Inklusive Mehrwertsteuer soll die C80 für 5.899 Euro über den Ladentisch gehen. Im aktuellen Cinecam-Segment stellt dies zwar kein Sonderangebot dar, ist jedoch für Canon-Verhältnisse eher günstig bepreist. Äußerlich ähnelt sie dabei stark der EOS C70, jedoch basiert das Innenleben größtenteils auf der C400.
Bei dem verbauten Sensor handelt es sich um ein Back-Side-Illuminated (BSI-)Modell, welches laut Canon bis zu 16 Blendenstufen Dynamik abliefern können soll. Im Gegensatz zum C70 S35 4K-Sensor mit 1:1 Readout arbeitet der C80 Sensor jedoch nicht mehr mit der hochdynamischen DGO Technologie, sondern kommt als Triple Base ISO Modell mit drei verschiedenen Base ISO Stufen (800, 3200 sowie 12.800 - in RAW und Log). Diesen Sensor kennt man bereits von der C400, wo er gerade in extremen Low-Light Situationen bei Base ISO 12.800 mit sehr guten Low-Light-Eigenschaften aufwarten kann. Der Clou bei drei verschiedenen Base ISO Einstellungen liegt darin, dass man im Rahmen von bis zu 4 Blendenstufen entscheiden kann, wo der Belichtungsbereich des Sensors startet - weil der Abstand zwischen den Base ISOs jeweils zwei Blendenstufen beträgt. Im Gegensatz zu einem DGO Sensor kann man die Dynamik der drei Stufen jedoch nicht zugleich nutzen, sondern muss sich auf einen Dynamikbereich festlegen.

Rolling Shutter Zeiten - Canon EOS C80
Die Base ISO Einstellung hat keine Auswirkung auf die Rolling Shutter Zeiten, was indirekt belegt, dass sich durch eine solche Umstellung nicht viel am Signalweg verändert. Wie schon bei der C400 bewegen sich die Zeiten in einem typisch guten Rahmen. Wir konnten bei der C80 in allen Modi ziemlich konstante Werte zwischen 9,4 und 9,5 Millisekunden messen.
4K Debayering - Canon EOS C80
Der Sensor besitzt ein natives 6K Bayer-Pattern, welches durch Oversampling besonders sauberes 4K-Debayering ermöglichen kann. Die beste Bildqualität erzielt man bei der Aufzeichnung in 6K-RAW, was die Kamera intern jedoch nur bis 30p ermöglicht. In diesem Fall überlässt man das Downsampling der Postproduktion - mit tadellosem Ergebnis:

Bis zu der maximalen Framerate von 60p erlaubt die Kamera dann nur noch eine interne 4K-Aufzeichnung in diversen XAVC-Dialekten, die jedoch aufgrund des Auflösungsverhältnisses von 1,5 : 1 (also 6K zu 4K Breite) in der Kamera ebenso tadellos ausfällt.
Da der Sensor der Kamera jedoch nicht beweglich gelagert ist, muss man für eine zusätzliche Stabilisierung entweder passende, stabilisierte Objektive einsetzen und/oder auf die interne digitale Stabilisierung zurückgreifen. Für letztere müssen im stärksten Modus ("hoch") viele Randpixel des Sensors geopfert werden - was im Debayering dann auch typische Aliasing-Artefakte zum Vorschein bringt:
