Wer Projekte auf Crowdfunding-Portalen mit Geld unterstützt, geht immer auch ein gewisses Risiko ein, denn gelegentlich läuft etwas schief, und das Vorhaben scheitert -- geliefert wird nie, das Geld ist futsch. Um herauszufinden, wie häufig dies passiert, hat Kickstarter eine Studie in Auftrag gegeben, denn der weitere Verlauf der verschiedenen Projekte, welche ihr Finanzierungsziel erreicht haben, spiegelt sich auf dem Portal selbst nicht direkt wieder. Lediglich die Kommentare der Unterstützer auf den Kampagnenseiten sind oft ein Indiz dafür, daß sie die versprochenen Gegenleistungen zu spät, mangelhaft oder niemals erreichen.
Für die Studie wurden ca. 500.000 Unterstützer befragt -- das Ergebnis: im Durchschnitt scheitern etwa 9% der finanzierten Kickstarter-Projekte, also jedes zehnte. In manchen Kategorien liegt die Zahl minimal höher, unter anderem auch im Filmförderungsbereich. Deutlicher fallen die Unterschiede jedoch aus, wenn man sich die Finanzierungshöhe ansieht: Projekte mit Budgets unter 1000 Dollar scheinen häufiger Probleme zu bekommen (ca. 13% scheitern), während es im Budgetbereich zwischen 10.000-50.000 Dollar nur halb so oft zu Ausfällen kommt. Etwa 65% der Teilnehmer gaben an, ihre Bestellung / Belohnung ohne größere Verspätung bekommen zu haben, was im Umkehrschluß bedeutet, daß sich etwa jedes vierte Projekt verspätet (wenn man die gescheiterten abzieht).
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Einen spektakulären Fall von Versagen will Kickstarter übrigens -- recht ungewöhnlich -- gesondert untersuchen lassen von einem investigativen Journalisten, nämlich das Zano Minidrohnen-Projekt. Die bislang höchst-finanzierte Kickstarter-Kampagne in Europa hatte über 3 Millionen Euro eingenommen, trotzdem ging das Unternehmen kürzlich in die Insolvenz. Über 12.000 geprellte Unterstützer warten vergeblich auf ihr Dröhnchen, statt dessen sollen sie nun also wenigsten Antworten bekommen. Was genau waren die Probleme, wie hätten sie vermieden werden können, was hätte Kickstarter anders machen können und vor allem, wie können sich ähnliche Debakel künftig verhindern lassen. Die Ergebnisse sollen in einem Artikel veröffentlicht werden.