Frage von Jan Merlin:Hi Leute,
ich brauche ein neues externes Mikro! Mein bisheriges Philips SBC ME570 taugt nichts.
Ich habe mich lange umgeschaut viel gelesen und brauche nun doch eure Hilfe!
Das neue Mikro sollte:
- nicht mehr als 300,- Euro kosten
- Gut zur Sony FX-1 passen
- Eine gute Richtkarackteristik haben (Super-Niere, Keule)
- Nicht nur auf der Kamera einsetzbar sein (Stativ, Angel etc)
- Und natürlich möglichst guten Ton aufzeichnen
Ich war kurz davor mir das Rode Videomic zu kaufen, da es mir als eine günstige und sehr gute Lösung erschien. Dann stellte ich jedoch fest, das die Meinungen bezüglich dieses Mikros sehr weit auseinander gehen...
Außerdem frage ich mich ob das Stereo Videomic nicht besser währe - Es ist ja schließlich ein Stereo Mikro?!
So frage ich mich, ob die Richtwikung eines Mikros tatsächlich durch die Eigenschaft "Stereo" eingeschränkt wird?
Ich bin zwischen diesen beiden Mikros völlig hin und hergerissen. Was ihr mir empfelt werde ich kaufen!
Über ein oder zwei gute Tipps würde ich mich freuen!
PS: so einen 30 cm Riese von Sennheiser oder Beyerdynamic ist mir einfach zu unhandlich.
Antwort von Pianist:
So frage ich mich, ob die Richtwikung eines Mikros tatsächlich durch die Eigenschaft "Stereo" eingeschränkt wird?
Ich grübele gerade, wie ich Dir antworten kann, ohne ein Einführungsseminar in die verschiedenen Stereo-Aufnahmeverfahren geben zu müssen. Um es mal so einfach wie möglich zu machen: Wenn es Dir bei der Aufnahme so wichtig ist, eine möglichst starke Richtwirkung zu haben, weil Du nur den Ton aufnehmen möchtest, der sich vor der Kamera abspielt, dann brauchst Du kein Stereo-Mikrofon, weil Du ja gerade eben keine breite Stereo-Basis aufnehmen möchtest, sondern nur die akustischen Ereignisse direkt vor der Kamera.
Später kannst Du ja dann beim Schnitt nach Belieben irgendwelche Stereo-Atmos hinzufügen. Die Profis machen das übrigens ganz genauso. Stereomikrofone auf Kameras sind dort die absolute Ausnahme.
Matthias
Antwort von Anonymous:
OK, das ist ein gutes Argument!
Ich hab halt gelesen, dass es schwierig ist, wenn man eine Tonqelle film, die sich dann aus dem Bild bewegt. Sie würde dann oft beim "Austreten" aus dem Mikrofon bereich verzehrt oder unnartürlich dumf klingen.
Außerdem steht in vielen Produkt Beschreibungen des Stereo Videomic, dass es eine gute Richtwirkung hätte. Warum also nicht dieses nehmen?
Ich frage mich, ob ein Stereo Mikrofon nicht einen viel schöneren Ton wiedergibt, als ein Mono Mikro?!
Antwort von Jan M.F.:
Warum steht mein Name eigentlich nie als Autor? sondern Gast??
Antwort von Markus:
Ich frage mich, ob ein Stereo Mikrofon nicht einen viel schöneren Ton wiedergibt, als ein Mono Mikro?!
Warum probierst Du beide Røde Videomics nicht einfach aus? Entweder beim Händler oder beide im Versandhandel bestellen, in Ruhe zu Hause testen und dann eins davon behalten...
Antwort von Anonymous:
Meine Empfehlung ist das beyerdynamic MCE 82. Kostet nicht mehr als 300
und ist das beste stereomic das ich kenne.
Grus und tschuss
Antwort von Pianist:
Meine Empfehlung ist das beyerdynamic MCE 82. Kostet nicht mehr als 300 und ist das beste stereomic das ich kenne.
XY-Stereo kann allerdings Probleme hinsichtlich der Mono-Kompatibilität bringen, da ist MS-Stereo der sicherere Weg.
