Autofokus
Die Autofokus-Performance zählt bei der Fujifilm X-T3 zu den Stärken der Kamera. Beeindruckt waren wir vor allem von der Gesichtserkennung und hier insbesondere von der Augen/Iris-Erkennung die über eine beachtliche Distanz funktioniert. Im direkten Vergleich zum AF-Klassenprimus Canon EOS R liegt die Gesichtserkennung der X-T3 in den meisten Fällen gleich auf.

Lediglich wenn Gesichter nicht mehr erkannt werden oder sich unsere Protagonistin weggedreht hat, empfanden wir den AF der Canon EOS R besser abgestimmt weil er länger auf dem Motiv verblieb. Der AF der X-T3 hatte hier eine Tendenz auch mal ins Nirvana zu wandern. Nichtsdestotrotz ist das unterm Strich eine bemerkenswerte Leistung, auf welch hohem Niveau sich der AF der Fujifilm X-T3 im Videobetrieb bewegt. Ein weiterer Punkt der uns bei der X-T3 positiv überrascht hat.
Zum Thema Fokussierung gehört bei der X-T3 beim manuellen Fokusbetrieb auch die während der Aufnahme zuschaltbare Suchervergrösserung (die wir bei einigen anderen DSLMs: Canon EOS R, GH5, GH5S vermissen). Ebenfalls willkommen beim manuellen Fokussieren ist die Option den Fokus-by-Wire linear schalten zu können.
Einziges Manko im Betrieb mit dem FUJINON XF 18-55mm F2.8-4 R LM OIS war die kurzzeitige Unschärfe beim Bedienen des Zooms. Bei der Ausschnittveränderung wird das Suchersignal kurzzeitig unscharf. Da dies aber nicht auf der Aufnahme landet kein größeres Manko für uns.
Die Peaking Funktion bei der manuellen Schärfebestimmung geht bei der X-T3 in Ordnung - könnte für unseren Geschmack allerdings noch etwas feiner auflösen. Im Verbund mit der zuschaltbaren Suchervergrösserung, der Fokuslinearisierung und dem Peaking stehen für das manuelle Fokussieren insgesamt gelungene Monitoringfunktionen zur Verfügung.
Akkuleistung
Die Akkuleistung stellt die Achillesverse der Fujilm X-T3 dar. Im 10 Bit 4K On/Off Test-Betrieb war der Akku nach ca. 2 Stunden leer. Um über einen ganzen Tag im On/Off Betrieb zu kommen würden wir 3-4 Akkus einrechnen. Im Vergleich zu anderen DSLMs wie Canon EOS R, GH5s u.a. ist das recht viel.
Hier dürfte der mit zwei zusätzlichen Akkus bestückte vertikale Batteriegriff VG-XT3 für die Fujifilm X-T3 Abhilfe schaffen.

Zusammen mit dem in der Kamera befindlichen Akku ist man hier dann mit 3 Akkus unterwegs, die während der Videoaufnahme „intelligent“ nacheinander dazugeschaltet werden. Aufgeladen sollen die beiden Akkus im Vertikalgriff bereits nach 2 Stunden sein.
Was darüber hinaus für den Batteriegriff spricht ist dessen zusätzliche Handausformung. Gerade für grössere Hände bietet die Fujifilm X-T3 einen etwa zu knappen Handknauf. Mit dem spritzwassergesschützten Batteriegriff löst man also sowohl ein ergonomisches wie auch ein Energie-Problem der X-T3. Beides dürfte für den Videobetrieb von Vorteil sein. Allerdings ist der VG-XT3 mit einer UVP. von 329,- nicht gerade ein Schnäppchen.
Wer seine X-T3 mit Batteriegriff und zusätzlichem Zubehör im Cage betreiben möchte sollte sich vorab über Cages informieren die auch Platz für den Batteriegriff bieten. (Uns ist derzeit nur der 2229 Grip von smallrig bekannt. Bemerkenswert, dass es überhaupt für diese Kombination eine entsprechende Cage Lösung gibt.