Kontinuität
Die Sequenzen eines Films werden in den seltensten Fällen in der gleichen Reihenfolge gedreht, wie sie am Ende auf der Leinwand erscheinen. Daher gibt es bei Spielfilmproduktionen meist eine Person, die extra für die „Continuity“ zuständig ist, d.h. sie passt auf, was die Schauspieler in welcher Szene anhaben, wo Gegenstände in einem Raum plaziert sind, ja sogar ob ein Glas voll oder leer ist. Wenn in einem späteren Take ein Glas, das bei früheren Aufnhamen randgefüllt war, plötzlich halbleer ist, wird eine daraus zusammengeschnittene Sequenz einen Continuity-Fehler beinhalten.
Auch bei kleineren Filmprojekten lohnt es sich, ein wachsames Auge auf die Details zu haben, vor allem wenn Sie Bilder aus unterschiedlichen Perspektiven sammeln. Dies ist ja oft nur möglich, wenn die Personen im Bild die gleiche Bewegung mehrmals hintereinander machen. Wenn Ihr Objekt also in einer Einstellung das Sektglas mit der rechten Hand zum Toast hebt, sollte sie in der nächsten Einstellung auch beim Trinken das Glas in der rechten Hand halten, sonst wird beim Umschneiden die Illusion eines durchgehenden Ereignisses gebrochen. Vor allem bei dokumentarischen Filmen lassen sich Continuity-Fehler nie ganz vermeiden – man versucht dann im Schnitt, diese mit Hilfe der schon erwähnten Schnittbilder zu kaschieren.
Weitere Tips
- Vermeiden Sie vor allem Zooms aber auch Schwenks, wenn sie nicht von den Bildinhalten her motiviert sind: Material mit bewegter Kamera ist besonders schwierig zu schneiden – mal davon abgesehen, dass Zooms dem natürlichen Sehen widersprechen. Stellen Sie statt dessen Dynamik her, indem Sie bewegte Vorgänge in unterschiedlichen Standbildern aufzeichnen. Stativ nicht vergessen!
- Vorsicht bei O-ton: Wenn bei den Aufnahmen im Hintergrund Musik läuft, gibt es hörbare Sprünge, wenn das Material im Schnitt neu zusammengefügt wird. Wenn möglich, Musik ausschalten (z.B. im Auto).
- Ein zweiter Punkt in Sachen Audio: Alles, was im Film zu hören ist, sollte auch gezeigt werden. Wenn im Hintergrund immer wieder ein vorbeifahrender Zug zu hören ist, weil der Drehort in der Nähe eines Bahnhofes liegt, sollte man auch versuchen, diesen Zug einmal im Bild unterzubringen. Mit dieser Information im Hinterkopf irritiert das Geräusch die Zuschauer nicht mehr.
Sie haben nun eine Vorstellung davon, worauf es ankommt. Natürlich sollten Sie beim Filmen auch Spass haben. Aber je mehr Sie beim Dreh an den fertigen Film denken, umso mehr Freude wird Ihnen auch der Schnitt bereiten...