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Frage von Gregott:


Ich habe ein Vocas Rig ungefähr so:

http://www.vocas.com/kits/handheld-kit- ... ze-cameras

Also meiner Meinung nach sollte ein Rig auf der Schulter komplett ausbalanciert sein. Das ist mit dieser Schulterunterstüzung ja auch nicht mit sehr viel Gewichten hinten drauf möglich. Wenn man jetzt zum Beispiel eine Wippe hat und zwei gleich gewichtige Kinder sitzen drauf in gleicher Entfernung zueinander dann bleibt die Wippe in der Luft stehen und ist balanciert. Nimmt man jetzt den Klotz unter der Wippe weg und steckt ihn genau unter den Hintern eines der Kinder dann klappt das eine Kind nach unten weg. Ich fasse nicht was ich da schreibe... ist doch eigentlich klar. Aber wozu ist dann diese Schulterunterstützung die ich oben angefügt habe? Ich bin echt stark 1,85 cm groß wiege über 110 kg 26 Jahre alt. Wenn ich mein Rig aufbaue kann ich logischwerweisse noch so viele Gewichte hinten draufknallen, das Rig liegt nur sicherer auf der Schulter. Stundenlang so filmen? Fehlanzeige. Nach 10 Minuten tun die Arme weh... Steadycam ist sogar leichter seltsamerweisse. Eigentlich hat ja nur soetwas Berechtigung:

http://www.vocas.com/kits/handheld-kit- ... ath-type-k

Hier mal ein Bild welches unendlich hässlich versucht meine Gedanken zu visualisieren.

Meine Frage nochmal. Habe ich einen Denkfehler oder für wen genau ist ein Rig wie ich es oben als erstes gepostet habe?

(Oh oh egal wie herum ich das Attachment hochlade es steht immer auf dem Kopf... da stimmt was nicht :D) edit: jetzt gehts doch... ich muss ins Krankenhaus :D :D :D

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Antwort von Frank B.:

Wenn du den "Klotz" (Drehpunkt)unter deiner Gartenwippe verschieben willst musst du natürlich, um dein Kind beim Schaukeln glücklich zu machen, dessen gleichgroßen Freund in die Sandkiste schicken und selbst dessen Platz einnehmen.
Bei deinen beeindruckenden Körpermaßen, wobei es hier lediglich auf dein Gewicht ankommt, kannst du den Klotz ziemlich weit in deine Richtung verschieben. Allerdings niemals direkt unter deinen Hintern, denn du brauchst zumindest einen so langen Hebel (daher hat dieses eigenartige Phänomen auch seinen Namen - Hebelgesetz) auf deiner Seite, der in Verbindung mit deinem höheren Gewicht, denn längeren Hebel mit der geringeren Masse/Gewicht deines Kindes auszubalancieren vermag. Wenn man das anhand des sogenannten Hebelgesetzes (s.u.) nicht auszurechnen vermag, kann man das auch relativ einfach austesten.
Genauso funktioniert es übrigens auch mit deinem Rig. Das ist das Schöne an der Universalität der physikalischen Gesetzmäßigkeiten. Du solltest also hinter deiner Schulter eine Rohrverlängerung haben, die es in Verbindung mit den dir zur Verfügung stehenden Gewichten erlaubt, sämtliche Aufbauten auszubalancieren, die sich vor deiner Schulterauflage befinden.
Um nun den Hebel hinter deiner Schulter (=Klotz, =Drehpunkt) möglichst kurz zu halten, hast du prinzipiell drei Möglichkeiten.
1. Du erhöhst das Gewicht auf dieser Hebelseite entsprechend der vorgenommenen Verkürzung.
2. Du verringerst das Gewicht auf der anderen Hebelseite. Dazu müsstest du ne leichtere Kamera kaufen oder z.B. den Akku draußen lassen oder dir was anderes einfallen lassen.
3. Du verkürzt den Hebel vor der Schulterauflage. Dazu musst du nicht mal die Eisensäge aus der Werkstatt holen.
Das kannste nämlich auch machen, indem du das Gesamtgewicht des Equipements vor der Schulterauflage in Richtung dieser verschiebst. Wie weit das möglich ist, ist ein wenig von deiner Kreativität und der Qualität deiner Gleitsichtbrille abhängig.

