Frage von Djsaibot77:Hallo liebe Slashcam Gemeinde!!!!
Ich bin noch ziemlicher Laie was die Filmerei angeht, jedoch möchte ich mein Hobby noch besser erlernen. Ich will nicht professionell werden, da es ja weder mein Beruf ist noch werden soll.
Ich habe im letzten Frühling ein Konzert einer Blaskapelle aufgezeichnet. Mit 5 verschiedenen Consumer Camcordern ( 2x Canon HD Totale und Schwenkkamera, 1x Sony HD von Rechts des Saales, 1 x JVC HD von Links des Saales, 1x Samsung SD Dirigent). Ausserdem hatte ich einen Audiorecorder für den Ton.
Ich habe dies ausschließlich aus privaten Gründen getan. Da mein Schwiegervater in der Kapelle spielt und ich für mich und Ihn einen schöne Aufnahme haben wollte. Beim schneiden merkte ich dann, dass die Kamerasignale auseinanderliefen und es eine heiden Arbeit war diese zu synchronisieren. Schlussendlich habe ich zwar ein zufriedenstellendes Ergebnis erhalten, jedoch war ich mit der Postproduktion zeitweise überfordert. Allerdings hatte ich auch viel Spass dabei vor solch kniffligen Problem zu stehen und ich habe während des Schneidens viel gelernt.
Das war erstmal die Vorgeschichte nun aber zu meiner Frage:
Ich werde das Ganze im kommenden Jahr wiederholen und möchte nicht schon wieder dasselbe Theater haben. Da mein Budget ca. bei 50- 100€ liegt und ich mir die Camcorder (ausser meiner eigenen) aus meinem Bekanntenkreis borgen muss, benötige ich Hilfe ob es nicht eine Möglichkeit gibt diese Syncprobleme auszuradieren oder zumindest zu minimieren.
Was ich zumindest schonmal gelernt habe ist, dass ich alle Camcorder versuche auf das gleiche Format zu stellen. Wenn es den geht bei so vielen verschiedenen Herstellern. Ansonsten wüsste ich nicht was ich noch tun kann!!!!
Gibt es nicht ein Gerät welches einen Timcode erstellt und ich die Camcorder alle dann danach synchronisiere? Oder eine völlig andere Möglichkeit???
Ich hoffe, dass ich jetzt keine dumme Frage gestellt habe!
Ich möchte auch nochmal darauf hinweisen, dass diese Aufnahmen einen rein privaten Zweck haben. Ich habe selbstverständlich auch die Genehmigung der Blaskapelle diese Aufnahmen zu machen.
Ich freue mich schon auf viele Anregungen!
In diesem Sinne
Djsaibot77
Antwort von Jott:
Bei einem Taschengeldetat gar nicht erst darüber nachdenken.
Was du tun musst, hast du selber erkannt: alle VIDEO-Kameras im gleichen Format laufen lassen, also in der Regel 50i, weil das am ehesten der gemeinsame Nenner sein wird. Billige Dinger, die nur 30p oder 60i anbieten, unbedingt weglassen. Auch keine filmenden Fotoapparate dazu nehmen. Dann dürfte kaum etwas auseinander laufen.
Nur mit deinem extern aufgenommen Ton (wozu bei einem Haufen Kameras, die das schon selber tun?) wirst du kämpfen müssen. Wenn's denn sein soll, wenigstens darauf achten, dass mit 48kHz aufgenommen wird und nicht, wie so oft, mit Unglück anziehenden 44,1 kHz.
Viel Erfolg!
Antwort von Djsaibot77:
Ich habe die externe Tonaufnahme gewählt, weil sie defintiv besser ist als der Ton der Camcorder. Allerdings wundere ich mich über die 48 khz Sache. Ich hatte nämlich als Aufnahmeformat beim Konzert PCM 48khz ausgewählt. Beim schneiden war ich dann aber besser bedient mit dem mp3 in 44.1khz Format. Dann waren zumindest die Canon Geräte und die Samsung mit dem Ton synchron.
