Frage von rush:Nabend,
nicht oft - aber hin und wieder hätte ich Anwendungsfälle wo ich vielleicht doch mal einen 3D Drucker benötigen könnte...
Bisher hab ich das - also wenn ich was drucken wollte - über entsprechende Anbieter realisiert was auch ganz gut funktioniert. Aber halt immer ein paar Tage dauert bis es dann da ist...
Was habe ich vor? In erster Linie sollen damit Kleinst-Teile gedruckt werden (RC Bereich) - ggfs. aber natürlich auch für andere Anwendungen im Foto&Videosektor wo es immer mal wieder spannende oder auch witzige Dinge gibt.
Der Druckraum müsste also nicht riesig sein - ein kompaktes Gerät käme sogar entgegen.
Primär geht's mir um bereits fertige Druckmodelle - maximal kleinste Änderungen sollten per Software ggfs. anpassbar sein.
Ich möchte da auch gar nicht allzu tief in die Materie eintauchen, die Zeit habe ich überhaupt nicht - entsprechend wird ein möglichst einsteigerfreundliches Gerät bevorzugt das idealerweise ohne viel Aufwand in Betrieb genommen und gewartet werden kann.
Wenn das Teil dann auch noch halbwegs leise beim Drucken sein sollte und bei Nichtgebrauch mehr oder weniger unkompliziert im Schrank Platz findet, wäre das aus Platzgründen ideal.
Last but not least... Es muss kein Premium Gerät sein - ich würde wahrscheinlich nur punktuell und eher selten was drucken.
Wer hat Erfahrungen in dem Bereich und kann ggfs Erfahrungen zu bestimmten Modelle teilen oder ggfs auch abraten?
Anycubic, Bambu, ultimaker und Co... Die Bandbreite an Herstellern und Modellen ist leider genauso riesig wie unübersichtlich (zumindest für mich).
Thx für den Input!
Antwort von TheBubble:
Wie groß sind denn die Teile, die Du bisher bestellt hast? Welches Verfahren wurde eingesetzt (FDM, Stereolithographie oder ein Verfahren, das derzeit nicht DIY geeignet ist)? Der Einsatzzweck, die Größe und die benötigten Details und ggf. räumliche Gegebenheiten sind für die Auswahl relevant.
Im Schrank verstauen wird nur bei wirklich kleinen Geräten funktionieren. Einen separaten belüfteten Raum solltest Du möglichst trotzdem haben.
Antwort von rush:
Es sind eher kleine Bauteile wie Adapter, Halterungen, Spacer etc... - mehr als 20x20x20 werde ich eher selten benötigen und FDM ist denke ich ausreichend weil es mir nicht auf die feinsten Strukturen/Details ankommt. FDM auch weil kein spezieller Raum zur Verfügung steht...
Die nächste Größe mit den oftmals etwa 25x25x25 wäre natürlich auch reizvoll - aber das wäre eher optional.
Mehrfarben-Druck erachte ich als irrelevant für meine Anwenungszwecke...
Ich lande bei der Recherche bisher oft beim Bambu 1A Mini weil der Preis da sehr attraktiv erscheint oder auch beim Centauri Carbon von Elegoo als geschlossenes (dennoch lautes) Gerät - allerdings haben diese und andere Geräte aktuell scheinbar schlechte Lieferprognosen.
Antwort von ruessel:
Bei so kleinen Teilen wäre ein Harzdrucker wegen der Genauigkeit vorzuziehen. Ich habe beides, alles von Anycubic. Harzdrucker auf 0.05mm genau, Plastikdrucker eher auf +- 0.2mm genau, aber große Auswahl an Kunststoffsorten (Stabilität, Schlagfestigkeit, Verschleiß bei bewegten Teilen etc.)
Antwort von rush:
Harz kommt eher nicht in Betracht aufgrund der baulichen Begebenheiten... Leichte Toleranzen sollten nicht der Dealbreaker sein.
