Test Canon HF M41 – Interessanter Vorbote

Canon HF M41 – Interessanter Vorbote

Wir mutmaßten ja bereits, dass Canon aufgrund des Foto-Video-Hypes seine Camcorder-Serie nicht mehr adäquat pflegt und promt werden wir eines besseren belehrt: So durften wir bereits ein Modell aus der neuen Mittelklasse-Serie (Canon HF M41) kurz unter die Lupe nehmen und können dem Gerät durchaus positives abgewinnen...

// 18:19 Do, 10. Feb 2011von

Wir mutmaßten ja bereits, dass Canon aufgrund des Foto-Video-Hypes seine Camcorder-Serie nicht mehr adäquat pflegt und promt werden wir eines besseren belehrt: So durften wir bereits ein Modell aus der neuen Mittelklasse-Serie (Canon HF M41) kurz unter die Lupe nehmen und können dem Gerät durchaus positives abgewinnen...



Canon HF M41 – Interessanter Vorbote : cam0




Neuer CMOS-Bildwandler

Bei Canons neuen Camcorder-Modellen hat sich gravierendes geändert. So ist der verbaute CMOS-Bildwandler offensichtlich identisch mit dem der XF100-Serie. Hierbei handelt es sich um einen 1/3-Zoll Chip, der sich mit "nur" 2 Megapixel Auflösung speziell (und fast ausschließlich) für HD-Video eignet. Eigentlich einziger damit verbundener Nachteil ist die dadurch limiterte Fotofunktion, denn mehr als 1920 x 1080 Foto-Pixel sind prinzipbedingt nicht möglich. Jedoch nutzen nach unseren Erfahrungen nur wenige Anwender ihren Camcorder tatsächlich auch als Fotoapparat-Ersatz.



Dieser neue Bildwandler kommt dabei nicht nur in in der XF100 zum Einsatz, sondern wird auch in der Top-Consumer-Klasse (HF G10, ca. 1500 Euro sowie XA10 ca. 2000 Euro) eingesetzt werden.


Leider wurde das weitwinkelige Objetiv der XF100 nicht mit übernommen. Stadtessen gibt es in dieser "Mittelklasse" nur sehr mäßige 43,5mm (kb) Anfangs-Brennweite. Bei der HF-G10 und XA10 finden sich dagegen 30,4mm Weitwinkel, die wohl ebenfalls von der XF-Serie stammen.





Display und Sucher

Auch ein hochauflösendes Display bleibt der großen Schwester vorbehalten, aber immerhin zeigt die HF M41 das Motiv ohne Overscan zu 100 Prozent an. Das Fokussieren funktioniert über den Touchscreen dabei besser als bei den Vorgängern, zumal Expanded Fokus und Peaking etwas über die geringe Display-Auflösung hinwegtrösten. Auch ein Sucher ist bei der HF M41 vorhanden, der laut Datenblatt sogar noch etwas besser auflöst als das Display (230.000 vs 260.000 Pixel).





Bedienung

Bei der Bedienung ist man auf den Touchscreen und das Menü angewiesen. Zu unserer Überraschung lassen sich Farbtiefe, Kontrast, Helligkeit und Schärfe manuell justieren. Bei den Aufnahme-Parametern kann man leider nicht ganz so frei über Belichtungszeit und Blende walten. Immerhin lässt sich die Belichtungszeit (im TV-Modus) beliebig fixieren und dann über eine manuelle Nachbelichtung die Blende gekoppelt mit Gain indirekt ebenfalls steuern. Man sieht hier allerdings keine konkreten Blenden-Aufnahmewerte. Kurz gesagt: Manuelle Bildkontrolle ist möglich, aber nicht so bequem und eindeutig wie bei der Konkurrenz. Außerdem vermissten wir dringend eine Zebra-Funktion und einen ND-Filter.



Sehr schön (wenn auch nur im Touchscreen) funktioniert dagegen die Audio-Aussteuerung: In 100 digitalen Stufen lässt sich der Aufnahmepegel sehr detailliert einstellen. Genau so wie man sich es wünscht. Hier kann die Konkurrenz mit ihren 3 oder 5 Stufen gerne mal genauer hinsehen.







