Frage von Johannes:Hallo, für ein paar Moderationen brauche ich einen Hintergrund bzw. der Hintergrund soll weiß sein. Das die Moderatorin da im "nichts" steht, man es kennt es ja aus einigen Sendungen. Nun überlege ich ob ich mir weißen Molton kaufe oder ob ich lieber zu Fotopappe greife sollte? Was sagen da eure Erfahrungen?
Antwort von Axel:
Eine
quick&dirty Lösung für einen "Lumakey" ist eine weiße Rauhfasertapete (halt irgendeine weiße
Wand, eventuelle Struktur wird sowieso durch Licht weggestrahlt). Man überprüft die Sauberkeit des Keys bereits während der Aufnahme durch die Zebra-Funktion der Kamera: Alles, was Zebra hat, ist hinterher transparent.
Hiermit werden gleich die beiden hauptsächlichen Keying-Probleme offenbar, und zugleich der Weg, sie zu vermeiden:
1. Nur eine getrennte Ausleuchtung von Vordergrund und Hintergrund sowie ein ausreichender Abstand des Motivs von der
Wand verhindert den "Heiligenschein" deiner Moderatorin, durch den sich der Hintergrund in die Haare frisst.
2. Auch im Vordergrund können Motivteile vom Key erfasst werden. Selten gelingt es, das zu 100% zu vermeiden. Und das sollte man auch nicht in jedem Fall (s.u.).
Dieser Lumakey-Test ist in einer Minute gemacht. In mancher Hinsicht aber ist der Greenscreen, obwohl theoretisch ungenauer (Chroma-Kompression bei Consumerformaten vs. Lumainformation, bei Interesse nachlesen) in der Praxis beliebter. Zuerst reicht eine giftgrüne oder königsblaue Fläche hinter der Moderatorin, wobei tendenziell die Begriffe
Lappen oder
Pappe bessere Ergebnisse versprechen als
Wand, wie beim Lumakey. "Gleichmäßige Ausleuchtung" kann für eine kleine Fläche bedeuten:
Gar nicht direkt angeleuchtet, und das vermeidet Spill und erlaubt einen kleineren Abstand. Den Rest des Hintergrunds entfernt man mit einer sehr groben Maske, vielleicht reicht auch "crop oben" und "crop links" ;-)))
Werden - grobes Beispiel - die blauen Augen der Moderatorin vom blauen Key mit erfasst, ist es nicht gut, die Toleranz zu verringern. Es ist besser, eine grobe Maske über die Augen zu legen. Umgekehrt, wenn der Ellbogen mal kurz aus dem Keying-Rechteck ragt, ist es besser, für einige Frames eine animierte Maske für die Ellbogenform zu zeichnen, als die Fläche zu vergrößern. Mit diesen Grundprinzipien im Hinterkopf ist Keying keine große Sache mehr.
Am besten ist es natürlich, das Ganze mal kurz selbst zu testen.
Antwort von Johannes:
Herzlichen Dank für deine Antwort, auch wenn sie meine frage etwas verfehlt hat. Also vom Keying wollte ich mich bei den Moderationen fernhalten.
Das "Studio" soll weiß sein. Wie man es von Produktfotos kennt z.b. Thomann, und dort ist dann statt des Produktes die Person bzw. gleich 2.
Bei den Produktbilder hat man weiße Pappe als Hintergrund bzw. so eine Art Plaste, allerdings auch nur rund. 50x50 cm. Die Moderatoren sind aber schon 1,8m große. Nun wollte ich wissen ob ich solch eine Pappe als Hintergrund nutze (gibt es ja 11x2,5m) oder lieber weißen Moltonstoff nehme damit es gleichmäßig aussieht.
Antwort von B.DeKid:
Ich mag Papier oft nicht - aber gerade bei der Aufgabe ist das Papier besser geeignet - es wird nämlich keine Falten werfen !
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Papier holen ... Gardinen Stange, 2x Wandhaken - Panzerklebeband
Mehr wirst du nicht brauchen
Ca 4 m auf den Boden ausrollen - Höhe so hoch wie es halt geht - Papier mit KlebeBand seitlich "Spannen/festmachen"
Ansonsten von den Tips der Beleuchtung und Abstand der Person zur Wand auf Axels Tips achten.
MfG
B.DeKid