Dynamik der Panasonic Lumix GH7
Um die Dynamik vergleichbar zu testen, filmen wir unsere Testkasten-Szene (mit festem Weißabgleich 3200K) und suchen als "Startszene" eine Belichtung, bei der die Haut unseres Puppenkopfes gerade nicht mehr clippt. Diese Belichtungseinstellung definieren wir als ETTR-0. Anschließend filmen wir mehrere Clips, bei denen wir jeweils um eine Blendenstufe abblenden (ETTR -1, -2, -3 usw.)
Diese kontrolliert unterbelichteten Aufnahmen korrigieren wir in Blackmagic DaVinci Resolve wieder zurück auf die Helligkeitsverteilung der ETTR-0 Referenz. Je besser die Darstellung des Auges in den tiefen ETTR-Einstellungen, desto besser ist die Dynamik der getesteten Kamera. Da Standbildaufnahmen gerade beim Rauschen stark trügen können, setzen wir auf eine vergleichende Darstellung mit bewegtem Rauschen.
Die Ausspielung der Augen erfolgt dabei um ein vielfaches vergößert, damit die anschließende Youtube Kompression nicht sonderlich stark in die Bewertung einfließen kann. Den unverfälschtesten Eindruck der Qualität bekommt man übrigens beim Betrachten des Videos als 4K Stream - selbst auf Displays mit geringerer Auflösung.
Für unseren Vergleich haben wir in diesem Fall die GH7 in zwei Einstellungen gemessen. Einmal in V-Log und einmal in Arri LogC. Gegenübergestellt haben wir die Kamera dann einer GH6 mit Dynamic Boost sowie einer Lumix S5II aus dem gleichen Hause, die weitaus größere Sensel aufweist. Vorhang auf:
Folgende Erkenntnisse lassen sich aus den Videos gewinnen:
- Die Dynamik zwischen V-Log und LogC unterscheidet sich praktisch nicht.
- Die Dynamik gegenüber der GH6 mit Dynamic Boost ist ebenfalls faktisch identisch.
- Die doppelte Sensorauslesung funktioniert mittlerweile so gut, dass die Dynamik sogar nahe an die S5II mit Vollformat-Sensor herankommt. Hier würden wir den Abstand mit maximal einer Blendenstufe beziffern.
Fazit
Wer noch viel MFT-Glas im Einsatz hat und seine Kamera auf den neuesten Stand bringen will, hat mit der GH7 nun eine neue interessante Option bekommen. Wer nur auf den Autofokus aus ist, könnte evtl. auch mit einer Lumix G9 II liebäugeln. Wer dagegen ProRes RAW, ARRI LogC oder 32 Bit Float nutzen will, bekommt aktuell nur mit der GH7 diese exklusive Möglichkeit.
Die Messergebnisse selbst sind dabei relativ unspektakulär, in Summe sprechen sie trotzdem Bände: Die GH7 ist zwar kein Dynamik-Knaller, erweist sich aber als noch erstaunlich konkurrenzfähig - auch mit größeren Kameras.
Zugleich dürfte damit nun auch abgesteckt sein, was wir bald in den großen S-Modellen erwarten können. ProRes RAW und 32 Bit Float Audio werden dort mit Sicherheit ankommen und auch ARRI LogC mit großer Wahrscheinlichkeit. Das "Tüpfelchen auf dem i" könnte jedoch der Dynamic Boost im Zusammenspiel mit einem Vollformatsensor werden.
Preis und Verfügbarkeit
Die LUMIX GH7 soll ab Juli 2024 in folgenden Varianten erhältlich sein:
LUMIX DC-GH7E (Schwarz), Kamerabody, 2199 Euro (UVP.)
LUMIX DC-GH7ME (Schwarz), Kamera-Kit mit H-FS12060E, 2399 Euro (UVP.)
LUMIX DC-GH7LE (Schwarz), Kamera-Kit mit Leica H-ES12060E, 2799 Euro (UVP)