Antwort von TheBubble:
20x20x20: Millimeter oder Centimeter? Bei letzterem würde ich eher zum FDM neigen, sofern Genauigkeit und Auflösung ausreichen.
Ist was ungesunde Ausdünstungen angeht auch angenehmer, aber lüften sollte man trotzdem.
Antwort von rush:
Achso: Es waren jeweils Zentimeter gemeint als Baugröße. Also die meisten Dinge sind bisher deutlich kleiner 10x10x10cm gewesen - aber es kann sicherlich nicht schaden etwas mehr Platz im Druckraum zu haben.
Antwort von ruessel:
Dann kauf einen Drucker mit möglichst Filamentmotor auf der Druckdüse, ansonsten wird es schwieriger mit dem interessanten Material wie Gummi, PETG oder Carbon.
Wenn der Filamentantrieb 20cm neben den Druckkopf erfolgt, ist die Verzögerung des Rückzuges des Materials größer. Die Teile werden unsauber oder funktionieren gar nicht. Gerade als Anfänger verliert man(n) die Lust am Drucken wenn es überhaupt nicht klappt die richtigen Einstellungen zu finden. Beim Filamentdirektantrieb sind die Einstellungen zu finden viel Einfacher, da die Toleranz der optimalen Werte größer ist. Meine Erfahrungen der letzten 10 Jahren, hatte fast alle Druckarten im Gebrauch.
Achte auch darauf, das du selbst gut schrauben kannst, völlig geschlossene Drucker sehen schön aus, in der Praxis aber frustrierend. Nach ca. 100 Stunden musst du die billigen Chinateile auch wechseln können.
Antwort von CameraRick:
rush hat geschrieben:
Ich lande bei der Recherche bisher oft beim Bambu 1A Mini weil der Preis da sehr attraktiv erscheint oder auch beim Centauri Carbon von Elegoo als geschlossenes (dennoch lautes) Gerät - allerdings haben diese und andere Geräte aktuell scheinbar schlechte Lieferprognosen.
Wenn Du es wirklich einsteigerfreundlich willst ist der A1 Mini eine sehr gute Wahl. Ich hab den, wie auch einen P1S, das ist ein gänzlich anderer Schnack als die Drucker, die ich zuvor hatte (Creality, Anycubic, Artillery...). Nicht nur die Inbetriebnahme, auch das Handlin/Wartung/Nutzung. Nur die Druckplatte würde ich tauschen, sonst muss da nichts groß modifiziert werden. Filament sollte aber nicht dauerhaft "draußen" bzw am Gerät gelagert werden, zumindest wenn man flott durcken will (was der A1 Mini ja gut mitmacht). Die Genauigkeit ist da auch deutlich besser als 0.2mm, 0.08mm Schichthöhe sind da keine Herausforderung (die Düsenbreite limitiert hier natürlich auf die erwähnten 0.2mm, wenn das gemeint war - wobei man auch schmaler drucken kann, wenn auch nicht viel)
Ich drucke seit fast 10 Jahren, und ich denke 90% meiner Sachen würden auf den Mini passen. Ich benutze aus diversen Gründen primär den P1S, den Mini habe ich für Großprojekte (wo ich viele verschiedene Teile, oder verschiedene Materialien, möglichst schnell gleichzeitig produzieren will) und TPU angeschafft; TPU habe ich noch immer nicht mit gedruckt, aber na ja, ich hab ihn von MakerWorld Punkten gekauft und bis auf den Versand nichts bezahlt.
Antwort von TomWI:
CameraRick hat geschrieben:
Wenn Du es wirklich einsteigerfreundlich willst ist der A1 Mini eine sehr gute Wahl.
Kann ich voll und ganz bestätigen. Ich habe den A1 Mini zum Aktionspreis von unter EUR 200,00 vor Weihnachten gekauft. Ist mein erster 3D Drucker. Inbetriebnahme vollkommen problemlos, Druck schnell und sauber.
