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Frage von CiTor:


Hi allerseits,

ich habe erst gerade eine kleine Interview-Serie mit einem Camcorder und dem Sony ECM-MS908C Mikrofon (http://www.amazon.com/Sony-ECM-MS908C-M ... B000095S9N) gedreht. Dazu habe ich die Interview-Partner von der Seite her gefilmt und das Mikrofon auf einem Stativ so nah wie möglich zu den Interviewpartnern gestellt ohne, dass man es auf dem Bild erkennen konnte. Das Resultat ist zwar nicht total schlecht, aber auch nicht wirklich überzeugend. Vor allem gestört hat mich der leichte Hall, welcher wohl im Raum beim Sprechen erzeugt wurde (als wir im Raum waren und miteinander gesprochen haben, ist mir diese Akustik allerdings nicht aufgefallen). Ebenfalls wurden kleine Nebengeräusche im Vergleich zu den Stimmen viel zu laut registriert.

Ich werde in der nächsten Zeit noch einige weitere Interviews in den verschiedensten Umgebungen drehen müssen und bin deshalb bereit auch etwas Geld dafür liegen zu lassen. Ich habe mir deshalb den folgenden Setup vorgestellt:

-als Mikrofon das Rode MTG-2 (http://www.rodemic.com/microphone.php?product=NTG-2)

-als Recorder habe ich mir überlegt den Zoom H4n zu besorgen (http://www.zoom.co.jp/english/products/h4n/index.php)

dazu noch irgend einen Boompole, damit das Mikrofon noch etwas näher an das Interview herangehalten werden kann.

Kann mir jemand sagen ob die Qualität durch diese Investition wirklich merklich besser wird? Kann z.B. ein Interview in einem nicht allzu lauten Restaurant durchgeführt werden, damit ein brauchbares Resultat rausschaut?
Was haltet ihr übrigens von Clip-Mikrofonen in diesem Zusammenhang? Oder hättet ihr andere Vorschläge für mich?

Schon mal vielen Dank für eure Mithilfe! Gruss

~ CiT

Space


Antwort von B.DeKid:

Ja wird sie weil du im Grunde 2 seperate Ton Quellen abnimmst und diese zusammen mischst - sofern ja das Lohnt.

Ob es nun ein Zoom Objekt sein muss darüber könnte man jetzt mehr diskutieren als über das Mikro was zum angek#ln taugen sollte.

MfG
B.DeKid

Space


Antwort von Blackeagle123:

Hey,

eigentlich solltest Du nicht Kameraton und Ton des Mikrofones mischen, nur wenn man wirklich eine Frage vom Reporter/ Redakteur hören will. Bei professionellen Einsätzen legt man den Ton vom Mikrofon auf Spur 1 und den O-Ton (vom Kameramikrofon) auf Spur 2. Bei mehreren Mikrofonen hat man dann (teilweise) noch Spur 3 und 4 belegt mit anderen Mikrofonen. Daher ist es nicht schlecht, mit der Kamera aufzunehmen, zumal Du dann nichts synchronisieren musst. Die Aufnahmequalität wird aber bei einem kleinen Camcorder nicht unbedingt gut sein, zumal Du keine Phantomspeisung hast. Da bringt Dir unter Umständen ein externes Aufnahmegerät oder ein Mischer, den Du an die Kamera anschließt (der auch Phantomspeisung liefert) besseren Klang.

Ein wirklich gutes Mikrofon mit Hyperniere kann schon wirklich Wunder bewirken, auch wenn man mit der Kamera aufnimmt. Daher ist eine Investition hier wahrscheinlich besser.

Eine Tonangel rentiert sich immer (wenn Du einen Tonassistenten hast). Achte aber darauf, dass sie wirklich gut abgeschirmt ist und Du nicht Klopfer (z.B. vom Kabel an der Angel) als tieffrequenten Ton mit aufnimmst.

Abgesehen davon finde ich ein Interview in einem Restaurant immer schlecht, denn Du wirst (wenn auch nur leiste) im Hintergrund Stimmen hören, die ablenken.

Je nachdem wie lange man Zeit hat, ein Interview vorzubereiten und ob man ein Hand-Mikrofon im Bild sehen darf, ist ein Lavalier (Krawattenmikrofon) natürlich praktisch, gerade wenn der Interviewpartner dazu neigt, in verschiedenen Richtungen zu gucken. Dort aber trotzdem zusätzlich mit einem Richtmikrofon den Ton abnehmen.

Den Kameraton zusätzlich aufzunehmen schadet nie.

Ich weiß nicht, ob Du das brauchst, aber empfehlenswert ist immer auch ein Windkorb oder Pop-Schutz.

