Die hauseigene "Classroom-in-a-Book"-Reihe von Adobe ist vor allem für Anwender gedacht, denen die mitgelieferte Dokumentation nicht praktisch genug ausgerichtet ist. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch das „After Effects-Classroom“-Buch sich durchgehend an einem durchgehenden, praktischen Projekt ausrichtet, mit dem der Anwender Schritt für Schritt die einzelnen Funktionen des Programms erforschen kann.
Stellenweise gelingt dies dem Buch auch gut. Allerdings streift das Werk dabei viele komplexe Themen nur am Rande, was jedoch beim Umfang des Programmes auch nicht verwunderlich ist. Doch wenn man sich beispielsweise eine Seite für den Unterschied zwischen einem direkten und einem integrierten Alpha-Kanal gönnt, und der Unterschied danach definitiv nicht erklärt wurde, bleibt die Frage offen, ob dies ein Überstzungsproblem ist oder schon im Original unsauber formuliert wurde. Ähnliche Ungenauigkeiten ziehen sich leider durch das ganze Buch. Dazu trägt sicherlich auch die schon schlechte Lokalisation des Programms selbst bei. Auch viele Buttons, die im Fließtext vorkommen sind schlicht falsch oder zumindest unkenntlich verstümmelt.
Zusätzlich hätte dem Buch mit Sicherheit ein Farbdruck gut bekommen, weil viele Projekte aufgrund des Schwarzweiß-Drucks visuell kaum nachvollziehbar sind. Nur auf dem Buchrücken kann man erahnen, wie das fertige Projekt aussehen wird. Wer eine grundlegende Schritt-für-Schritt-Anleitung durch das Programm sucht, und auf eine solide Erläuterung des Hintergrundwissens keinen allzugroßen Wert legt, kann mit diesem Buch vielleicht glücklich werden. Zumal alle Projekte auch der mitgelieferten CD-ROM zum Nachbasteln einladen. Der Preis von 44,95 Euro erscheint allerdings für den gebotenen Umfang und die lieblose Aufmachung überteuert. Da gibt es bei der Konkurrenz mehr fürs Geld.
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