Bildqualität und Kritikpunkte

Bei der Bildqualität liegt die NX70 sehr nahe beim Consumer-Modell CX700. Auffällig ist, dass die Kamera gegenüber der Consumer-Version etwas kontrastärmer eingestellt ist. Sie liefert also von Haus aus nicht übertrieben knackige Bilder (was Profis auch nicht wollen) sondern ist eher auf eine etwas größere Dynamik ausgerichtet. Und das bringt uns auch gleich zu unserem größten Kritikpunkt an der NX70: Die Bildcharakteristik ist nicht einstellbar. Es gibt einzig eine Cinegamma-Korrektur, die bei Sony Cinematone heißt und nicht veränderbar ist. Ansonsten muss man mit der Werkseinstellung von Sony vorlieb nehmen.



Dazu fiel uns nach negativ auf, dass der Touchscreen gelegentlich etwas träge reagiert. Vielleicht ist hier der Signalprozessor aus dem Consumer-Modell mit den zusätzlichen Profi-Menü-Punkten leicht überfordert. Denn das Consumer-Modell zeigte sich grundsätzlich etwas reaktiver.



Den Audio-Pegel kann man nicht direkt im Menü anpassen, jedoch gibt es hierfür am zusteckbaren XLR-Schuh manuelle Potentiometer. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass für das interne Mikrofon diese Funktion gar nicht zur Verfügung steht.



Aus dem Consumer-Lager wurde außerdem die GPS-Funktion und der Foto-Modus übernommen. Für ersteres haben sich nach wie vor noch keine klaren Anwendungsfälle herauskristallisiert. Den Foto-Modus dürften dagegen viele Käufer begrüßen, zumal dieser den Sensor auch deutlich über normaler HD-Auflösung ausnutzen kann. Dies ist bei Profi-Kameras nach wie vor eine Seltenheit.





Aus dem Messlabor

Die Luminanzauflösung liegt nur leicht unter dem theoretischen Maximum und ist als sehr gut einzustufen.



°C:205:lum




Die subjektive Schärfe wirkt sehr gut, jedoch fällt die leicht digitale Nachschärfung dem geübten Anwender ins Auge.



°C:205:iso




Typisch für viele Sony-Modelle verläuft die Farbauflösung etwas unruhig, wobei der Farbpegel durchschnittlich und unauffällig ist.


°C:205:chrom




Trotz riesigem Weitwinkelbereich sieht man praktisch keine Verzeichnung. Hier wirkt wohl heimlich eine digitale Verzeichnungskorrektur.



°C:205:verz




Gegenüber dem Consumer-Modell fällt der Kontrast etwas schwächer aus, was gleichzeitig für mehr Dynamik sorgt. Leider hat man als Anwender keinen weiteren Einfluss auf die Bildcharakteristik.



°C:205:1200lux




Für einen Einchipper mit 1/2,9-Zoll-Bildwandler bietet die Sony eine sehr gute Schwachlicht-Performance.



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Bei optimierter Einstellung mit 1/25 Sek-Belichtungszeit wird das Bild natürlich heller, was jedoch mit 50p-Aufnahmen wenig Sinn macht.



°C:205:12lux_opt




Beim Rauschen liegt die NX 70 etwas unter anderen Top-Modellen, der Frequenzgang ist jedoch ansonsten normal ohne weitere Auffälligkeiten.



°C:205:mikro





Fazit

Die HXR-NX70 ist eine schöne Kamera, die durch ihre externen Bedienelemente Sonys Consumer-Technik auch für Profis interessant macht. Bemerkenswert ist dabei neben der guten Lichtempfindlichkeit auch die digitale Verzeichnungskorrektur, die man sonst bei Profigeräten eher selten antrifft. Einziger echter Pferdefuß ist die fixe Bildcharakteristik, die der Anwender nicht weiter beeinflussen kann. Der Preis des Gerätes ist aufgrund von XLR-Anschlüssen und des Staub- und Spritzwasserschutzes durchaus angemessen, solange man für diese Features auch konkrete Anwendungsfälle hat. Ansonsten fühlt es sich natürlich schon etwas komisch an, wenn man weiß, dass man für eine vergleichbare Bildqualität in der Consumer-Klasse nur rund ein drittel bezahlen muss.


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