Matthias
Antwort von derpianoman:
Interessante Frage! Habe ich mir auch schon gestellt...
Antwort von Eva Maier:
Anmerkung zu Beyer Mikrofonen:
Zudem vermeidet die XY-Stereo-Kapselanordnung Aufnahmefehler bedingt durch Laufzeitunterschiede ....
/(E
Antwort von Pianist:
Zudem vermeidet die XY-Stereo-Kapselanordnung Aufnahmefehler bedingt durch Laufzeitunterschiede ....
Laufzeitunterschiede müssen ja nichts Schlechtes sein, immerhin gibt es ja im Gegensatz zu den beiden Intensitäts-Stereoverfahren XY und MS auch das reine Laufzeit-Stereoverfahren AB mit zwei in einem gewissen Abstand aufgestellten Mikrofonen. Das wäre zum Beispiel die Situation, wenn ich eine Stereo-Atmo mit zwei Neumann KM 83 (Kugeln) aufnehme, die im Korb axial übereinander, in umgekehrter Richtung und leicht gegeneinander versetzt montiert sind, wodurch sich ein Kapselabstand von etwa 20 cm ergibt. Für reine Atmos ist das eine gute Anordnung.
Nun noch mal zu XY: Wenn die Leute ein XY-Stereomikrofon als Kameramikrofon verwenden, dann zeigt sich die bedeutendste Schwäche dieses Verfahrens: Die Absenkung in der Mitte. Also genau dort, wo an sich die zum Bild zugehörige Toninformation aufgenommen werden soll. Daher würde ich als Kameramikrofon, wenn es schon Stereo sein soll, das MS-Verfahren bevorzugen, weil man dann immer die Mitte als Richtrohr hat und ggf. die Acht für die Stereo-Atmo dazunimmt. Sofern man erst später matriziert, kann man sogar nachträglich die Basisbreite verändern. Und daraus kann man immer per Knopfdruck ein Mono-Signal machen, wo das Richtrohr übrig bleibt, weil sich das Seitensignal der Acht komplett auslöscht.
Ich bin übrigens nach wie vor der Meinung, dass an der Kamera kein Stereo-Mikrofon sein muss, weil sehr viel eleganter ist, die bildwichtige Hauptschallquelle gerichtet in Mono aufzunehmen und dann erst später bei der Mischung passende Stereo-Atmos hinzuzufügen, das gibt einem erheblich mehr Flexibilität und Betriebssicherheit.
Stereo-Aufnahmetechnik ist nicht so ganz einfach, egal ob Filmton oder Sinfonie-Orchester.
Matthias
Antwort von Eva Maier:
War übrigens nicht meiner Meinung sondern die von der Fa. Beyer,
bin aber immer wieder erstaunt, dass es Leute gibt die sowas wissen,
mir war das eigentlich so nicht bekannt
Sehe hier interessanter Weise Ähnlichkeiten zu MP3 - Stereo und Joint Stereo.
!Wieder mal was gelernt, Danke für die Einlassung.
/E
Antwort von Pianist:
bin aber immer wieder erstaunt, dass es Leute gibt die sowas wissen, mir war das eigentlich so nicht bekannt
Rede mal mit Diplom-Tonmeistern, die sagen Dir noch ganz andere Sachen zum Thema "Stereo-Aufnahmeverfahren", damit müssen die sich semesterlang beschäftigen... :-)
Matthias
Antwort von Eva Maier:
Mein Vater war Tontechniker, da hab ich auch ein wenig mitgekriegt und mich eben den Hobby angeschlossen, hatte auch mal ein Thema über die Hörgewohnheiten un USA, Japan Und Deutschland, oder über Lautsprecher . immer geht des da irgendwie um Bassbetont, Mittenbetont u.Ä.
kann mich aber mit Mitte und ein wenig Links-Rechts irgendwie anfreunden. Zumindest möchte ich den Ton da haben wo er hingehört und nicht wie so oft von der Seite, was in letzter Zeit immer öfter dazu führt dass ich den Fernseher auf Mono stelle.
/E