Äußerlich lassen sich Vorgänger (5) und Nachfolger (6) der GoPro Hero Serie praktisch gar nicht unterscheiden. Einzig ein sehr kontrastarmer Schriftzug in schwarz auf grau neben dem Objektiv verrät, ob man gerade die fünfte oder die neue sechste Hero-Version in den Händen hält.

Auch nach dem Einschalten erkennt man auf den ersten Blick keine großen Unterschiede zwischen den beiden Oberflächen. Dies ist insofern bemerkenswert, weil sich das Innenleben der Gopro Hero 6 radikal von all ihren Vorgängern unterscheidet. Wurden bisher immer digitale Signalprozessoren von des Chipherstellers Ambarella verbaut, sitzt nun erstmals ein selbst entwickelter Chip (GP1) in der Hero 6.
Die Gründe für einen Wechsel der Basishardware liegen auf der Hand. Nachdem Ambarella auch viele Actionkamera-Clones belieferte, wurde es für GoPro immer schwieriger sich mit der eigenen Hardware von der günstigen Konkurrenz abzusetzen. Denn die Konkurrenten konnten die offen erhältlichen Chips und damit auch die gleichen Funktionen nutzen. Ambarella war trotzdem wie kaum eine andere Firma mit GoPro verbunden, weshalb der Aktienkurs auch mit GoPros “Ausstieg” deutlich nachgab. Denn GoPro war für einen nicht unerheblichen Teil der Umsätze bei Ambarella verantwortlich.
Doch kann das gut gehen? Schließlich hat Ambarella jahrelange Erfahrungen im Chipdesign für Actionkameras und hat viele Technologien vom Codec über integrierte Funktechniken bis zu Ansteuerung von Displays und Schnittstellen über die Generationen verfeinern können. Tatsächlich machte es nach dem ersten Auspacken nicht den Anschein, als ob GoPro hier eine gute Wahl getroffen hat. Unsere GoPro stürzte dauernd reproduzierbar ab, wenn wir den Weitwinkel ändern oder in den Fotomodus wechseln wollten. Auch das Ausschalten der Hero 6 gelang manchmal nicht zuverlässig. Tatsächlich handelte es sich jedoch um ein "Montagsmodell" und ein zügig bereitgestelltes zweites Testmodell funktionierte dann tadellos. Kein einziger Absturz mehr, absolut zuverlässige Arbeitsergebnisse und dazu noch eine Menge positiver Überraschungen…
Aus dem Messlabor- Schärfe in 4K
Es ist immer wieder eine Herausforderung die Schärfe von Actioncams zu testen, da es nur mit sehr viel Geduld möglich ist, eine pixelgenaue Abbildung unseres Testbildes zu bekommen. Das winzige Display und die extrem weitwinklige Optik lassen die Ausrichtung der Kamera dabei zum Geduldsspiel werden. Wir haben es uns dennoch ein weiteres mal angetan und kamen zu folgenden zwei Aufnahmen mit der Hero 5 und der Hero 6:


Während die Hero 5 feinste 4K-Details stärker filtert, lässt die Hero 6 leichte Zipper- und Aliasing Artefakte zu. Dafür ist der Bildeindruck der Hero 6 auch einen Tick schärfer.