Boom oder Hype?

Die Ziele der Hersteller bezüglich 3D Home Entertainment jedenfalls sind hoch gesteckt: LG will 2010 mindestens 400.000 3D-fähige TVs verkaufen, Sony hat als Ziel ausgegeben, dass ein Drittel bis die Hälfte aller verkauften TVs bis 2013 3D-fähig sein sollen, und möchte so 8 Milliarden Euro Umsatz mit 3D erzielen. Und auch Analysten sagen 3D einen Milliardenmarkt voraus: 1.1 Milliarden Dollar 2010 und dann bis 2015 15.8 Milliarden; kritischere Stimmen rechnen jedoch nur mit 30-40 Millionen verkaufter 3D TVs bis 2014.



Immerhin wurden 2009 schon weltweit 700.000 3D Displays verkauft. Einer Studie von DisplaySearch nach sollen es 2018 sogar 196 Millionen sein, davon ein Drittel 3D TVs, ein weiteres Drittel 3D fähige Handys, sowie 3D Computer-Monitore und Notebooks. Diese Zahlen dürfen allerdings als hochspekulativ angsehen werden (allein schon wegen des sehr langen Zeitraums) und würden auch neue Technologien (wie Autostereoskopie) erfordern, denn wer wollte schon eine Shutterbrille aufsetzen um sein Handydisplay in 3D sehen zu können? 3D Monitore für den PC (fürs Gamen) gibt es dagegen schon, und interessant könnten 3D Desktops und die Datenorganisation in 3D werden. Dafür wäre dann auch die sich abzeichnende Entwicklung neuer Inputmethoden wie die Steuerung per Gesten im Raum notwendig, um sinnvoll durch Windows in der dritten Dimension zu navigieren oder zum noch immersiveren Ganzkörper-Steuern von Spielfiguren durch die dritte Dimension.



Aber trotzdem bleibt die Frage: wird der 3D Appeal ausreichen, um große Käuferschichten zu animieren, ihre erst 2-4 Jahre alten HD Fernseher schon wieder zu ersetzen? Wird der stereoskopische Effekt zu Hause per 3D-TV überzeugen oder wird nur das Bild eines 3D Beamers mit dem Effekt im Kino konkurrieren können? Und wieviele potentielle Käufer werden durch die immer noch notwendigen 3D-Brillen abgeschreckt, die im eigenen Wohnzimmer noch seltsamer fehl am Platz wirken als im Kinosaal (auch wenn die Modelle für zu Hause leichter, eleganter und teurer sein werden als die billigen Kino-Versionen)? Denn noch immer sind autostereoskopische oder holographische Monitore für zu Hause noch weit von der Marktreife entfernt. Viele Kritiker erinnern auch einfach an die bisherige Geschichte von 3D Film „Booms“ durch die Jahrzehnte, die immer auch nach kurzer Zeit wieder platzten, nachdem der Sensationswert aufgebraucht war. Und natürlich setzen die großen 3D Ankündigungen und Prognosen der Herstellern auch darauf, dass das ganze zu einer sich selbst erfüllenden Voraussage wird -- dass Konsumenten 3D kaufen, weil sie glauben, dass 3D das Format der Zukunft sein wird.







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