Frage von aight8:kann man ganze raportagen mit einem schwebestativen drehen? oder soll man das lieber nicht tun? welche gründe könnt ihr für oder gegen die benutzung nennen?
Antwort von Bernd E.:
Wenn man bedenkt, dass sogar schon ein abendfüllender Spielfilm ausschließlich mit Steadicam gedreht worden ist ("Russian Ark" in einer einzigen Einstellung von über 90 Minuten Länge!), dann ginge das in dem weiten Feld der Reportagen sicher auch. Sinnvoll dürfte es normalerweise dennoch nicht sein, denn ein Schwebestativ ist neben Dolly, Kran, Slider oder was es noch so gibt, nur eines von vielen Werkzeugen, die alle ihre eigene Funktion haben. Fazit: Man kann es natürlich machen, nur hängt es sehr vom Thema der Reportage und der angestrebten Aussage ab, ob es einen Grund dafür gibt. In der Praxis wird das wohl selten der Fall sein.
Antwort von mann:
Der Amateur meint:
Hängt natürlich auch von der Kamera ab - mit einer (bewegten) Schulterkamera ist es EINE Sache (könnte sich mit einem Schwebestativ gut ergänzen) - eine ANDERE mit einer Kamera, die nicht auf die Schulter geht; dann wirst Du mit Stativ arbeiten. In diesem Fall hast Du halt bewegte und ruhige Einstellungen, die Du montieren mußt. Hängt vom Sujet ab, ob bewegt und ruhig zusammen paßt.
Antwort von B.DeKid:
.....denn ein Schwebestativ ist neben Dolly, Kran, Slider oder was es noch so gibt, nur eines von vielen Werkzeugen, .......
SPIELZEUGEN ;-)
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Jetzt mal wirklich ich mein , was für eine Doku bzw Interview sollte davon profetieren.
Spielzeug sollte immer dann zum Einsatz kommen sofern man genau dieses als Ergänzung der Bildsprache nutzen muss/sollte/möchte - die Aufnahmen leben davon dann aber eben auch nur dann.
Beispiel könnte also sein
Du willst eine bewegte Doku von einem "Postboten" drehen und willst zu 90% nur bewegte Bilder haben - dann und nur dann könnte das was werden/bringen.
Aber im Grunde wenn der Postbote nen Brief in nen Schlitz steckt dann darfs meiner Meinung nach halt auch nen Stativ Shot sein.
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Sollte man bedenken. Steadycams sind nen nettes Spielzeug doch leider stellt man fest das viele der Auffassung sind es sei ein allzweck Heil Mittel dem ist leider nicht so!
MfG
B.DeKid
Antwort von domain:
Hast du gut ausgedrückt B.DeKid.
Ich glaube, dass es zwei Gruppen gibt, die auf Steadycams reagieren, bzw. von ihnen reden. Die einen sind Theoretiker mit unrealistischen Vorstellungen, die anderen bereits praktizierende Amateure, die diese Geräte bald nach dem ersten Gebrauch wieder verscherbeln wollen.
Eine dritte Gruppe gibt es auch noch: die jahrelang darauf trainierten Vollprofis, von denen es allerdings nur wenige gibt, die man "buchen" kann.
Antwort von Videobodo:
Ihr redet immer von,,Reportage,,. der Starter will aber eine ,,Raportage,, machen, das ist vieleicht was ganz anderes?
Ich denke auch, mit dem Begriff,,Sujet,, kann er auch nichts anfangen.
Bodo
Antwort von le.sas:
Da muss ich mich Videobodo anschließen, vielleicht will er sowas drehen
Antwort von deti:
Google hat immerhin 28000 Treffer zum Begriff "Raportage". Es scheint ein Kunstwort, bestehend aus RAP und Reportage zu sein. Anlässlich der Fußball WM 2010 hat die Band Blumentopf wohl einige "Raportagen" gemacht:
http://www.itsrap.de/videos/blumentopf- ... ustralien/
Vermutlich kam im Rahmen dieser "Raportagen" auch ein Schwebestativ zum Einsatz.
