Test Workstation GPU Nvidia Quadro K5200 in DaVinci Resolve und Premiere Pro

Workstation GPU Nvidia Quadro K5200 in DaVinci Resolve und Premiere Pro

Die Nvidia Quadro K5200 empfiehlt sich als Workstation Karte für DaVinci Resolve und Premiere Pro. Das haben wir einmal ausprobiert...

// 12:02 Do, 12. Feb 2015von

Gamer-Grafikkarten sorgen auf dem Massenmarkt für die nötigen Stückzahlen, jedoch versuchen AMD und nVidia auch im professionellen Umfeld Grafikkarten für Spezial-Anwendungen zu verkaufen. Aufgrund einer Mischkalkulation bei der Hardware-Entwicklung unterscheiden sich die dabei eingesetzten Chips kaum von ihren Gaming-Geschwistern. Den teilweise deutlichen Aufpreis der Grafikkarten rechtfertigen die Hersteller im Grunde durch 3 Argumente:



Erstens werden die Treiber auf bestimmte professionelle Anwendungen optimiert und zertifiziert, was natürlich auch Entwicklungs-, Test- und Supportkosten generiert. Wer eine Workstation für mehrere Tausend Euro anschafft, will sicher gehen, dass die gekaufte Hardware auch mit den entsprechenden Applikationen zuverlässig funktioniert und sich der Händler eben nicht auf Treiber-Probleme herausreden kann.



Ein zweites Merkmal von so genannten Workstation-GPUs ist die meist verbesserte RAM-Ausstattung. So gibt es hier in der Regel nicht nur Modelle mit mehr Speicher, sondern dieser ist auch besser gegen Speicherfehler geschützt (ECC).



Ein letztes Argument ist das selektive Freischalten von Hardware-Möglichkeiten, die man dem professionellen Segment vorenthält. Im wissenschaftlichen Number-Crunching/Simulations-Bereich kommt oft das Rechnen mit doppelter Genauigkeit zum Tragen, das die Gaming-Karten nur deutlich langsamer beherrschen. Im Video- und Grafikbereich gehört zu diesen exklusiven Hardware-Features meist die 10 Bit-Video-Ausgabe.



Nach einem Realtiy Check greifen jedoch viele Videobearbeiter dennoch zu den Gaming-Modellen. Denn erstens ist die Zahl der speziell zertifizierten Applikationen in diesem Bereich eher gering. Zweitens ist uns im Videobereich keine Applikation bekannt, die die doppelte GPU-Rechengenauigkeit nutzt, weshalb sich die reine Rechengeschwindigkeit der Workstation-GPUs kaum von den Gamer-GPUs unterscheidet. Sowohl unter CUDA, als auch unter OpenCL. Drittens gibt es seit kurzem auch schon Gamer-GPUs mit 8 GB. Dies ist selbst für aufwendige 4K-Projekte mehr als genug Speicher. Und vom verbesserten Speicherschutz (ECC) profitieren Videobearbeiter ebenfalls kaum. Denn Speicherfehler sind weitaus seltener als Dead-Pixel in Kamera-Aufnahmen. Und selbst letztere werden in der Regel überhaupt nicht wahrgenommen.



Bleibt noch 10 Bit-Videoausgabe als Killer-Feature der Quadro K5200. Unsere Erfahrungen im Zusammenspiel mit dem LG-31MU97-B-31-Zoll-Monitor werden wir in einem separaten Artikel präsentieren.





Nvidia Quadro K5200 - Austattung

Beim Einbau der K5200 fallen gegenüber Gaming-Karten ein paar nicht unerhebliche Details in Auge: Das Gehäuse überragt nur einen weiteren PCI-Slot, ist sehr kantig und die zusätzliche PCI-Strombuchse ist nach hinten ausgeführt, um in typischen Workstation-Gehäusen bequem mehrere GPU-Rechenknechte nebeneinander unterzubringen.



Die Nvidia Quadro K5200
Die Nvidia Quadro K5200


Die K5200 basiert noch auf dem Kepler-Design, und nicht auf den effizienteren, aktuellen Maxwell-Kernen, die schon in Gaming-Karten erhältlich sind. Mit 150W TDP reicht jedoch ein einziger 6fach PCI-Stromstecker gerade noch gut aus, um die Karte zu betreiben.



Ein vergleichender Blick zur direkten Konkurrenz von AMD landet unweigerlich bei der FirePro W8100. Diese kostet im Online-Handel nur zwei Drittel (ca. 1.100 Euro) der K5200 (ca. 1.600 Euro) und liefert auf dem Papier ca. 4 TFLOPS. Die K5200 liefert dagegen nur ungefähr 3 TFLOPS. Beide Karten sind mit 8GB ausgestattet. Dafür verbraucht die FirePro W8100 mit 220W auch deutlich mehr Strom und ist auf zwei 6polige PCI-Stromanschlüsse angewiesen.