Das Aufnahmegerät ist ein Yamaha Pocketrak CX. Es gibt ja viel bessere Geräte auf diesem Gebiet, jedoch gab mein Budget einfach bisher nicht mehr her und für meine Zwecke war das vollkomen in Ordnung.
Und ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Ich gebe mich aber nicht zufrieden für das nächste Konzert. Deswegen habe ich ja hier um Hilfe gebeten.
Aber vielleicht hast Du recht, dass man mit solch einem Taschengeldetat eh nicht viel mehr rausholen kann. Weiss den jemand wieviel es kosten würde ein Equipment für solch ein Projekt zu leihen. D.h. mehrere Kameras und Timecodekram. Ich benötige kein Highendequipment sondern nur gute Mittelklasse. Die Aufnahmen von meiner Canon HfS20 sind schon in Ordnung so.
Ton würde ich jetzt erstmal aussen vor lassen, da ich wie gesagt mit dem Ton zufrieden bin.
Antwort von Chrigu:
timecode... ist für dein problem nicht relevant. und so eine externe-tc-büchse ausserhalb deines bugdet. die neueren consumerkameras haben das aber schon integriert. egal... du müsstest alle kameras gleichzeitig starten und nicht wieder abstellen....
dein ton-bild differenz ist nur wegen der 48k und 44.1k unterschied zu erklären.
du musst nur das video vorher passend konvertieren, dann stimmts überall
Antwort von TomStg:
Beherzige die gemachten Hinweise zu den Kameras und zur Samplingfrequenz beim Ton. Im Videobereich ist 48k Standard. Externer Ton am besten im wav-Format aufnehmen. mp3 und 44,1k sind die Ursachen für Dein Problem.
Anstelle des externen Ton-Aufnahmegeräts kannst Du mit einem ordentlichen externen (Kabel-)Mikro, das ortsfest aufgestellt ist, auch direkt in eine Deiner Kameras gehen, wenn diese einen XLR-Anschluss hat. Gibt es an den Kameras nur Klinkenanschlüsse für den Ton, bleib beim externen Aufnahmegerät.
Synchronisiere Deine Kameras unmittelbar nach dem Start aller Kameras mit einem Elektronen-Blitz, den alle Kameras "sehen" können. Der Blitz ist so kurz, dass nur ein einzelnes Bild damit belichtet ist. Du erhältst auf diese Weise eine eindeutige optische Synchro-Marke. Damit fällt Dir das spätere Synchronisieren auf der Timeline leichter. Je nach Dauer der durchlaufenden Aufnahme ist das Wiederholen des Blitzes nach jeweils ca 30 Minuten sinnvoll, zb beim Applaus des Publikums nach einem gespielten Lied.
Grüsse
Tom
Antwort von Djsaibot77:
Das mit dem Blitz finde ich ne super Idee! Allerdings muss ich da mal genauer nachhaken. Während des letzten Konzertes ist auch ein Fotograf von einer lokalen Zeitung dabei gewesen und hat fotografiert. Dann habe ich beim Schneiden versucht, anhand der Blitze das Video zu synchronisieren. Dabei ist mir aufgefallen, dass ein Blitz auf zwei Frames verteilt ist.( zumindest war das bei den Canon Camcordern so) Und zwar auf die obere Bildhälfte und auf die untere Bildhälfte. Also habe ich mir gedacht, dass das mit der 50i Einstellung zusammen hängt, weil das ja nur 50 Halbbilder sind und nicht 50 Vollbilder wie bei 50p. Demnach wollte ich beim nächsten Konzert alle Kameras auf 25 Vollbilder (sofern das möglich ist) stellen damit ich besser arbeiten kann.
Liege ich da richtig?
Oder aber das war so ein Roteaugenwillichnicht Vorblitz. Konnte ich mir aber nicht vorstellen da ja jeweils nur eine Bildhälfte beleuchtet war. Einfacher zu synchronisieren wurde das aber auch nicht da ja nach einiger Zeit die Videos trotzdem auseinander liefen.
