Die Schärfentiefe (Depth of Field) ist ein wichtiges Bildgestaltungsmittel bei der Kameraarbeit -- sowohl bei der Wahl der Sensorgröße, als auch beim Belichten ist ja immer auch die Frage, wieviel Spielraum einerseits beim Fokussieren gegeben ist, oder (andersherum) ab wann Bildinhalte gnädig in einer Unschärfe verschwimmen. Bei Fokusverlagerungen, wenn also der Schärfepunkt im Bild verändert wird, bleibt die Schärfentiefenwirkung in der Regel visuell gleich, was einerseits durchaus gewollt ist, um einen konsistenten und realistischen Bildeindruck zu behalten. Andererseits ist es auch ziemlich umständlich, die Schärfentiefe in einem Take zu verringern oder zu vergrößern, da hierfür die Blendeneinstellung geändert werden muß. Dann aber wird das Bild zB. heller, es müssten also auch andere Parameter modifiziert oder ND-Filter zum Abdunkeln her.

Um dieses Prozedere zu vereinfachen, wurde Cinefade entwickelt, ein Kamera-Accessoir, welches zwar leider nicht käuflich ist (und nur in London kann man es seit Kurzem mieten), jedoch -- subtil eingesetzt -- sicherlich in manchen Situationen interessant sein könnte. Das System ist im Grunde relativ einfach und koppelt einen externen Blendenmotor mit einem variablen ND-Filter -- wird am Blendenring gedreht, kompensiert Cinefade automatisch über einen zweiten Motor mit einer entsprechenden Anpassung des Filterfaktors, sodaß die einfallende Lichtmenge gleich bleibt. Ändern tut sich dafür das Schärfeverhalten: auf Knopfdruck kann der Hintergrund etwa ins Unschärfe gehen. (Ein Effekt, den man tunlichst sparsam einsetzten sollte, auch wenn er nicht ganz so extrem ist wie das Brennweiten-Pendant Dolly-Zoom à la Vertigo).
Das Cinefade-System wird ähnlich wie eine Funkschärfe bedient und setzt auf ein modifiziertes cmotion cvolution Lens Control System. Damit der variable ND-Filter angesteuert werden kann, wurde ein besonderer Einschub für Kompendien entwickelt. Bis zu 5 Blendenstufen Spielraum soll das System bieten; es ist mit allen Cine-Setups kompatibel, vorausgesetzt, es steht ein manueller Blendenring mit Zahnkranz zur Verfügung. (Danke an Oliver für den Hinweis)
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