Letztere hatten wir erst kürzlich im Test, weshalb wir hier ein paar frische Vergleichsdaten aus Resolve haben:



4KBMCC ProRES FileGTX770 (neu)K5200K5200 (+GUI)+GTX7701 x W8100 8GB1x W9100 16 GB2 x D700 Mac Pro
Playback 4K242424242424
Playback with 4 curved CC Nodes242424242424
Max Num Curved Nodes Full 24p Playback7615121419
Motion Blur Better, Large, 30.07,57,2512,588,59
Spatial NR, large, 100, 1003,25466,578,5
Spatial NR, small, 50, 5010,511,518,5192021
Temp NR 1 Faster Small 50 50 5011,510,51712,513,513
Temp NR 2 better large 50 50 506,55,56Absturz/FreezeAbsturz/Freeze7


Alle Werte stellen die Wiedergabe in fps dar, bis auf "Max Num Curved Nodes" (= Anzahl der maximalen Nodes bei ruckelfreier 24p-Wiedergabe).



Die Gamer-Karte GTX770 ist mit 3,2 TFlops ungefähr genau so schnell wie die K5200. Die direkte Workstation-Konkurrenz W8100 ist dagegen größtenteils sogar deutlich schneller als die K5200. Grund dafür ist unter anderem aber auch die unterschiedliche Implementierung in Resolve. Während das Programm ursprünglich nur unter Nvidias CUDA lief, gibt es nun auch auch einen OpenCL-Unterbau, der offensichtlich deutlich schneller rechnet. Denn die teilweise doppelt so schnellen Ergebnisse können nicht alleine auf die TFLOPS-Unterschiede zurückzuführen sein. Vielmehr scheint Blackmagic mit erscheinen des neuen Mac Pro das Programm sehr auf dessen AMD-Chips optimiert zu haben, wovon natürlich alle AMD-Karten profitieren können. Der verzeichnete Absturz in der Tabelle trat noch in einer älteren Resolve 11 Beta-Version auf, und zwar sowohl unter Nvidia als auch unter AMD. Als wir die letzten AMD Karten und Nvidia Workstation Karten in der Redaktion hatten, war diese Version gerade aktuell. Auch scheinen sich einige GPU-Algorithmen in Resolve weiter entwicklelt zu haben, weshalb ältere Ergebnisse nicht mehr direkt vergleichbar sind. Eine Tendenz zeigen sie jedoch nach wie vor auf. Aktuell nachgemessen konnten wir jedoch noch einmal den MAC Pro 2 x D700 (Mit der Resolve Version 11.1.1), dessen Werte nun in der Tabelle direkt vergleichbar sind.




Für Nvidia spricht die historisch gewachsene und stabile CUDA-Integration. Wir haben jedoch seit September 2014 keine neuen Erfahrungen mit dem aktuellen OpenCL-Entwicklungsstand am PC. Bei unserem letzten Resolve-Test gab es unter OpenCL/Windows immer noch kleine Ecken und Kanten, wie ein misslungener Bildschirm Refresh oder eine kurze Verzögerung vor dem Anlauf der Vorschau. Auch unter Premiere gab es es beim letzten Test noch (stark) vereinzelt Probleme mit AMDs Karten beim Reskalieren des Bildschirms, wenn GPU-Effekte auf der Timeline lagen. Gravierend waren die Probleme jedoch keinesfalls und direkte Abstürze haben wir auch nicht erlebt.



Mit unserer Quadro K5200 lief dagegen alles wie am Schnürchen. Unser Testsystem (Core i7 -2600K mit 16 GB RAM) verhielt sich hundertprozentig stabil und zeigte keinerlei An- oder Auffälligkeiten.




Und Premiere?

Unter Premiere zeigt die K5200 ebenfalls eine sehr gute Performance, jedoch gibt es hier selbst in 4K kaum etwas sinnvolles zu messen, da Adobe Premiere sogar schon günstige 300 Euro 4GB-GPUs supereffektiv verwenden kann. Mehr GPU-Leistung/Ausstattung hat hier in der Regel wenig praktischen Zusatznutzen, da hier meist die CPU den decodierenden 4K Flaschenhals darstellt. Effekte lassen sich mit der K5200 bis zum Abwinken stapeln. Solange es "nur" GPU-Effekte sind, läuft in 4K selbst bei einer 3 Wege Farbkorrektur mit Blur und anschließender maskierter 3D Verzerrung und SW-Wandlung der Playback-Buffer niemals leer.






Fazit

In Blackmagic DaVinci Resolve sowie Premiere liefert die Nvidia K5200 eine tadellose und solide Leistung ab. Wer allerdings auf die speziellen Quadro-Features verzichten kann, bekommt eine ähnliche Rechenleistung für Videoapplikationen bei den Gamer-GPUs weitaus günstiger. Zum Thema 10 Bit-Ausgabe mit der K5200 folgt in kürze noch ein gesonderter Artikel mit unseren Praxiserfahrungen.



Ähnliche Artikel //
Umfrage
  • Was hältst du von den neuen Bild/Video-KIs?





    Ergebnis ansehen
slashCAM nutzt Cookies zur Optimierung des Angebots, auch Cookies Dritter. Die Speicherung von Cookies kann in den Browsereinstellungen unterbunden werden. Mehr Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mehr Infos Verstanden!
RSS Suche YouTube Facebook Twitter slashCAM-Slash