Frage von scubavideo1:Fragestellung:
Ein Werbefilm mit individueller Allonge wird von einem Francisinggeber als h.264-codierter MP4-File in 1920-1080 50i an die Francisenehmer geschickt (z.B. zur Verwendung auf Messeständen, in Schaufenstern, etc.).
Ist dafür neben ggf. GEMA für die Musik noch eine Abgabe für den Codec zu zahlen?
Antwort von carstenkurz:
Formal: Ja
http://www.zdnet.de/news/digitale_wirts ... 6825-1.htm
Für wieviele kommerzielle Produktionen (im Sinne von Film/Videoproduktion) werden gegenwärtig faktisch solche Lizenzen erworben? Ich schätze mal, 0.00000001%
Dürfte auch schwierig sein, sowas zu verfolgen. Auf jeder SetTop Box und div. anderen Geräten mit h.264 Dekoder steht drauf, welche Lizenz benötigt wird. Da reicht es schon, ggfs. dem Zoll einen Tip zu geben und man hat was man will.
Wenn dagegen ein Film auf irgendeinem Display oder einer Leinwand läuft, kann man nicht sehen, mit welchem Codec er erstellt wurde und ob er dafür lizensiert wurde, und man hat auch keinerlei Anspruch darauf, das zu erfahren oder einzusehen. Ggfs. wurde h.264 nur als Aufnahme- oder Intermediatecodec verwendet, oder nur in Teilen. Kostenpflichtig wäre streng genommen ja schon der Einsatz als Preview-Codec für den Regisseur über ne Funkstrecke o.ä. Ich sehe nicht, wie die MPEG LA das auf Dauer nachverfolgen will, wenn nicht eventuell über Abgaben auf Chipsätze.
- Carsten
Antwort von Alf_300:
Das ist auch wieder so ein Umstrittenes Thema, - hatten wird schon mal in Bezug auf CAMs und Schnittprogramme samt Statement von Panasonic.
nachdem Adobe oder Mainconcept ganz ordentlich hinlangt darf man davon ausgehen dass die Gebühren bereits angegolten sind.
Außer bei den Versionen wo es extra vermerkt ist (Schülerversiionern ect.)
Antwort von carstenkurz:
nachdem Adobe oder Mainconcept ganz ordentlich hinlangt darf man davon ausgehen dass die Gebühren bereits angegolten sind.
Außer bei den Versionen wo es extra vermerkt ist (Schülerversiionern ect.)
Ausgehen darf man von garnix ;-)
Man ignoriert das Thema entweder, oder man fragt nach.
Ausserdem kann es an verschiedenen Stellen einer Produktionskette auftreten. So absurd es ist, aber wenn der Codec in der Kamera wie heute üblich nicht für kommerzielle Verwendung lizensiert ist, dann nützt es einem wenig, wenn die Schnittsoftware eine kommerzielle Lizenz hat.
Gegenwärtig würde ICH das Thema produktionsseitig ignorieren. Ist vorläufig nur relevant für Hersteller von Großserien von Hardware wie eben SetTop Boxen, Smartphones, etc. pp.
- Carsten
Antwort von Alf_300:
Für die CAMs ist hier das Statement
http://www.videoaktiv.de/201001263441/N ... dcast.html
Antwort von carstenkurz:
Der redet sich bezüglich kaskadierter Lizenzen auch nur raus...
- Carsten
Antwort von beiti:
Ist dafür neben ggf. GEMA für die Musik noch eine Abgabe für den Codec zu zahlen? Über eine Lizenz für den Codec würde ich mir hier nicht so viele Gedanken machen. In der Praxis sehr viel wichtiger ist, eine Genehmigung für die Verwendung der Musik zu bekommen; Gema-Gebühr zu entrichten reicht hier nicht aus.
Antwort von Steve.K:
Wäre es nicht möglich, den Film mit einem freien Encoder wie
x264
neu zu kodieren und ihn dann mit einem freien Player wie
VLC zu
dekodieren bzw. abzuspielen?
Antwort von xinon:
Wäre es nicht möglich, den Film mit einem freien Encoder wie x264 neu zu kodieren und ihn dann mit einem freien Player wie VLC zu
dekodieren bzw. abzuspielen?
In addition to being free to use under the GNU GPL, x264 is also available under a commercial license from x264 LLC and CoreCodec.
auch wenn der encoder freeware ist, ist der codec "closed"...
Antwort von carstenkurz:
Ändert auch nichts daran, dass die Erstaufnahme mit einem lizenzpflichtigen Codec gemacht würde. Ob danach umkodiert wurde, ist egal (mal abgesehen davon, dass es ohnehin Schwachsinn wäre, in ein 'anderes' h.264 umzucodieren, da nimmt man natürlich lieber gleich einen sinnvollen Intermediate Codec wie ProRes).
Sinn, Unsinn, oder Nachprüfbarkeit hin oder her...
- Carsten