Frage von JanHe:Hallo,
der Indexierung wegen erstelle ich hierfür mal einen neuen Thread. Ich hoffe, es ist okay, wenn ich auf den letzten Beitrag in diesem Thread verweise:
viewtopic.php?p=658625#658625
Die Steadycam kann max. 4 kg tragen; m.W. ergeben die Kamera + Gewicht nicht mehr als dieser Nennwert..
Habt Ihr Rat?
Antwort von martin2:
hört sich nach unendlicher geschichte eines problems an.
wann hast du geburtstag? lass dir von mama/papa oder beiden das ding hier schenken:
http://www.sonderstative.de/shop/typ_sc_2.htm
das ding trägt alles bis glaube ich 1000 gramm, sollte reichen, deine pana ist leichter.
und was du mit ruckeln meinst, versteh ich net. pendelt sie nach, oder schwingt sie hin- und her. ruckeln gibts nur bei cleopatra auf der sphinx, wenn die in die kurve gefahren ist ....
Antwort von JanHe:
Meine Canon-Kamera wiegt über 1 kg und die alte Nizo noch mal 'ne Ecke mehr ... Wegen Geburtstag stehen erst einmal andere Dinge im Vordergrund. ;-)
Mit Ruckeln meine ich starke Vibrationen... der DSLR-Effekt schlimmer als Handkamera..... ich komme die nächsten zweieinhalb Wochen aber auch nicht dazu, ein Test-Video hochzuladen, da ich heute noch in den Urlaub fahre.
Antwort von fmgraphix:
meinst du vielleicht Rolling Shutter?
Wenns echte Vibrationen sind, mal die Kamera auf der Steadi richtig festschrauben.
De Modin
Antwort von JanHe:
Rolling Shutter ist es nicht und die Kamera ist fest geschraubt.. dann bleibt wohl nur noch eine mögliche Erklärung: Die Steadycam hält das Gewicht nicht aus ...
Antwort von r.p.television:
Ich könnte mir vorstellen dass bei höherem Gewicht irgendein Bauteil wegen der Belastung in Vibration bzw kurzfrequentes Schwingen gerät und sich das über den Gimbal auf auf den Sled überträgt. Ich tippe mal auf die Federn im Arm.
Ich kenne das Problem bei Handsteadys. Ist das Handgelenk ermüdet beginnt man auch zu zittern. Das überträgt sich bis zur Kamera und sieht aus wie Erdbeben.
Antwort von JanHe:
Das System ist nicht körpergestützt - ich habe lediglich einen Arm Brace, der das Gewicht vom schwächeren Unterarm auf den trainierten Oberarm überträgt. ;-)
Ich habe den Hersteller kontaktiert und prompt eine Antwort bekommen. Gefragt wurde nach der Drop-Time (=Fall-Zeit), die ich nach dem Urlaub mal messen werden. An der max. Tragkraft kann es nicht liegen, denn - wie ich schönerweise berichtigt wurde - beträgt die max. Tragkraft ca. 20 (!) kg ... hätte ich wirklich nicht gedacht...
Antwort von fmgraphix:
Optimale Droptime = 2,5 - 3 Sekunden
Antwort von Tobsn:
Könnte es sein das die Cam ruckelt, weil Dein Unterarm nach der Gewichtserhöhung anfängt zu zittern?
T
Antwort von JanHe:
@fmgraphix: Danke für die Daten. Vor der Gewichtserhöhung jedenfalls war es deutlich unter einer Sekunde.
@Tobsn: Gezittert habe ich nicht - gewiss lässt sich an meiner Führung noch arbeiten, aber ich habe die Steadycam beim Test nur kurz benutzt, sodass meine Arme da noch locker mithalten konnten.
Nach der Drop-Time-Messung und Rückmeldung des Herstellers werde ich vom neuen Stand berichten. Vielleicht ist es ja tatsächlich ein mehr oder weniger produkt-spezifisches Problem..
Antwort von TomStg:
Optimale Droptime = 2,5 - 3 Sekunden
Eine optimale droptime gibt es nicht - allenfalls gibt es Orientierungswerte. Je länger die droptime, desto sensibler ist das System - je kürzer, desto träger verhält sich das System.
Neben der konkreten Kamera (Form, Gewicht) kommt es sehr auf die anstehenden Aufnahmen an: beim Filmen ausschliesslich in der Horizontalen ist eher eine kürzere droptime sinnvoll, um die Kamera träger reagieren zu lassen. Zum vertikalen Schwenken ist eher eine längere droptime nützlich, um die Kamera leichter auslenken zu können. Ausserdem gibt es persönliche Vorlieben für das Systemverhalten.
