Frage von Bildfenster:Hi, ich drehe mit einer Sony PDW-700 eine Gewittersimulation und erzeuge mit einer Blitzlichtlampe (Atomic 3000, Lightning Strikes o.ä) Blitze. Weiß jemand wie sich die 700er (o.ä Kameras) verhalten? Müssen Lampe und Kamera synchronisiert werden, damit der Blitz auch auf dem Material ist? Bei 16 u.35mm kann es ja passieren das der Blitz genau dann kommt, wenn das Material in der Kamera transportiert wird und der Spiegel vor dem Bildfenster ist. Der Blitz wäre dann nicht aufgezeichnet. Gibt es das Problem bei Video auch?
Bin dankbar für alle Tipps!
Grüße,
Bildfenster
Antwort von Jollitop:
Da ein Gewitterblitz in der Natur in der Regel länger dauert als ein ausgelöstes Blitzlicht, könnte ich mir vorstellen, dass Deine Variante etwas unnatürlich wirkt. So richtig dramatisch wirken Filmblitze ja erst, wenn sie mehrfach flackern zum Donnergrollen. Vielleicht könntest Du mit extrem hellen, weißen Lampen arbeiten, die du mit einer Pappe o.ä. abschattest. Wenn Du die Pappe bewegst und das Licht nur für den Blitz durchlässt hast Du u.U. realistischere Effekte.
Antwort von domain:
Die Simulation eines Gewitters kann auch im Nachhinein im NLE erfolgen. Ein bis drei Frames in den Lichtern (aber nur in diesen) per Keyframesteuerung extrem aufgehellt und einen Donner sowie ein Sturmgeräusch von Freesound hinzugefügt. Bei den folgenden Szenen gab es in Wirklichkeit überhaupt kein Gewitter und nur ein laues Lüfterl.
http://www.vimeo.com/11879352
Antwort von Blackeagle123:
Von der Lösung im NLE würde ich Dir abraten. Das Aufhellen sieht einfach nicht echt aus, weil ja das ganze Bild aufgehellt wird und nicht nur der Himmel, bzw. die relevanten Stellen, so dass auch Schatten entstehen. Und gerade diese Schatten sind ja interessant, die sollte man auch sehen.
Mache einfach die Blitze nicht so kurz, dass ein "Flackern" tatsächlich nur weniger als 1/24 Sekunde lang wäre, das wäre ja nur ein Stroboskop-Blitzen. Da wirst Du bei einer Videokamera genau wie bei einer Filmkamera ein Problem haben. Versuche das Blitzen länger zu machen, so, wie es in der Realität auch wäre.
Ich würde Dir außerdem dazu raten, kein allzu helles licht zu benutzen, denn die Schatten wirken sehr schön dramatisch. Man ist es gewohnt, diese Schatten zu sehen, da sich die Augen schneller anpassen als Deine Kamera im Automatik-Modus.
Möchtest Du wirklich ein Stroboskopblitzen haben, dann wirst Du nicht um eine Synchronisation herum kommen, wenn Du das wirklich so filmen musst. Je nach Aufnahmesituation gibt es auch hier Trickst. Schwierig kann es aber werden, wenn man ein Stroboskop im Theater aufzeichnen muss...
Viele Grüße!
Antwort von domain:
Natürlich ist nicht in allen Situationen eine Gewittersituation über das NLE in der Post zu generieren. Übertriebene Simulationstechniken über Blitzlichtgeräte gehen aber auch nicht so einfach und realistisch über die Bühne.
Wenn ausschließlich die hellen Bildstellen im NLE extrem aufgedreht werden und zwar nur über zwei bis drei Frames flackernd, dann begreift die Auge-Hirnkombination zunächst mal gar nicht so recht, was da eigentlich los war, die Schatten bleiben nebenbei voll erhalten, es darf also nicht das gesamte Bild aufgehellt weden.
Erst der im gewissen Abstand folgende Donner gibt dem Hirn dann eine plausible Erklärung für das merkwürdige Flackern, es ist ja so leicht zu täuschen ;-)
Generell sollte man als Amateur viel Mut zum Tricksen haben und zwar insbesondere im Ton. Drübergeknallte Musik ist oft nur eine Notlösung, weil man zu faul ist, nach dem Schnitt noch viel Mühe für den Ton aufzuwenden. Dabei ist gerade dieser für die gefühlsmäßige Stimmung verantwortlich und das kann bei Dokumentationen keinesfalls nur die Musik sein.
Speziell die Atmo kann kreativ aus div. Konserven komponiert werden, sie wirkt dann u.U. viel besser als der O-Ton, den man selber aufgenommen hat.
Bei meinen Filmen gibt es nur ca. 50% O-Ton. Der Rest ist aus unzähligen Tonclips von Freesound oder eigenen anderen Aufnahmen zusammengestellt, egal ob es um Wind, Wasser, Verkehr, Menschenmengen und weiß Gott was geht.
Antwort von Debonnaire:
Ich wiederhole mich mit der folgenden Antwort gerne und nicht nur hier:
Probier's doch einfach mal selbst aus und beurteile das Resultat! Wieso immer alles theoretisch hier zerlabern?!
Antwort von Blackeagle123:
Da stimm ich Dir voll zu! ;-)
Ich meinte in meinem Post oben nicht die natürlich Schatten, die beibehalten bleiben, sondern die Schatten, die durch einen Blitz entstehen, das heißt: Die Schatten sollten sich verändern!
Viele Grüße!