http://de.m.wikipedia.org/wiki/Hebelgesetz

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Antwort von Frank B.:

gelöscht
versehentlicher Doppelpost

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Antwort von Gregott:

Ja mir ist das schon klar. Bei dem Rig das ich verwende ist der "Klotz" aber exakt auf meiner Schulter, also kann er nichts mehr ausbalancieren er ist der hinterste Punkt. Daher bin ich mir ziemlich sicher das diese Konstuktion ein Denkfehler ist und nur die "underneath" Schulterunterstützung ihre Berechtigung hat.

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Antwort von Frank Glencairn:

Diese Rigs wurden vor allem im Zuge der DSLR "Revolution" populär, weil viele irgendwann gemerkt haben, daß einfach freihändig Touristenstyle rumschwenken dann doch nicht zu steadicamartigen Bilder führt.

Weil den meisten DSLR Filmern aber Externe Monitore zu teuer/umständlich/schwer/aufwändig waren hat man die Kamera aus dem Schwerpunkt über der Schulter nach vorne verschoben, damit die Jungs den internen Monitor an der Rückseite der Kamera sehen konnten.

Das war von vorne herein völliger Bullshit, trotzdem haben alle mitgemacht.
Und weil jeder Hersteller ein Stück vom Kuchen wollte, haben's alle nachgemacht. Eine grandiose Fehlkonstruktion, weil die Arme das ganze Gewicht tragen müssen.

Im Idealfall ist ein Rig so gebaut und ausbalanciert, daß du es loslassen kannst, ohne daß es runter fällt.

Das kann man mit riesigen Auslegern und Gegengewichten machen wie Zacuto, oder man bringt den Schwerpunkt dahin, wo er hin gehört - genau über das Schoulderpad. Dann kann man natürlich den Monitor nicht mehr sehen und man braucht einen externen/EVF. Siehe Bild 2

Alternativ kann man das ganze auch "tiefer legen". Das bedeutet, daß das Soulderpad der höchste Punkt ist. Siehe Bild 1

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Antwort von Frank B.:

Ich hab mir mein Rig selbst gebaut und nutze dabei einen relativ schweren 12V Blei-Gel-Akku als Stromversorgung für meinen Monitor. Das Rig hab ich nach hinten etwas verlängert und die Akkuhalterung hinten befestigt. Der Akku nimmt damit schon einiges an Gewicht von meinen Armen.

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Antwort von Bergspetzl:

ganz davon abgesehen, das rig-filmen seine tradition im film hat. dort hat man das rig maximal eine minute oder zwei auf der schulter, oft eher nur 20 oder 30 sekunden. die idee, "stundenlang" mit der cam zu drehen kommt daher, dass sich manche einbilden mit einer dslr "eng-mäßig" zu drehen, also stunden durchlaufen zu lassen. kann sicherlich mit viel übung zu netten eventvideos führen, aber für den leichten dslr einsatz diesbezüglich empfehle ich doch eher etwas solches:

http://www.enjoyyourcamera.com/images/p ... 2641_0.jpg

Kostet nur einen bruchteil, verhilft zum "ruhigeren" arbeiten auch was das schwenkverhalten etc angeht. sieht natürlich nicht so cool aus, aber spätestens am schnitt freut man sich, "gute" arbeit geleistet zu haben. rig am besten wirklich nur für szenische momente, musikvideos etc etc...woanders macht es für mich kaum sinn. man sollte sich einfach bewusst sein, dass man mit seiner dslr dort gerade dreht, weil man billiger ist und diesen fakt sollte man nicht mit einem rig kompensieren (rig eben nicht gleich "professionelles Auftreten"). Eher ruhig und unauffällig gute arbeit leisten als kameramann und raus aus dem millieu...

edit = link

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Antwort von Gregott:

@Frank Glencairn: Danke endlich hat sich meine Annahme bestätigt. So konnte das ja auch nicht richtig sein. Wie ich drauf gekommen Bild1 ein Foto einer Kamera die mir mein Vater für die Vitrine geschenkt hat.

