Newsmeldung von slashCAM:Calling Hedy Lamarr Montag 23:20 17.Dezember 2007 / Arte
Ihr Auftritt in Gustav Machatys „Ekstase“ gilt als die erste Nacktszene der Filmgeschichte. 1933 war das natürlich skandalös. Damals hieß die gebürtige Wienerin noch Maria Kiesler und hatte durch die Komödie „Man braucht kein Geld“ an der Seite von Heinz Rühmann und Hans Moser schon einige Berühmtheit erlangt. 1937 ging sie nach Hollywood, stieg dort als Hedy Lamarr zum Star auf und wurde von den Studios als „schönste Frau der Welt“ gehandelt. Ihr wohl bekanntester Film ist Cecile B. DeMilles Bibelepos „Samson und Delilah“ von 1949.
Doch ihr Erfolg als Schauspielerin wurde mehr und mehr durch ihre innere Zerrissenheit getrübt, wie dieser Dokumentarfilm von Georg Misch zeigt, der 2004 in Locarno mit dem „Critics Week Award - Special Mention“ ausgezeichnet wurde. Die letzten drei Jahrzehnte ihres Lebens hatte die Diva selbst mit engen Freunden und Verwandten nur noch über das Telefon Kontakt. Dementsprechend inszenierte Misch seine Interviews als Telefongespräche, die wie eine nostalgische Konferenz zwischen den Protagonisten durch den Film führen.
Diese Herangehensweise an das Leben Lamarrs besitzt zudem einen doppelten biografischen Bezug: Denn weniger bekannt ist, das Hedy Lamarr auch eine technisch versierte Erfinderin war, die einige bahnbrechende Patente ihr eigen nennen konnten. So erfand sie u.a. mit Georg Antheil das so genannte „Frequenzsprungverfahren“, das, wie wir ja alle wissen, bis heute Bestandteil der Mobiltelefontechnologie ist.
Eine interessante und kluge Frau also, die allerdings nicht nur am Filmset sehr eigenwillig agierte: Rekordverdächtige sechs Mal war sie verheiratet.
/jpr