Deti
Antwort von pilskopf:
Ich bin Gruppe 4 dann, ich benutze die Steadi immer wieder bei verschiedenen Anlässen, im Reportagenstil zum Beipiel. Nächster Einsatz soll zu Sylvester passieren, Oberbaumbrücke / Wahrschauer in Berlin. Da geht einfach kein Stativ, wenn man das darstellen will was dort abgeht braucht man eine klitzekliene Steadi. Das gleiche am 1 Mai im Görlitzer Park. Für solche Dokumentationen ist eine Steadi besser als alles andere weil ruckelnde Bilder sieht man von dem Tag genug im TV aber niemand, wirklich niemand bringt saubere Fahrten, Bilder von dem Tag. Somit schafft man einmalige Aufnahmen die sonst keiner hat. Und mit einer aufgeschnallten GH2, einem 9-18mm hab ich auch noch eine wunderbare Qualität zu bieten, das Ganze wiegt dann knapp 2 Kilo inklusive Steadi denk ich, mit der kann man dann auch mal wegrennen wenn man mal muss. :D
So etwas kannst halt nur mit einer Steadi einfangen
http://www.vimeo.com/4558086 Das war ne Fahrt nach 3 Stunden 1 Mai am Ende des Tages quasi.
Antwort von mann:
Wie ich schon oben sagte, spielt auch die Kamera eine Rolle, ob ich mich eventuell für ein Schwebstativ entscheide.
Und "pilskopf" hat Recht, es gibt sehr gute Gründe für den Einsatz, auch wenn man mit einem Camcorder-Winzling arbeiten will.
Beispiel: Die saugute Pana SD707.... trotz ihres supergeilen Bildstabis kann man aber den Camcorder natürlich nicht so gut/ruhig halten wie z.B. einen Henkelmann.
Und außerdem: wenn ein externes Mikro montiert ist (ich habe mir gerade das Sennheiser MKE 400 für die Pana besorgt, paßt perfekt), dann kann man die Cam schon deshalb nicht mehr so halten wie einen Henkelmann, weil das Mikro sämtliche Berührungen an der Cam auffängt (Wenn man die Cam z.B. mit der Hand oder beiden umfaßt) (ok das eingebaute Mikro würde diese Geräusche ebenso aufnehmen)
Und da bietet sich geradezu ideal das Manfrotto 585 Modosteady an.
http://www.amazon.de/Manfrotto-585-Modo ... 490&sr=8-1
Mit dieser Kombination läßt sich sicher wunderbar arbeiten, auch wie "pilskopf" es beschreibt; für eine Reportage mit einer Minicam wie z.b. die Pana eine interessante Option...
Antwort von Maldoror123:
ich finde ein schwebestativ ideal, wenn man räume und die sich darin bewegenden menschen abbbilden will.durch die ständige änderung der perspektive bekommt man einen sehr guten raumeindruck.besser als bequemes zoomen.
Antwort von domain:
In ganz bestimmten Situationen verwende ich auch mein Schwebestativ: z.B. bei der Verfolgung einer sich durch den Raum bewegenden Person. Als relativ wenig Geübter kann es aber vorkommen, dass ich die Szene 2-4 mal wiederholen muss, um das lästige Pendeln vorherzusehen und rechtzeitig gegenzusteuern. Dabei wird mir immer wieder klar, dass ein Steadycam nur ein schwacher Ersatz für ein wirklich kreiselstabilisiertes System sein kann, schließlich ist es nichts anderes als ein Stehaufmännchen mit langsamer Pendelfrequenz.
Als Amateur ist mir das Wiederholen aber so lästig, dass ich selten darauf zurückgreife.
Aber es stimmt schon, wenn es mal annähernd gelingt, dann sieht es gut aus.
Antwort von marwie:
Die Frage ist halt, was du genau machen möchtest, wenn es nur darum geht, ohne Stativ oder Schulterkamera ruhigere Aufnahmen zu machen, dann ist ein Schwebestativ nicht sehr sinvoll, da würde ich eher ein Schulterstativ zulegen, das ist günstiger und weniger anstrengend. (Oder als Alternative ein Einbeinstativ)
Für kurze lineare Kamerafahrten würde ich besser z.B. einen Slider verwenden, aber für komplexe Bewegungen (u.a. mit Treppe, weitere Strecken etc.) ist ein Schwebestativ schon sinnvoll. Aber wie alle Gestaltungsmittel sollte es gezielt eingesetzt werden.
Ich finde es angenehm, wenn die Kamera nicht ständig in Bewegung ist, und daher würde ich neben dem Schwebestativ auch ein normales Stativ verwenden.