Zu den Tonaufnahmen:
Die Dateien von meinem Aufnahmegerät waren ja WAV Dateien mit 48khz und trotzdem hatte ich arge Schwierigkeiten bein syncen. Erst nach der Umstellung auf MP3 44.1khz waren die Tonaufnahmen und die Videoaufnahmen der Canon Geräte und des Samsung Camcorders synchron.
Und warum soll ich nur ein Micro nehmen wenn ich XLR Anschlüsse habe? ich kann doch mit theoretisch mit einem Adapter auf Klinkenanschluss arbeiten oder verstehe ich da jetzt irgendetwas nicht richtig. In erster Linie ist das doch nur ein Eingang oder?
Antwort von TomStg:
Lass alle Kameras auf 50i eingestellt. Du synchronisierst zuerst alle Kameras untereinander mit dem Blitz. Danach legst Du auf der Timeline den Ton der externen Aufnahme entsprechend der Waveform an. Das funktioniert aber nur, wenn der externe Ton dieselbe Samplingfrequenz hat wie der Ton der Kameras, nämlich 48k ! Überprüfe die Frequenz der Kameraclips mit dem Tool mediainfo,
http://mediainfo.sourceforge.net/de. Im Audio-Abschnitt muss bei den Aufnahmen aller Kameras 48 k stehen.
Du kannst natürlich auch mehr als ein ortsfestes Mikro aufstellen. ZB 2 Mono-Mics links und rechts vor der Musikergruppe. Dafür brauchst Du entweder ein Mischpult oder eine Kamera, die 2 XLR-Anschlüsse hat. Klinkeneingänge für den Ton bedeuten erhebliche Störmöglichkeiten wg der Leitungslänge. XLR-Anschlüsse vermeiden dies. Zu den Details bzgl XLR wurde hier schon unendlich viel geschrieben. Sieh dazu mit der Suchfunktion nach.
Grüße
Tom
Antwort von vobe49:
Hallo,
vielleicht noch folgende Hinweise - Erfahrungen die ich gemacht habe bei einer ähnlichen Aufgabe:
Absolut unverzichtbar ist eine saubere Syschronität zwischen Bild und Ton immer dann, wenn im Video auf die Lippen geschaut wird (Sänger/Sprecher), oder sonstige prägnante Dinge in der Nahaufnahme passieren (z.B. Tusch eines Schlagzeugers).
Da auch ich damals mit mehreren ungleichen Camcordern arbeiten musste, aber ein Tontechniker den Ton an einem professionellen Mixer mitgeschnitten hat und dort auch ein statischer Camcorder dauerhaft mitgelaufen ist, waren der dort aufgenommene Ton und dieses Video die Basis für alles Weitere.
Ich habe also die recht gute Tonaufnahme zur Grundlage gemacht und das Standvideo für die grobe Orientierung genutzt, um eine Art Multicamschnitt hinzubekommen. Bei Nahaufnahmen habe ich zur Synchronisation die Lippenbewegung anhand markanter Punkte der Wellenformdarstellung der Tonaufnahme angeglichen. Wenn dort noch etwas auseinander lief, half meist geringfügiges Stretchen der Videosequenz, bei der ich natürlich vorher den Ton getrennt und gelöscht hatte. Am Schluss habe ich je nach Kamerastandort mit Hilfe eines Soundprogramms den Ton etwas moduliert, damit der Wechsel des Kamerastandortes glaubhafter erschien.
Das alles hat viel Arbeit gemacht - ist aber unter deinen Voraussetzungen wohl kaum anders hinzukriegen.
Besser ist es natürlich, drei gleiche Kameras mit gleichen Einstellungen einzusetzen und dann im Multicam-Modus zu schneiden. Diese kann man auch ausleihen, was aber nicht ganz billig ist und (ich beziehe das auf mich als Amateur): man muss sich mit diesen Kameras so gut auskennen, dass im Ernstfalle nicht irgend etwas komplett in die Hose geht.
Gruß vobe49