Neue Runde Apple vs Adobe Flash: Offener Brief von Steve Jobs an Adobe

// 08:56 Fr, 30. Apr 2010von

Der Disput zwischen Adobe und Apple mit Hinblick auf den Ausschluß von Adobes Flash von Apples mobilen Geräten (iPad, iPhone und iPod) geht mit einem offenen Brief von Apple Chef Steve Jobs an Adobe in die nächste Runde. Steve Jobs gibt hier 6 Gründe an, weshalb Apple weder Flash auf seinen Mobilgeräten noch Flash als Crossplatform Entwicklungstool für selbige zulässt. Hier die 6 Punkte kurz in unserer eigenen Übersetzung:


- Adobes Flash sei proprietär und werde einzig durch Adobe kontrolliert. Es handle sich um ein geschlossenes System. Zwar habe Apple auch viele proprietäre Produkte, in Sachen Webstandards setze man bei Aople jedoch auf offene Standards wie HTML5, CSS und JavaScript. Mit dem WebKit habe Apple eine open-source HTML5 Render Engine geschaffen, die als Basis für viele andere mobilen Browser diene (Googles Android, Palm, Nokia, RIM).



- Adobe habe mehrfach gesagt, dass Apples Mobilgeräte nicht das gesamte Internet nutzen könnten, weil 75% aller Videos im Web im Flash sei. Adobe verschweige jedoch dabei, dass all diese Videos auch in einem moderneren Format zur Verfügung stünden: H.264, welches von Apples Moblgeräten wiedergegeben werden könne. YouTube Videos mit einem geschätzten Anteil von 40% alles Webvideos könnte problemlos auf Apples Mobilgeräten betrachtet werden. Hinzu kämen viele andere Sites wie Vimeo, Netflix etc.



- In Sachen Stabilität, Sicherheit und Performanz schneide Adobes Flash nicht gut auf mobilen Geräten ab. Jobs verweist auf Symantecs, das Flash in 2009 einen der schlechtesten Sicherheitsreports ausgestellt habe. Man habe Adobe häufig gebeten eine Flash-Version auf mobilen Geräten zu demonstrieren, die gute Performanz zeige - jedoch ohne Erfolg, so Steve Jobs.



- Viele Videoinhalte in Flash müssten mit Software Dekodern dekodiert werden und führten damit zu stark reduzierter Batteriedauer (über 50%).



- Flash sei als Technologie für Desktop Rechner entworfen worden - nicht für Touch Screen Geräte. Maus Rollovers funktioniere nicht bei Touch Screen Geräten.



- letztlich führe Adobes Wunsch mit Flash erstellte Mobile Apps auf Apples Geräten zuzulassen zu Apps von minderer Qualität, weil die Erfahrung zeige, dass Cross Plattform Entwicklungs Tools wie Flash nicht alle Funktionen von Apples Mobil Geräten unterstützen könnten. Es liege in der Natur von Cross Plattform Tools einen kleinsten gemeinsamen Nenner an Funktionen zu unterstützen.



Steve Jobs offener Brief an Adobe schließt mit der Zusammenfassung, dass sich die mobile Ära um Niedrig-Energie-Geräte, offene Webstandards und Touchinterfaces drehe und Adobes Flash in all diesen Punkten durchfalle. Steve Jobs empfehle Adobe sich mehr auf das Entwickeln von HTML5 Tools zu konzentrieren, als auf das Kritisieren von Apple.



Soweit unsere kurz zusammengefasste Übersetzung von Steve Jobs offener Brief an Adobe.



Eine kleine Anmerkung in Sachen proprietäre Systeme von unserer Seite. Hier macht es unserer Meinung nach Sinn, die Geschäftsmodelle von Apple und Adobe im Hinterkopf zu behalten. Apples Hauptumsatz wird durch Hardware generiert, Adobe Hauptumsatz durch Software. Es fällt einem Hardware-Hersteller entsprechend leichter auf offene Webstandards zu pochen als einem Softwarehersteller. Anders sähe die Sache aus, würde man beispielsweise auf offene Hardware beim Hardwarehersteller pochen ...



Wie dem auch sei - wir schlagen uns weder auf die eine noch auf die andere Seite, sondern halten Euch über den Disput auf dem Laufenden, bei dem wir uns sicher sind, dass eine Erwiderung Adobes nicht lange auf sich wird warten lassen - mehr dann demnächst hier ...


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