Ich habe sie auf die Schulter genommen und eine Offenbarung gehabt. Die Sucherlupe die Schulterstütze unten, der Griff. Ein Gedicht. So kann man sich auf das filmen konzentrieren!!!

Ich werde mir also jetzt wie schon vorher geplant ein Rig mit einer "underneath" Schulterstütze Plus den EVF von Zacuto zusammenstellen und zwar genau so das ich die Hände weglassen kann ohne das das Rig runterfällt. Da freue ich mich schon riesig drauf! Da sollte das Filmen doch viel souveräner ablaufen nicht unter höchster Anstrenung, ganz locker! :-)

PS: An Slashcam... ihr könntet ja mal einen Artikel darüber verfassen... vielleicht bekommt ihr nen Zuschuss von den Krankenkassen. Könnten viele Indiekameraleute Ihre Rückenprobleme verhindern ;-)

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Antwort von klusterdegenerierung:

Also ich muß ja sagen dass das der totale Flopp ist! Wie soll denn das Vocas Dingen funktionieren? Da kannste ja noch 5 Kilo hintendran hängen! Und selbst wenn der underneath mittelpunkt richtigerweise mittiger wäre und nicht am Ende, könntest Du mit dem 1KG Silberklümpchen nicht mal ne Gopro bedienen weil ja schon das Rig vorne mehr als ein Kilo wiegt!
Da brauchst Du min 3KG, aber nicht so wie Original, da mußt du schon einen Zimentsackt mit Kette dran hinten in den Kniekehlen tragen! ;-) :-)

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Antwort von Frank B.:

Also meines Erachtens ist es ein falscher Ansatz, dass nur ein gut ausbalanciertes Rig ein gutes Rig ist. Der Sinn eines solchen Geräts liegt meiner bescheidenen Meinung nach in einer Stabilisierung der Kamera dadurch, dass sie auf drei Punkten aufliegt, den beiden Händen und der Schulter. Dass diese Dreipunktstabilisierung letztendlich auf die Arme geht, müsste jedem halbwegs physikalisch bewanderten Menschen klar sein. Wenn eine Kamera so über einen längeren Zeitraum betrieben werden soll, geht das nur, wenn man in irgendeiner Form die Last von den Händen/Armen weg bekommt. Dies kann durch eine Verlängerung und Belastung des Rigs nach hinten geschen, sowie durch eine Rückwärtsverlegung der Lasten auf dem Rig, bis der Schwerpunkt des Gesamtaufbaus über der Schulter liegt. Ansonsten hilft auch der Unterbau eines Einbeinstativs bzw. eine Bauchstütze.
Die herkömmlichen Aufbauten eines DSLR-Rigs sind einfach für lange Aufzeichnungen nicht geeignet, sind aber für kurze Sachen, denke ich, sehr hilfreich, da nicht jedes Objektiv bzw. jede DSLR über einen optischen Bildstabilisator verfügt.

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Antwort von klusterdegenerierung:

Klar es muß nicht immer eine Wippe sein, aber bei den DSLRs wirds halt schwierig weil nun mal das Gehäuse so kurz ist im Gegesatz zu EB das Du quasi die Optik auf der Schulter haben mußt und den Sucher davor, was natürlich nicht gut funzt! ;-)

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Antwort von Frank B.:

Andererseits sind viele DSLRs so leicht, dass man wahrscheinlich schon mit einem geringen Gewicht an einer rückwärtigen Rigverlängerung, die Kamera halbwegs austarieren könnte. Das geht natürlich nicht bei einer Konstruktion ohne rückwärtige Verlängerung. Da können schon wenige Gramm auf Dauer ermüdend sein. Die Hände und Arme ohne Hilfsmittel eine Stunde in der Position wie am Rig zu halten, geht auch ohne Rig nicht, ohne dass sie einschlafen oder anfangen zu zittern. ;)

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Antwort von Maze:

Solche Rigs wie das erste in deinem Link sind nur etwas für Leute, die gelegenheitsmäßig mit ner DSLR filmen und kein Geld für einen externen VF haben. Die Rigs, bei der die Kamera auch AUF der Schulter ist, sind teurer und man braucht einen VF. Das ist auch das einzige was wirklich Sinn macht, wenn man über längere Drehs bestehen will und genauso arbeite ich auch.