Antwort von friuli:
Ich habe jetzt den Bambulab P1S nach viel Frust mit Anycubic billig Dingern. Der P1S läuft (toi,toi, toi) super ich drucke meist fertige Modelle auch TPU hab ich mit dem schon gedruckt.
Das Gehäuse soll echte Vorteile bringen, ein Kollege hat einen kleineren Babulab ohne Gehäuse schnell gegen einen größeren getauscht, weil es zu Verformungen in seine Modellen kam, wahrscheinlich durch Zufgluft.
Antwort von CameraRick:
friuli hat geschrieben:
Das Gehäuse soll echte Vorteile bringen, ein Kollege hat einen kleineren Babulab ohne Gehäuse schnell gegen einen größeren getauscht, weil es zu Verformungen in seine Modellen kam, wahrscheinlich durch Zufgluft.
Zweischneidiges Schwert. Zugluft sollte man natürlich generell vermeiden, und gerade die etwas anspruchsvolleren Filamente (auch etwa ABS) profitieren vom muckeligen Bauraum, sonst neigen sie zum Warping/Abheben. Nun ist zB ABS an vielen Punkten auch nicht mehr ganz so zeitgemäß (vielleicht noch zur Aceton-Vapor-Behandlung) und kann durch andere/"bessere" Materialien ersetzt werden, und wenn man vorwiegend mit "kälteren" Materialien druckt kann es zu massiven Problemen führen. Hat man das Ding komplett zu und druckt lange, kriegst bei PLA und auch PETG schnell mal Heatcreep, und das verstopft Dir ratzfatz die Düse (bei 0.6 und 0.8mm nicht so der Fall, wobei ich die bei Bambu Druckern ohnehin nicht so dolle sind, mal ab von TPU/Heatcreep). BambuLab empfiehlt ja auch selbst, die Tür (oder Abdeckung) zu öffnen, wenn man diese Materialien druckt - eine CoolPlate hilft aber auch schon mal. Ich drucke vorwiegend mit einer 3rd Party CoolPlate (Biqu Cryogrip Pro, starke Empfehlung) und habe die Tür einen Spalt offen. Hatte ausreichend viele verstopfte Düsen mit dem Ding, und auch wenn es hier einfacher als bei einem Anycubic zu lösen ist - es nervt :o)
rush hat geschrieben:
Mehrfarben-Druck erachte ich als irrelevant für meine Anwenungszwecke...
Der Satz kam mir gestern nochmal in den Sinn. Ich weiß dass Merhfarbigkeit der Hauptgrund für diese Systeme ist, aber die meisten bezeichnen es ja als Mehrmaterialsystem - und so sollte man es auch betrachten. Ich benutze das Bambu AMS für mehrere Farben wirklich selten, aber kann auch Nett sein (für Tasten, Objektivdeckel...), aber primär nutze ich es um das Filament einfach zu wechseln. Ich drucke meistens schwarz, aber hin und wieder auch grau oder einen Farbakzent - eine oder zwei Rollen PETG habe ich auch immer im Gerät, sodass ich schnell wechseln kann. Ich habe nicht realisiert wie nervig ich Filamentwechsel finde, bis ich es nicht mehr machen musste. Ist einfach so viel schneller/angenehmer.
Dazu haben die (geschlossenen) Einheiten auch den Vorzug, das Material trocken zu lagern. Einmal getrocknet kommt es da rein, und ich muss mich nicht mehr so mit befassen. Andere Materialien als Support-Interface (zB PLA für PETG und anders herum) sind auch ausgesprochen toll für komplexe Modelle; leider keine Allzwecklösung, aber immerhin :)
Da die A1 Serie ja auch mit dem neuen AMS2 kompatibel gemacht werden soll finde ich das mega insteressant, auch weil es ja einen Trockner gleich mit drin hat. Das ist schon absurd sexy; beim Blackfriday werde ich wohl schwach und werde mir auch noch eins besorgen :) (gut die Hälfte hab ich mit Makerworld Punkten auch wieder drin)