-Leichte Bedienung
Die Arbeit mit dem Programm selbst geht nach einer kurzen Eingewöhnungsphase flott von der Hand. Selbst nach mehreren Tagen findet man immer noch die eine oder andere Funktion, die sich positiv und nahtlos in die etwas andere Bedienphilosophie des Programms einreiht. Wie für ein Compositing-Programm üblich, sind natürlich alle Parameter über Keyframes animierbar. Diese erscheinen jeweils nach einem Klick auf den jeweiligen Effekt-Track. Da immer alle Kurvenverläufe eines Effekts gleichzeitig sichtbar sind, werden die Parameter durch verschiedene Farbwerte dargestellt. Weil man sich gerade am Anfang im farbigen Kurvendschungel leicht verklickt („War jetzt Blau die Transparenz oder der Schatten?“) hilft bei allen Effekten ein kurzer Druck auf die F1-Taste. Daraufhin erscheint eine meist hilfreiche, kontextsensitive Hilfe, welche die Wirkung und Parameter des aktuellen Effekts kurz und (meistens) präzise beschreibt.
Auch an der Stabilität des Programms gibt es nichts auszusetzen. So lief es auf unserem Testsystem schnell und stabil. Insgesamt ist der Funktionsumfang des Programms sehr komplett. Gegenüber der (weitaus teureren) Konkurrenz fehlt dem Programm eigentlich nur eine 3D-Compositing-Funktion. Dafür gehen viele Funktionen nicht so sehr in Tiefe, weshalb sich dieses Programm gerade für Anfänger empfiehlt.
Combustion 2.1
Combustion hat eine ganz andere Firmengeschichte hinter sich. Es ist sozusagen ein Ableger der großen Finishing-Systeme Inferno oder Flame die seit Jahren in den meisten Fernsehanstalten und Produktionshäusern eingesetzt werden. Allerdings kosten solche Komplettsysteme schnell mehr als 100.000 Euro. Combustion läuft dagegen auf beinahe jedem handelsüblichen PC oder Mac.
Zu seiner Einführung kostete Combustion 5000 Euro, was aufgrund seiner File-Kompatibilität zu den großen Schwestern schon damals als Schnäppchen gewürdigt und als Angriff auf After Effects gedeutet wurde. Mittlerweile kostet die neue Version von Combustion 2.1 gerade noch 1350 Euro.
Und dafür erhält der Anwender eine ganze Menge.
Dies fängt schon bei der üppigen Dokumentation an. Über 700 kleingedruckte Seiten enthält alleine das deutschsprachige Benutzerhandbuch. Dazu kommen noch einmal 400 Seiten Lehrgänge, die durch mitgeliefertes Demomaterial helfen, sich in das englischsprachige Programm intensiv einzuarbeiten. Dies kann schon eine weile dauern, denn die Benutzeroberfläche orientiert sich hauptsächlich an den professionellen Studiosystemen von Discreet und hat mit einer klassischen Bedienung eines Windows Programms wenig gemein. Nicht zuletzt, weil Combustion gar keine Fenster benutzt.
