Ich muss mir immer fast den Mund zu halten, damit ich bei solchen Bildern nicht laut loslache:

http://i.ebayimg.com/t/PROAIM-KIT-10C-E ... ~~60_3.JPG

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Antwort von klusterdegenerierung:

JAU! Wenn ich das sehe muss ich mich auch tüchtig schütteln!
Ich würde mal sagen, geschätzte 5kg vorne und 1kg hinten.
Also ich würde mal sagen das der arme Mann nach einer halben Stunde eine neue Milz braucht, oder was sitzt an der Stelle wo dem das fehlende Gegengewicht drauf drückt wenn ihm die Arme schlapp werden!! Und das dies schnell passieren wird liegt daran das er sie soweit vorne haben muß.
Der Moni ist erstens zuweit weg und zweitens hat er einen Winkel bei dem der arme garnichts sehen kann!

Viertel Stunde, dann ist der total auf und das footage ist wackeliger als wenn er das ohne das "Bangladesh Rig" gefilmt hätte!

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Antwort von handiro:

Ich hab eine alte Arri ST Stütze mit Hüftstütze. Die sitzt freihändig. Dazu braucht man einen Viewfinder, da die Kameras heute alle den Sucher hinten haben, da wo ich ihn nie brauche. Magic Arm für VF ist kacke! Man braucht sowas ähnliches wie das Edelkrone Ding: http://www.hdvideoshop.com/465-814-larg ... holder.jpg

An den VF Dingern mit HDMI stört mich die Latenz. Am besten sind immernoch die echten optischen Sucher bei Arri!

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Antwort von Axel:

Ich muss mir immer fast den Mund zu halten, damit ich bei solchen Bildern nicht laut loslache:

http://i.ebayimg.com/t/PROAIM-KIT-10C-E ... ~~60_3.JPG Jo, das hat schon was von dem "Passion-aggression-rig":


Oder von dem "T-Rex":

zum Bild

zum Bild


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Antwort von domain:

Ha, ha!
Ich habe ja zwei Vermutungen.
Solche Monster-Rigs werden hauptsächlich dazu verwendet, um der Öffentlichkeit zu demonstrieren, dass man ein richtiger „Kameramann“ ist und zweitens,
dass videofähige DSLRs hauptsächlich wegen des vergleichsweise günstigen Preises und zur Verwendung von Spezialaufgaben (DOF, Lichtstärke) verwendet werden.
So auch die RX10, die mit all ihren hochgelobten Eigenschaften erst jetzt mal überhaupt in die Nähe von semiprofessionellen Camcordern kommt, von professionellen ganz zu schweigen.

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Antwort von klusterdegenerierung:

Also das obere ist ne Parodie und das darunter kenne ich nicht!

Mal offtopic, aber vielleicht weiß das ja jemand von den hier anwesenden ;-):
Weiß jemand ob es einen Begriff für das gibt was ich suche damit ich dafür tutorials finde? Ich suche Infos über das erstellen für den Effect den manche einsetzten um Sliderfahrten auf zu peppen in dem sie die Geschwindigkeit rauf und dann voll runterdrehen?
Hab ich auch mal probiert aber nie so hinbekommen wie zb hier von 0:46 bis 0:53

Sieht bei mir immer kacke aus! Drehen die schneller oder langsammer, und wenn langsammer müßen die dann min. mit 120fps drehen oder warum ist der effect so smoothie?

Danke

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