Viele Grüße,


Constantin

Space


Antwort von CiTor:

Wow, vielen herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort, Constantin!

Professionell nehme ich also den O-Ton mit der Cam auf, damit ich später synchronisieren kann, oder? Denn der O-Ton, zumindest derjenige meiner Cam, ist nicht wirklich brauchbar. Oder werden da normalerweise die Spuren auf irgend ne Art zusammengemixt?

Ich habe mir die Option eines Mischers mit Ausgang auf Klinke überlegt. Bin dann aber zum Schluss gekommen, dass diese Investition auch nicht ganz günstig ist und ich das Geld lieber gleich in einen externen Recorder stecken möchte, den ich auch anderweitig verwenden kann (die Qualität mit dem Zoom wäre dann insgesamt wohl auch besser). Die Synchronisation ist kein Problem, da ich den PluralEyes-Plugin (http://www.singularsoftware.com/pluraleyes.html) für FC habe. Übrigens ein echt nettes Stück Software für solche Fälle. Da habe ich einfach die Aufnahme des O-Tons und synchronisiere die anderen Tonspuren gleich automatisch mit dem Plugin.

Natürlich hast Du recht, dass ein Interview in einem Restaurant wohl nie wirklich optimal ist und man auch Geräusche im Hintergrund hören wird. Allerdings ists in diesem konkreten Fall leider nicht anders möglich. Mal sehen was dabei rauskommt :)

Mit der Tonangel muss ich mir noch was überlegen, da ich wohl nicht immer mit einem Tonassistenten unterwegs sein werde. Ich habe mich etwas im Internet schlau gemacht und hab nach einer Art Stativ geguckt wo ich im schlimmsten Fall meine Tonangel reinhängen könnte. Sowas scheint jedoch schwierig zu finden zu sein und würde auch irgend ein Gegengewicht für die Tonangel voraussetzen. Ich werde mich wohl zwischen einem grossen Schwenkarm oder einer Tonangel entscheiden müssen. Entscheide ich mich für die Tonangel, so muss dann halt immer ein Assistent mit dabei sein.

Space


Antwort von Blackeagle123:

Ich werde mich wohl zwischen einem grossen Schwenkarm oder einer Tonangel entscheiden müssen. Entscheide ich mich für die Tonangel, so muss dann halt immer ein Assistent mit dabei sein. Tonangeln bekommst Du teilweise schon günstig, gerade wenn Du sie nur selten einsetzt. Ein Stativ ist auch nicht allzu teuer. Ich würde beides empfehlen ;-)

Die Consumer-Kamera nimmt nur das auf, was Sie bekommt und das ist natürlich auch immer synchron zum Bild: Also entweder internes Mikrofon, oder externes Mikrofon. Da ein Mikrofon sowieso nur mono aufnimmt, hast Du zwei Tonspuren, die Du später wieder auf rechts / links legen musst, damit Du den Ton auf beiden Lautsprechern hörst. Im Consumerbereich ist es eher unwahrscheinlich, dass Du sowohl externes Mikrofon (z.B. rechts) und internes Mikrofon (z.B. links) aufnehmen kannst. Das ist deswegen unwahrscheinlich, weil die allermeisten Consumer-Kameras ein Stereo-Mikrofon eingebaut haben, was schon von sich aus rechts und links aufnimmt. Eines ist in jedem Fall immer sicher: Die Kamera mischt nicht internes und externes Mikrofon, das macht sie nie!
Kleiner Test: Schließe ein externes Mikrofon an (das ist immer mono): Du wirst nur rechts oder nur links etwas hören.

Beim Aufnehmen kannst Du aber bei Stereo-Klinke also zwei Mikrofone aufnehmen, z.B. ein Handmikrofon und ein Lavalier, in das Handmikrofon sprichst Du, wenn Du eine Frage stellt und richtest es danach zusätzlich auf den Interview-Partner, der hauptsächlich über Lavalier abgenommen wird. Hast Du kein Lavalier, hast Du eben ein Mikrofon auf einem Stativ.

An professionellen Kameras gibt es kein "internes" Mikrofon, das interne Mikrofon ist auf die Kamera aufgesteckt und per XLR-Kabel an die Kamera angeschlossen. Daher kannst Du natürlich das "interne" Kabel auf Kanal 1 und das externe auf Kanal 2 schalten.

Es gibt externe Mischer, die für jeden Mikrofon Eingang einen XLR- und einen Klinke-Ausgang haben. (An einer DVCpro Kamera hat man aber auch 4 Tonspuren.) Die Mischer sind richtig teuer.

Viele Grüße!

Space


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