Was erst einmal etwas holprig und wenig spektakulär klingt, könnte das nächste große Ding werden. Denn dieses (auf 8. Mai 2015 datierte) Paper von Disney Research beschreibt einen Algorithmus der aus unstrukturieten Kameras ein nahezu artefaktfreies Videopanorama-Stiching erlauben soll.
Während bei statischen Motiven die Panorama-Erstellung bereits grundsätzlich relativ gut gelingt, wird das zu lösende Problem bei bewegten Motiven deutlich schwerer. Denn um bewegte Objekte aufzulösen, muss der Algorithmus weitaus mehr über Objekte, Raumtiefe und Parallaxen wissen, da ja jede Kamera ihren eigenen Fluchtpunkt besitzt, den es in einer Gesamt-Aufnahme aufzulösen gilt.
Diese Probleme scheinen die Autoren des Papers nun ziemlich elegant in den Griff bekommen haben. Und nicht nur das: Die Kameras müssen beim Einsatz nicht einmal besonders strukturiert montiert sein. Auch relativ beliebige Anordnungen können für die Panorama-Erstellung genutzt werden. Sieht man sich die Ergebnisse im folgenden Video an, so kann man nur erahnen, was bald auf uns zukommt:
Einzoombare Gigapixel-Kamera 360 Grad-Aufnahmen, die auch in der Postproduktion eine beliebige Ausschnittswahl ermöglichen. 8K und 16K-Produktionen könnten hiermit ebenfalls sehr schnell ohne entsprechende Kameras unkompliziert erstellt werden. Und geringer Weitwinkel als Thema dürfte wohl ebenfalls aussterben. Interessant ist auch, dass GoPro mit der Übernahme von Kolor/Autopano eine ähnliche Technologie vorantreiben will. Diese wird auch im Vergleichsvideo dargestellt. Jedoch so saubere Ergebnisse wie bei Disney Research haben wir bis dato nicht nicht zu Gesicht bekommen.