Super-8 erlebt bekanntlich ein Revival -- als Möglichkeit, sich von Abermillionen Smartphone-Filmern abzusetzen und vielleicht auch, weil irgendwo auf dem Weg zum perfekten Bild in Echtzeit die Magie verloren ging, die dem Bild lange Zeit anhaftete. Mit dem Filmen auf Super-8 geht dagegen eine ausgesprochene Entschleunigung einher; von einem Direkt-Upload auf YouTube keine Spur, statt dessen muss die Filmrolle ins Labor zum Entwickeln geschickt werden. Nur bei den Wenigsten schließt die Sehnsucht nach dem Ursprünglich-Analogen die Bereitschaft mit ein, selbst noch mit ätzenden Chemikalien im Dunkeln zu hantieren.

Doch das ist ab sofort nicht mehr nötig, denn Dank einer Kooperation von Kodak und der amerikanischen Craftbeer Schmiede Dogfish Head kann nun jeder seine Kodak TRI-X Umkehrfilme daheim aufbereiten -- in Bier. Die seit kurzem verfügbare Biersorte SuperEIGHT wurde eigens zu diesem Zweck konzipiert und soll einen Säuregrad aufweisen, der ausreichend ist, um Filme zu entwickeln. Hergestellt wird sie aus Birne, Mango, Boysenbeere, Brombeere, Himbeere, Holunderbeere, Kiwi, geröstetem Quinoa und etwas hawaiianischem Meersalz. Wie unschwer zu erkennen ist, entspricht SuperEIGHT in keinster Weise dem deutschen Reinheitsgebot.
Dafür kann es also im Heimlabor die Entwicklerflüssgkeit ersetzen, unter Zugabe von etwas Vitamin C und Backpulver. Zusätzlich bzw. nachträglich wird allerdings wie sonst auch ein Stopper- sowie ein Fixierer benötigt (somit ist dennoch giftige Chemie im Spiel, Danke für den Hinweis an Cantsin). Das genaue Vorgehen lässt sich dieser Grafik entnehmen:

Innerhalb weniger als einer Stunde nach der Aufnahme hält man so einen projektionsfertigen Filmstreifen in der Hand. Ganz so perfekt wie eine professionelle Entwicklung sieht das Resultat vielleicht nicht aus, dafür spart man sich ja wiederum das umständliche Hinzufügen von Film Grain à la Filmconvert, wenn es nachher ans Digitalisieren geht...
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Wer sich die Wartezeit mit einem Glas Bier versüßen möchte -- der Film muss ja erst einmal trocknen, bevor man ihn in den Projektor spannt --, sollte wohl übrigens lieber eine frische Dose SuperEight Bier aufmachen aufgrund des zugesetzen Backpulvers. Prost und Film ab!
[NACHTRAG 2.4.] Anders als man vielleicht glauben könnte, handelt es sich hierbei nicht um einen Aprilscherz; die Informationen zu SuperEIGHT kursieren bereits seit März, und dass sich säurehaltige Flüssigkeiten für die Filmentwicklung eignen, ist ebenfalls nicht neu... Die Meldung ist mit anderen Worten eine Fake-Fakenews.