Spezielles

Wir hatten die Kamera nur kurz in der Redaktion, jedoch waren dies eigentlich schon die für uns wichtigen Dinge. Gegenüber der Konkurrenz hat sie jedoch noch ein paar Besonderheiten, die wir an dieser Stelle in aller Kürze nicht unerwähnt lassen wollen. Die Kamera kann durch Hot-Swap Wechsel der gerade nicht aktiven Speicherkarte bis zu 12 Stunden am Stück aufzeichnen.



(Laut Canon-Pressemeldung) bietet nur das Modell Legria HF M41 Anschluss an das Wireless-Mikrofon WM-V1: Dieses externe Mikrofon liefert kabellos Audioaufnahmen auf bis zu 50 Meter Entfernung und kann zur bidirektionalen Kommunikation eingesetzt werden, zum Beispiel, um der gefilmten Person Positionswünsche mitzuteilen, ohne die Vorbereitungen zu unterbrechen. Testen konnten wir dies allerdings nicht.



Außerdem bringt die HF M41 einen speziellen Cinema-Modus mit, der eigene Looks direkt beim Drehen ermöglicht. Diese sind jedoch zu verspielt und extrem, als dass man diese ernsthaft einsetzen würde. Wer nicht nachbereitetet, hat vielleicht dennoch seine Freude daran. Ebenso wie an der Touch-Decoration Funktion, mit der man direkt am Touchscreen auf sein Video Striche, Herzchen und andere Dekoobjekte malen kann. Das trieb uns dann doch ganz schnell in unser...





Messlabor

Die Kamera legt eine sehr gute Luminazauflösung an den Tag, die glücklicherweise endlich wieder ohne starke künstliche Nachschärfung in der Werkseinstellung erzielt wird.



Luminanzauflösung




Die Unschärfe-Inseln der Vorgänger lässt der neue HD-CMOS-Sensor hinter sich. Einzig (sehr leichte) Moiré-Effekte in den Kreisen stören das ansonsten fast perfekte Schärfeverhalten der Kamera.



ISO-Testbild




Bei der Farbauflösung gibt es gar nichts auszusetzen. Die Kamera differenziert schön und sauber Farbunterschiede bis an die AVCHD-Systemgrenze.



Chrominanz-Auflösung




Die Tonnenverzeichung fällt für ein Objektiv mit sehr wenig Weitwinkel unnötig stark aus. Immerhin kann es im Gegenzug mit einer sehr kleinen Anfangsblende von F1:1.8 glänzen.



Objektiv-Verzeichnung




Die Canon HF M41 reproduziert in der Werkseinstellung sehr klare Farben kombiniert mit einer sehr neutralen Wiedergabe. Dazu lässt sich die Kamera frei in der Bildcharakteristik verändern.



1200 Lux (Klicken für Bild in voller Auflösung)



BeiSchwachlicht kann der neue Sensor zusammen mit der lichtstarken Optik punkten.



12 Lux Automatik (Klicken für Bild in voller Auflösung)



Bei manueller Einstellung wird die Nacht zum Tag. Durch die digitale Rausch-Filterung geraten viele Objekte allerdings sehr flächig.



12 Lux mit 1/25 Sek und manuellem Weißabgleich. (Klicken für Bild in voller Auflösung)



Die aufgezeichneten Störgeräusche im Audiobereich sind für einen Festspeicher-Camcorder durchschnittlich, die HF M41 beschneidet die Höhen bei weitem nicht so stark, wie die meisten Konkurrenten.



Störgeräusche






Fazit

Canon zeigt endlich wieder im Consumer-Bereich Muskeln. Ironischerweise sind die neuen Camcorder endlich wieder so scharf wie die Vor-Vorgänger-Generation, die durch durch ihre fast makellosen ISO-Abbildungen lange unsere Empfehlungslisten anführten. Das gute Lowlight-Verhalten sowie die für viele Filmer schon ausreichenden manuellen Funktionen machen die HF M-Serie sicherlich für preissensible Anwender interessant. Allerdings muss man dabei weiterhin mit wenig Weitwinkel, niedrig auflösendem Display und fehlenden Funktionen wie Zebra oder Histogramm sowie den Programmautomatiken leben. Uns macht der Test auf jeden Fall extrem neugierig auf die größeren Modelle. Dass diese wieder den Anschluss zur Konkurrenz in dieser Preisklasse finden werden scheint nach der Vorstellung der HF M41 mehr als wahrscheinlich.


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