Mit der URSA Broadcast G2 verspricht Blackmagic in seiner Werbung gleich drei Kameras in einer zu erwerben - was erst einmal übertrieben klingt. Bei näherer Betrachtung findet man in und an der Kamera jedoch besondere, teils einzigartige Details, weshalb wir vor einem Test der Sensorqualität dem Konzept der Kamera einen eigenen Artikel widmen...
Der erste Eindruck der Kamera ist sehr vertraut. Das typische Gehäuse der bisher erhältlichen URSA MInis wurde nahezu 1:1 übernommen. Augenfälligster Unterschied ist die bei Lieferung bereits montierte B4-Mount, die konstruktionsbedingt weiter aus dem Gehäuse herausragt als andere, typische Mounts für Großformat-Sensoren.

Im Lieferumfang befindet sich zudem eine EF-Mount, die jedoch mit mehreren Schrauben fixiert und eventuell sogar geshimmt werden muss. Ein korrektes Shimming ist grundsätzlich professionell, zeigt aber auch, dass eine exakt justierte Kamera-Mount nicht in ein paar Sekunden umgerüstet werden kann. Verleiher können dagegen bei dieser Kamera ihr Fachwissen beim Shimming sinnvoll einbringen.
Exkurs: Shimming
Unter einem Shim versteht man eine Ausgleichsscheibe, die den Abstand (und damit das Auflagemaß) zwischen Objektiv(-Mount) und Sensor verändert. Shim-Sets kommen meist als mehrere unterschiedlich dünne Scheiben, die sich zu diversen Stärken kombinieren lassen.

Relevant ist das Shimmen vor allem beim Einsatz älterer Objektive (oder älterer Mounts), die nicht selten Toleranz-Schwankungen unterworfen waren. Ein falsch eingestelltes Auflagemaß erkennt man meistens daran, dass ein Objektiv nicht nach unendlich fokussieren kann oder die Entfernungsangaben des Fokusrings nicht mit den echten Abständen im Motiv übereinstimmen. Auch Front- oder Backfokus-Probleme lassen sich hiermit korrigieren.
Die Shims werden meistens unter der Mount-Fassung im Kameragehäuse angebracht und kommen besonders häufig bei PL-Mount-Objektiven zum Einsatz. Aber auch bei B4-Objektiven kann ihr Einsatz für eine exakte Anpassung angeraten sein.