Und das wichtigste: wir reden hier über das statische Gleichgewicht - dh die Reaktion auf das Auslenken um die Querachse. Wichtig für eine ruhige Kamera bei schnellen Richtungsänderungen ist aber das dynamische Gleichgewicht - dh das Verhalten des Systems, wenn die Kamera um die Hochachse rotiert. Das statische Gleichgewicht lässt sich fast immer mit etwas Geduld sauber einstellen. Das dynamische Gleichgewicht - also das Beseitigen des Taumelns beim Drehen um die Hochachse- ist eine Wissenschaft, die eigentlich nie völlig gelingt.
Pflichtlektüre für jeden SteadyCam-Operator:
http://www.buecher.de/shop/englische-bu ... /35759530/
Tom
Antwort von carstenkurz:
Ohne Beispielvideo kann man zu deinem 'Ruckeln' erstmal wenig sagen.
Wenn Du wieder Zeit hast, rüste das Ding mal aus und mach mal ein paar Läufe und halte das Ding mal ne Weile still, dann wird man sehen.
Welche Kamera mit welchem Objektiv?
- Carsten
Antwort von JanHe:
Pflichtlektüre für jeden SteadyCam-Operator:
http://www.buecher.de/shop/englische-bu ... /35759530/
Ein Viertel des Preises für meine Steadycam. Bis auf nicht vorhandene Weste, Federarm etc. - kann ich überhaupt professionelle Ergebnisse von meinem System erwarten? Wenn es tatsächlich für ~20 kg ausgelegt ist .. oder gibt es da konstruktions-bedingt noch gravierende Unterschiede?
Wenn Du wieder Zeit hast, rüste das Ding mal aus und mach mal ein paar Läufe und halte das Ding mal ne Weile still, dann wird man sehen.
Meinst Du aus der Lauf-Bewegung heraus stoppen oder was genau?
Welche Kamera mit welchem Objektiv?
Einmal Klischee: 550D m. Canon EF-S 18-55mm f/3.5-5.6 IS II
.. aber ich wollte mir sowieso schon seit Längerem eine richtige Weitwinkel-Festbrennweite kaufen.
Und dann etwas Exotisch: Nizo Heliomatic Focovario m. Angénieux 9-36 mm f/1.8
.. ich warte jetzt erst einmal die Antwort des Herstellers ab, der das sicherlich am besten einschätzen kann - denn in dieser Bauweise scheint mein System tatsächlich einmalig zu sein.. ansonsten kann ich, wenn ich wieder zu Hause bin, auch noch ein Beispiel-Video hochladen.
Antwort von carstenkurz:
Ich habe das gleiche, im Grunde wegen des Eigengewichts und einiger konstruktiver Details ein ergonomischer Unfug.
Aber 'Ruckeln' oder 'Wackeln' kann sowas eigentlich nicht, gerade wegen des hohen Gewichtes sind 'Vibrationen' eigentlich unmöglich. Es sei denn, die Kamera hat ne Macke oder sie oder die Gewichte sind nicht richtig befestigt. Also mach mal ein paar Testaufnahmen mit der 550 und dann wird man sehen.
- Carsten
Antwort von JanHe:
Hier der Test:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/431 ... I_8168.mp4
Was bisher geschah: Die Drop-Time lag am Anfang bei einem Bruchteil einer Sekunde. Ich habe daraufhin das Kontergewicht halbiert und das Kameragewicht geringfügig erhöht. Damit beträgt die Drop-Time nun ca. 1 Sekunde. Die Steadycam ist im Beispielvideo nur grob tariert - das Schaukeln kriege ich definitiv besser hin; ich muss nur die Vibrationen in den Griff bekommen.
Die Amplituden der Vibrationen haben sich im Vergleich zu den ersten Tests verkleinert.
Antwort von wolfgang:
Optimale Droptime = 2,5 - 3 Sekunden
Eine optimale droptime gibt es nicht - allenfalls gibt es Orientierungswerte. Je länger die droptime, desto sensibler ist das System - je kürzer, desto träger verhält sich das System.
Neben der konkreten Kamera (Form, Gewicht) kommt es sehr auf die anstehenden Aufnahmen an: beim Filmen ausschliesslich in der Horizontalen ist eher eine kürzere droptime sinnvoll, um die Kamera träger reagieren zu lassen. Zum vertikalen Schwenken ist eher eine längere droptime nützlich, um die Kamera leichter auslenken zu können. Ausserdem gibt es persönliche Vorlieben für das Systemverhalten.
DAS hist wohl eine der Schlüsselerkenntnisse, und sicherlich für den Einsteiger wie mich relevant.
