengittereffekt durchzogen. Wer will, kann durch lichtstärkere Wechselobjektive auf jeden Fall noch mehr Empfindlichkeit herauskitzeln.

Der Frequenzgang des Rauschens ist bemerkenswert linear ohne allzu große Auffälligkeiten. Allerdings werden die Höhen früh und stark beschnitten.
