Abwechslungsreich

Sie haben nun hinter der Kamera den Durchblick und wissen, welche Ereignisse unbedingt eingefangen werden sollten. Als nächstes kommt es darauf an, diese Momente so aufzunehmen, dass sie später gut aneinander geschnitten werden können, um Ihrem Film Dynamik zu geben und unnötige Längen zu vermeiden.


Eine Einstellung von 10 Sekunden oder mehr erscheint leicht als langweilig (tatsächlich sieht man in heutigen Fernsehfilmen selten Einstellungen, die länger weilen als 3 Sekunden). Versuchen Sie statt dessen, unterschiedliche prägnante Momente einer Situation einzufangen. Der Profi nennt dies, eine Szene aufzulösen. Das gleiche Motiv sollte in unterschiedlichen Perspektiven aufgenommen werden, wobei auch der Bildausschnitt verändert werden sollte. So können Sie im Schnitt die Takes aneinanderfügen, ohne dass Sprünge entstehen. Es empfiehlt sich, nicht zwischen sehr ähnlichen Bildausschnitten umzuschneiden, sondern von einer Halbtotalen immer nur zu einer Nahaufnahme oder zu einer Totalen, jeweils aus leicht verändertem Blickwinkel. Das geht natürlich nur, wenn man schon beim Dreh darauf geachtet hat – was bei Ereignissen, die nicht beeinflussbar sind, zugegebenerweise schwer ist. Wenn Sie aber auf einer Feier filmen, haben Sie alle Möglichkeiten. Bitten Sie die Personen freundlich, kurz innezuhalten, damit Sie Ihre Kameraposition wechseln können, oder eine Aktion zu wiederholen, damit Sie es aus einer anderen Perspektive aufnehmen können. (Den Luxus, mit mehreren Kameras drehen zu können, hat man selten.) Mit der Zeit werden Sie ein Gefühl dafür entwickeln, welche Perspektiven gut zusammenpassen werden.





Tempo

Die meisten Vorgänge dauern in der Realität immer länger als in einem guten Film. Es geht um die Kunst der Auslassung – die Essenz eines Vorganges einfangen, und den Rest weglassen. Um auf das Fussballbeispiel zurückzukommen: Der Gang vom Mannschaftsraum hinauf auf das Feld kann mehrere Minuten dauern. Wenn man in unterschiedlichen Takes zeigt, wie das Team den Raum verlässt, um eine Ecke im Flur biegt, eine Treppe hinabsteigt und schliesslich auf das Spielfeld zuläuft, hat man das Ganze schon gut abgekürzt. Ein Zuschauer ergänzt dabei die fehlenden Informationen. Ganz wichtig bei der verkürzten Darstellung von Bewegung: die sogenannten Anschlüsse.



Wer rechts raus fährt, muß von links wieder ins Bild kommen, sonst hat er scheinbar etwas vergessen...
Wer rechts raus fährt, muß von links wieder ins Bild kommen, sonst hat er scheinbar etwas vergessen...




Eine Person, die von links nach rechts durch das Bild läuft, muss nach dem Schnitt im nächsten Bild wieder von links ins Bild kommen, damit die Kontinuität der Bewegung gewahrt bleibt – sonst läuft die Person scheinbar zurück. Auch sollte sich Bildausschnitt und Blickwinkel verändert haben, um zu signalisieren, dass während dem Schnitt etwas passiert ist. Achten Sie auch darauf, die Aufnahmen möglichst neutral zu beginnen und enden zu lassen, also drücken Sie die Aufnahmetaste, bevor jemand ins Bild läuft, und Stop erst dann, wenn die Person aus dem Bild ist. Im Schnitt können Sie dann genau dort in die Bewegung schneiden, wo es am besten mit dem nächsten Bild zusammenpasst.



Ein mögliches Schnittbild bei einer längeren Sequenz vor dem Computermonitor
Ein mögliches Schnittbild bei einer längeren Sequenz vor dem Computermonitor



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