Und das wichtigste: wir reden hier über das statische Gleichgewicht - dh die Reaktion auf das Auslenken um die Querachse. Wichtig für eine ruhige Kamera bei schnellen Richtungsänderungen ist aber das dynamische Gleichgewicht - dh das Verhalten des Systems, wenn die Kamera um die Hochachse rotiert. Das statische Gleichgewicht lässt sich fast immer mit etwas Geduld sauber einstellen. Das dynamische Gleichgewicht - also das Beseitigen des Taumelns beim Drehen um die Hochachse- ist eine Wissenschaft, die eigentlich nie völlig gelingt.
Pflichtlektüre für jeden SteadyCam-Operator:
http://www.buecher.de/shop/englische-bu ... /35759530/
Tom
Ich vermisse etwa für mein Glidecam gute Anleitungen im Netz, wie man das dynamische Gleichgewicht einstellt. Da geht ja zum Glidecam der Hinweis um, dass man nur symetrisch bleiben müsse, und dann hätte man das dynamische Gleichgewicht. Ein Märchen...
... aber wenigstens gibt es im Netz auch gute, allgemeine Anleitungen wie man das dynamische Gleichgewicht allgemein erreicht (dynamic primer von Jerry Holway). Damit kommt man schon halbwegs hin.
Ein wenig enttäuschen fand ich das oben zitierte Buch, auch wenn es nichts Anderes gibt. Einige wirklich wichtige Teile fehlen da meines Erachtens, oder ich bin zu blöd sie daraus zu verstehen.
Auf jeden Fall ist es mir mit dem dynamic primer sowohl für ein Zolinger Stativ wie auch für das Glidecam HD4000 gelungen, das dynamische Gleichgewicht zu erwischen. Nur dass es das Zolinger aufgrund mangelnder mechanischer Stabiliät nicht hält sondern sich verstellt. :( Das Glidecam ist da besser.
Und das ist mein Punkt: die ganzen "China-Nachbauten" bringen es leider sehr oft nicht. Da ist die mechanische Ausführung oft derart schlecht, dass man sich beim Einstellen ärgert - oder die Sache die Einstellungen gar nicht hält. Beides ist ziemlich mühsam - daher: Hände weg davon, vor allem als Einsteiger. Wenn es nicht geht weiß man nämlich nicht,ob es am eigenen Lernprozess liegt (der ist steil und heftig). Oder ob es das Teil einfach nicht bringt.
Die Sache dürfte erst mit etablierter Markenware wie etwa dem Glidecam halbwegs sinnvoll losgehen - auch wenn ich mich gerne eines Besseren belehren lasse. :)
Antwort von domain:
Wolfgang, warum beschäftigst du dich dermaßen mit dem altmodischen Steadycam-Quark?
Stundenlanger Tarierungsaufwand mit der Apothekerwaage und tagelanges Üben für ein letzten Endes schwaches Ergebnis.
Du warst doch schon immer für Neuerungen zu haben. Wie wärs, wenn du dich mal mit Brushless-Motoren und deren Steuerung in Gimbals im DIY-Bereich beschäftigen würdest?
Da hättest du neben dem 3D-Flop ein wirklich dankbares Publikum.
Antwort von carstenkurz:
@JanHe:
Diese Ruckler im Testvideo haben nichts strukturell mit dem Steadycam zu tun. Man sieht die tatsächlichen mechanischen Schwingungen sehr gut im Auf- und Abnicken des Systems, das ist von der Frequenz her 1-2 Größenordnungen unter diesen 'Vbrationen'. Das Nicken ist auch nicht schön, aber in den Griff zu kriegen durch Training und austarieren.
Ein System mit diesem Gewicht und in dieser Art von Bewegung kann handgehalten mechanisch nicht gleichzeitig so vibrieren. Dafür sorgt die Massenträgheit und der haltende Körper.
Ich fürchte, das Geruckel kommt von der Kamera, ggfs. Bildrate/Codec und gewiss auch Rollingshutter/jello.
Aber hauptsächlich hiervon:
EF-S 18-55mm f/3.5-5.6 IS II
Ich denke, Du solltest den Bildstabilisator im Objektiv ausschalten oder die Einstellungen mal variieren - den halte ich für maßgeblich bei diesem Problem - der korrigiert ständig gegen ;-)
Grundsätzlich gilt - bei fast allen Arten von externen Stabilisierungen (Steadycam, Stativ) - Kamera/Objektiv Bildstabilisator AUS. In manchen Fällen können sich solche unterschiedlichen Stabilisierungen positiv ergänzen, aber meistens gibts Ärger.
- Carsten