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Infoseite // frage zu artikel von rudi: In-den-Tiefen-der-Farben



Frage von mausgrau:


hallo
hab diesen guten artikel von rudi gelesen
www.slashcam.de/artikel/Grundlagen/In-d ... -kann.html
meine frage:
was ist denn die konsequenz wenn man in 8 bit filmt und dann nachbearbeitung mit after effects macht
was muss man beachten und wie soll man bei der farbkorrektur vorgehen ?
danke

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Antwort von domain:

So wie ich den Artikel verstanden habe, bedeutet eine interne 32 Bit Floatberechnung keine besondere Konsequenz, sondern im Gegenteil, dass eben weniger negative Effekte auftreten können und die meisten Korrekturen auch quasi reversibel sind.
Ansonsten bedeutet eine Farkorrektur i.w.S. zunächst mal den Kontrast eines Bildes z.B. mit dem Waveformonitor auf ein richtiges Schwarz (Bitwert ca. 15) und auf ein richtiges Weiß zu trimmen (Bitwert zwischen 235 und 255) und zwar möglichst alles ohne die simplen allgemeinen Werkzeuge der einfachen NL-Editoren wie Kontrast und Helligkeit, sondern mit dem primären 3 Wegefarbwerkzeug, mit dem man auch Lichter oder Schatten getrennt und gezielt beeinfussen kann.
Danach erst schreitet man zu einer allgemeinen Bildbeurteilung und -korrektur hinsichtlich der Farbe i.e.S., wobei dann meist nur mehr leichte Korrekturen in den Schatten, Mitteltönen oder Lichtern und zwar selektiv pro Farbe notwendig sind oder auch mal ein allgemeines Anheben oder Absenken der Mitteltöne bzw. der Farbsättigung.

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Antwort von Mylenium:

Der Artikel ist nich so doll.... Generell mußt du es dir einfach so vorstellen: Aufgrund der Reichweitenbeschränkung werden bei Farbkorrekturen in 8bpc oder 16bpc Integer alle Farben dauerhaft in neue Farbwerte umgerechnet. Das bedeutet, dass es hinterher keine Möglichkeit gibt, wieder die originalwerte zu rekonstruieren, mann kann lediglich wieder von den nun schon umgerechneten Werten zurückrechnen, muss aber nicht zwingend wieder 100% auf die Originalwerte kommen (durch Rundungs- und Quantisierungsfehler). Bei 32bpc oder 16bpc float hingegegen werden erstmal alle Werte beibehalten und nur verschoben (Offset). Im Gegensatz zu den falschen Infos im Artikel, können die weit über 1 hinausreichen oder sogar negativ sein. Erst danach erfolgt eine Umrechnung z.B. zur Bildschimrdarstellung. Da der Offset ein bekannter, rekonstruierbarer Wert ist, läßt sich dieser auch wieder entfernen und man kommt beim Original an. Das ist aber natürlich auch bloss die halbe Wahrheit, da natürlich auch die Präzision von Anfang an größer ist und damit die Rundungsfehler, die irgendwo an der zweimillionsten Stelle hinterm Komma passieren, visuell nicht bemerkbar sind, was scih dann wiederum bei nicht-linearen Korrekturen für Gammawerte usw. auswirkt... Ist ein relativ komplexes Thema, aber gewöhn dir einfach an, für Farbkorrekturen generell inder höchstmöglich verfügbaren Farbtiefe zu arbeiten.

Mylenium

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Antwort von mausgrau:

super
vielen dank Mylenium für die ausführliche antwort
zwei nachfragen
- bedeutet das, dass ich zb ein psd in 8 bit über "bild-modus-16 bit pro kanal" umwandeln sollte um dann - wie hier beschriebe (auch von rudi) zu arbeiten?
www.slashcam.de/artikel/Grundlagen/Grun ... ading.html
- was bedeutet das für gefilmtes material (dv pal) - wie muss man da vorgehen

wäre mir wichtig dies wieder so qualifiziert beantwortet zu bekommen

nochmals danke

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Antwort von Mylenium:

Wenn du alles in AE machst, mußt du gar nix tun. AE macht derlei Konvertierungen "on the Fly". Eine Vorkonvertierung in PS bringt überhaupt nix - macht ja keinen Unterschied, ob nun voll Weiß als 2567256/256 oder 1024/1024/1024 gespeichert ist. Wo nix ist, kommt nix hin. ;-) Sofern du alle Materialien aus einer Quelle hast, kannst du in AE voll drauf loslegen. Farbprofile spielen nur eine Rolle, wenn du verschiedene Materialien mischst, also z.B. DV Footage mit gerenderten Animationen aus 'nem 3D Programm im 32bpc Modus. Sollte das mal sein, dann lies die die Onlinehilfe (livedocs.adobe.com) durch, da gibt es etliche hilfreiche Links und PDFs zum Thema Farbmanagement. Für einen normalen (Hobby)Film brauchst du es aber in der Regel nicht. Selbst wenn du dir im technischen Sinne die Farben falsch verbiegst, wäre visuell davon nix zu merken, weil du ja alle gleich verbiegst. Einziger Stolperstein könnte dann das Rendern für die finale Ausgabe sein, da diverse Quicktime CoDecs und andere Formate so ihre Macken haben und es zu falschen Konvertierungen aus dem 32bpc Modus kommen kann. In dem Fall wäre zu empfehlen, nochmal einen Levels Effect und einen Compander als Adjustment Layer über alles drüber zu legen, um eine korrekte Konvertierung in 8bpc/ 16bpc Werte zu erzwingen.

Mylenium

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Antwort von Axel:

- was bedeutet das für gefilmtes material (dv pal) - wie muss man da vorgehen

wäre mir wichtig dies wieder so qualifiziert beantwortet zu bekommen Bei Original 8-bit Material sind - je nach für die jeweilige Plattform verfügbaren Programmen - eine Menge Dinge zu beachten. Sehr genau erklärt in Stu Maschwitz" Buch "DV Rebel"s Guide". Ein einfacher Workflow ist das aber nicht, die Rettung der beschnittenen RGB-Werte beginnt im NLE, und die Arbeit endet nicht mit der Ausgabe in AAE, denn oft ist ja wiederum ein 8-bit-Format das (oder ein) Ausgabeziel, und bei der Rückführung kann man wieder Qualität verschenken. Generell bedeutet bereits die Bearbeitung in nicht nativer Farbtiefe einen Qualitätsverlust, wenn es aber richtig gemacht ist, einmalig und nicht sichtbar.

Was WoWu immer empfiehlt, nämlich bei 8-bit auch in dieser Farbtiefe zu bleiben, da sonst Dithering und Banding drohen, trifft zu, wo immer die Farbkorrektur nicht komplex ist (so komplex, wie es zu erklären ist) und das Material es zulässt.

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Antwort von rudi:

Im Gegensatz zu den falschen Infos im Artikel, können die weit über 1 hinausreichen oder sogar negativ sein. Erst danach erfolgt eine Umrechnung z.B. zur Bildschimrdarstellung. Nur um deine Kritik zu relativieren, genau das steht doch auch im Artikel drinnen:
Und zweitens sind Sie auch für Werte unter 0 oder über 1 definiert. Tritt also zwischenzeitlich ein Überlauf auf, so wird dieser ohne Verzerrungen oder Clipping im Float Wert gespeichert. Erst vor der Wiedergabe wird die Farbe dann geclippt oder komprimiert, was bei mehreren Bearbeitungsschritten ziemlich praktisch sein kann. Viele Grüße

Rudi

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