Kontrolle

Gedreht wurde der Film, der selbstreferentiell von einem Filmdreh handelt, passenderweise komplett in Studioumgebung, auch um die Produktionsbedingungen besser kontrollieren zu können – denn bei der 3D-Filmerei scheint just vor allem dieses eine Hauptrolle zu spielen: Kontrolle. Damit die stereographischen Bilder ihre Wirkung entfalten können, müssen sie technisch einwandfrei und die Raumdarstellung wohlüberlegt und -berechnet sein.



Um die passende Stereobasis, dh. den Abstand zwischen den zwei Kameras, zu ermitteln, mußte jede Einstellung eingemessen werden, denn die Stereobasis ist abhängig von der Brennweite und der Tiefe des zu erzählenden Raumes: welches Objekt ist am nächsten an der Kamera bzw. am weitesten weg, und wie sollen die Bildinhalte auf der Leinwand gestaffelt werden. Ein anderes Thema wäre die Konvergenz, sie bestimmt welche Bildebenen jeweils als vor oder hinter der Leinwand liegend wahrgenommen werden. Diese kann (und wurde in diesem Fall wohl auch) nachträglich mit einem sogenannten Depth Grading in der Postpro verändert werden.



3D im Kommen: Erster studentischer s3D-Realfilm : regstereo


Ferner ist es wichtig, daß die zwei Kameras im Spiegelrig exakt synchron aufnehmen. Tun sie dies nicht, liegt eine sogenannte Disparität vor – einer der möglichen Auslöser der berüchtigten Kopfschmerzen bzw. Übelkeit beim Zuschauer, da dieser die Unebenheiten zwischen dem rechten und linken Bild ausgleichen muß. Sowohl Bildausschnitt und Brennweite als auch der Fokus, Belichtung uä. müssen identisch eingestellt sein, und selbst dann werden in der Postpro noch Korrekturen fällig (sog. Sweetening), da es selbst zwischen baugleichen Kameras Varianzen zB in der Optik gibt.


Um die Korrekturen nachträglich einigermaßen automatisieren zu können, wurden beim Dreh von Topper mit Hilfe eines abgefilmten, gerasterten Testcharts die Camcorder im Spiegelrig vor jedem Take bei Stereo=0 kalibriert. (Übrigens: obwohl die Bilder also sorgfältig in der Postproduktion korrigiert wurden, stellten sich bei zwei von zwei slashCAM-Redakteuren während der Filmvorführung leichte Kopfschmerzen ein... )





Besondere Ansprüche werden bei 3D-Aufnahmen auch an das Licht gestellt. Beispielsweise können Reflexionen häufig Probleme bereiten, weil nur die eine Kamera ein Blitzen sieht, die andere jedoch nicht: ein irritierendes Flimmern ist die Folge ("stereoskopischer Glanz"). Aufgrund der Studiosituation konnte das Licht in diesem Fall relativ leicht gezähmt werden, nur selten einmal kommt es an einzelnen Bildteilen zu einem kurzen Flackern.





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