Frage von rush:Mahlzeit!
Mich würde interessieren ob jemand von Euch so genannte Superzooms aka "Supppenzooms" an der P4K ausprobiert hat...
Hintergrund: ich bin im Fotobereich nie wirklich zufrieden mit jenen Objektiven gewesen - auf der anderen Seite gibt es ja durchaus spannende Gläser in ziemlich krassen Brennweitenbereichen wie z.b. 16-300 oder auch 18-400 für APS-C oder auch welche im KB Bereich.
Wie schätzt ihr sowas im Vergleich zu den gängigen 2.8er Zooms und dergleichen ein? Völlig absurd? Klar - ultra kurze Fokuswege etc pp... Aber teils wiederum auch mit Stabi wenn man von Canon her adaptieren würde.
Und darüber hinaus: ich komme ja aus dem Nikon Lager und kann bisher alles mechanisch adaptieren - lese aber das nun auch vereinzelt die neueren Drittherstellerobjektive mit elektromagnetischer Blendensteuerung daherkommen - ergo wären diese dann an einfachen Adaptern mit Blendennehmer ja nicht mehr nutzbar?
Vielleicht hat ja jemand sowas schonmal Just for fun ausprobiert oder gar ab und an ernsthaft im Einsatz? Ggfs. sogar per Speedbooster?
Antwort von cantsin:
rush hat geschrieben:
schonmal Just for fun ausprobiert oder gar ab und an ernsthaft im Einsatz? Ggfs. sogar per Speedbooster?
Ja, hab hier mal mit einem Nikon 18-200mm am Speed Booster experimentiert (sowie mit einem Panasonic MFT 14-140mm).
Deren Bildqualität ist völlig in Ordnung, wenn das Ziel 2K/FullHD ist.
In der Praxis nervt vor allem die nicht konstante Blende bzw. abfallende Lichtstärke bei Telebrennweiten, sowie fehlende Blendenringe und viel zu kurz laufende (bzw. beim Panasonic: focus-by-wire) Schärferinge.
Klassischer Einsatz ist daher Run-and-Gun bei gutem Licht, mit suboptimalen Handling - sozusagen als B4-HD-Broadcastzoom für Arme. Wegen der extrem unterschiedlichen Blendewerte empfiehlt sich auch ein Vario-ND vorm Objektiv.
Antwort von rush:
Aber von Nikon kommend sollte die mechanische Blendeneinstellung an älteren Gläsern doch problemlos über den Adapter möglich sein,?
Antwort von cantsin:
rush hat geschrieben:
Aber von Nikon kommend sollte die mechanische Blendeneinstellung an älteren Gläsern doch problemlos über den Adapter möglich sein,?
Ja. Bildstabilisierung funktioniert nicht adaptiert. Dafür ist das Objektiv im Gegensatz zum Panasonic optisch korrigiert und daher ohne Fischaugenoptik im Weitwinkel, und am Booster deutlich lichtstärker als das Panasonic.
Tipp: Oft findet man die Nikon 18-200mm für ein paar dutzend Euro als Defektgeräte mit kaputter (AF-) Elektronik. Adaptiert an MFT ist das natürlich kein Nachteil, sondern gerne mitgenommener Rabatt.
Antwort von Hans-Jürgen:
Ich nutze das Nikkor ED 50-300mm f/4.5 AI-S an der BMPCC4k und bin damit sehr zufrieden.
Bei dem alten Objektiv muss natürlich alles manuell eingestellt werden, aber das möchte ich ja auch.
https://www.mir.com.my/rb/photography/c ... 00mmED.htm
Antwort von acrossthewire:
Ohne jetzt die 4k zu kennen, ist das Verhalten was mir immer wieder extrem nervig auffällt, jenes was auch schon cantsin angemerkt hat. Selbst wenn man eine feste Blende wie z.B. F8 einstellt und dann auszoomed geht die Blende wieder auf den kleinsten Blendenwert. Das machen selbst die mFT Objektive zumindest an der alten BMPCC. Abhilfe schafft nur ein Objektiv mit konstanter Blenden über den gesamten Zoombereich, was es bei den preiswerten Suppenzooms ja nicht gibt.
Antwort von rush:
Das von Hans-Jürgen verlinkte Ur-Alt Nikkor 50-300mm hat bspw. eine solch konstante Blende und ist zudem voll manuell... da sollte sich als rein gar nichts beim "zoomen" verändern in Hinblick auf die Helligkeit.
Das entsprechend günstige Superzooms dagegen meist keine konstante Blende haben: sollte klar sein.
Wie sich native mft Zooms verhalten kann ich nicht beurteilen - aber manuell adaptiertes Glas sollte solche Blendenspielereien wie Du sie beschreibst nicht vollführen... also wenn man ein 18-200er Nikkor o.ä. manuell anflantscht und am Adapter auf eine ~ f8 stellt - so sollte diese Blende auch konstant bleiben - egal wie oft man ein und wieder auszoomt.
Antwort von cantsin:
rush hat geschrieben:
also wenn man ein 18-200er Nikkor o.ä. manuell anflantscht und am Adapter auf eine ~ f8 stellt - so sollte diese Blende auch konstant bleiben - egal wie oft man ein und wieder auszoomt.
Leider nein. Die Blendenwerte ändern sich dynamisch. Wenn Du am Adapter f8 einstellst, resultiert das je nach Brennweite/Zoomeinstellung in einer anderen realen Blende; wenn Du in der Einstellung durchzoomst, wird das Bild dunkler.
Ev. ist das bei elektronischen Objektiven/Adaptern anders, aber bei mechanischen Adaptern (wie bei Nikon) leider nicht.
Antwort von rush:
In der Regel sollte sich doch aber die Eintrittspupille proportional zur Brennweite mit verändern um genau diesem Problem entgegenzubeugen... zumindest sollte dies bei "guten" konstanten Zooms der Fall sein oder liege ich da falsch?
Bei meinen 3 Sigmas (voll manuell an der P4K adaptiert) vernehme ich jedenfalls kaum einen spürbaren Abfall in Hinblick auf die Belichtung (sind aber auch alles Objektive mit konstanter Blende über den jeweiligen Brennweitenbereich) - daher kann ich das nicht wirklich testen/nachvollziehen mit der dynamischen Veränderung die Du beschreibst.
Antwort von cantsin:
rush hat geschrieben:
In der Regel sollte sich doch aber die Eintrittspupille proportional zur Brennweite mit verändern um genau diesem Problem entgegenzubeugen... zumindest sollte dies bei "guten" konstanten Zooms der Fall sein oder liege ich da falsch?
Ah, da reden wir aneinander vorbei. Ich bezog mich nicht auf konstante Zooms, sondern auf Zooms, deren Lichtstärke im Telebereich abnimmt - da es hier im Thread ja um Superzooms geht, die praktisch alle in die letztgenannte Kategorie fallen.
Also/bzw.: Wenn man ein Superzoom wie das Nikon 18-200mm an die Pocket 4K adaptiert und am Adapter einen konstanten Blendenwert einstellt, wird das Bild beim Einzoomen trotzdem dunkler.
Antwort von Sammy D:
cantsin hat geschrieben:
...
Ev. ist das bei elektronischen Objektiven/Adaptern anders, aber bei mechanischen Adaptern (wie bei Nikon) leider nicht.
Ist auch nicht anders.